Fishermans Girlfriend
Erfahrenes Mitglied
Beiträge: 25
| Zuletzt Online: 10.11.2024
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Oh ha, da seid ihr ja echt nicht zu beneiden. Stelle ich mir auch recht tricky vor mit einer doch agilen Jantar mit noch weniger aufrichtendem Moment zu segeln. Respekt von hier aus an alle Segler und Seglerinnen in diesem Revier 👍👍👍
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Hallo zusammen,
mein Heimatrevier Berlin ist meist tief genug, daher meine Frage zum Thema: Wenn ihr die Ruderblätter für den Dümmer kürzen müsst, wie tief fahrt ihr dann euren Kiel? Der brummt ja normal bei 1.30 m auf. Das wäre auch mit originaler Ruderblattlänge noch vor der Grundberührung des Ruderblattes.
Das Thema geht mir schon länger im Kopf´rum. Sicher habe ich hierbei noch etwas nicht bedacht, daher meine Verwunderung. Würde mich über eine kurze Aufschlauung sehr freuen.
Ich wünsche ein klimatisiertes Wochenende, Gruß Tomas
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...unter dem Textfeld siehst du eine Büroklammer und "Dateien anhängen". Danach kannst du Fotos etc. hochladen. Gruß Tomas
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Es ist ja garnicht so wenig los. Wenn man den Counter einiger Beiträge beobachtet wird zumindest einiges gelesen. Aber ja, der Austausch ist ja immer das interessante an solchen Foren.
Ich bin im übrigen äußerst erfreut bei uns eine hervorragende Beitrags-Kultur zu erleben. Bisher stand ich Foren stets kritisch gegenüber. In den meisten folgt auf eine Frage eines Mitgliedes mit der Bitte um Hilfe entweder 1. "Hatte ich auch schon, habe das Boot dann aber doch wieder verkauft und fahre jetzt Fahrrad", 2. "Boa ey, guck doch mal im entsprechenden Themenbereich, hatten wir doch vor Jahren schon ausgiebig diskutiert" oder 3. "Was kaufst du auch so einen Schrott". Das ist dann weder hilfreich, höflich oder motivierend. Ich wünsche uns, dass das hier auch weiter so bleibt.
Und wenn ich nicht so bequem wäre, hätte ich auch schon weiteres eingestellt.
Gruß Tomas Fishermans Girlfriend
PS Na, wieviele Punkte eurer Bootsüberholungsliste habt ihr schon auch 2023/24 verschoben? Noch 9 Wochenenden, dann ist Abslippen!😉
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Hallo liebe Gemeinde,
jetzt wird es aber wirklich Zeit mein Versprechen einzulösen und die Ergebnisse meines kleinen Kiel-Refit kund zu tun. Besonders mit Blick auf Bommels Bemerkung im Dezember 2022 auf ein recht inaktives Forum. Recht hat er! Ich versuche mal eine Ausrede: Ich wollte erst ausgibig testen bevor ich meine Erkenntnisse in die Welt posaune?! War ein Versuch, los geht´s.
[[File:1.jpg|none|auto]]
Das war der Anfang: Der Bolzen der Kielfallrolle (hier stb.) war so heftig eingeschmaddert, da half nur eine riesige Schraubzwinge und viel Geduld bis sich da was bewegte. Aber mit Hilfe eurer Tips ging´s dann recht easy und ohne Kollateralschäden.
[[File:2.jpg|none|auto]][[File:3.jpg|none|auto]]
Das geht auch schöner. Mastspur und Rahmen sind runter. Ringsum hob sich das Dach bis zu 8 mm ab. Gehalten hat das Ganze nur über die Schrauben, mit denen der Deckrahmen von oben durchgebolzt war. Bevor der verschraubt wurde, wurde der Kielkasten nur mit den beiden lächerlichen Senkschrauben fixiert die noch zu sehen sind, wovon die an stb. fast wieder für die Schrauben vom Rahnmen weggebohrt worden wäre. Da war dann unten auch nur Platz für eine Mutter, die von der Rahmenverschraubung fehlte an dieser Stelle. Dafür ging die Montage auf der Werft schnell - keine Zeit für Bohrlehren verschwenden.
[[File:4.jpg|none|auto]][[File:6.jpg|none|auto]][[File:7.jpg|none|auto]]
Kalk und Algen, sonst war der Kiel unbeschädigt, die Aufhängung fest verschraubt und unverbogen. Somit hat das Boot unter den Voreignern hier wohl kein hartes Ramming erlebt. Im Kielkasten außer Schalengetier alles fest und unbeschädigt. Nach 25 Jahren absolut ok.
[[File:8.jpg|none|auto]][[File:9.jpg|none|auto]][[File:5.jpg|none|auto]]
Optimierung 1: In die Umlenkrolle am Kiel wurde ein Edelstahlkugellager eingebaut. Dazu kamen zwei Anlaufringe, damit die Rolle bei der Montage nicht an den beiden Führungsblechen reibt. Danach wurde die Distanzbuchse etwas nachgesetzt damit nach dem Anziehen des Bolzens alles schön parallel und spielfrei sitzt und nichts klemmt. Die Bolzen der Gummi-Führungsrollen sind etwas kurz geraten. Da hat man bei Jantar dann einfach das Halteblech etwas "angelegt". Da man dort aber von oben rankommt korrigiere ich das später mal.
[[File:10.jpg|none|auto]][[File:11.jpg|none|auto]][[File:12.jpg|none|auto]][[File:13.jpg|none|auto]]
Optimierung 2: Künftig geht´s ohne Geschmadder - der Bolzen der Kielfallrolle dichtet mittels O-Ringen nach innen ab. Ja ich weiß, aber ich will nichtmal Regenwasser im Boot haben. Zwei Scheiben nehmen jeweils einen O-Ring auf und sind im Innendurchmesser 0,03 mm größer als der Bolzen der Rolle. Die Breite des Hamsterrrades wurde um die Dicke der beiden Messingscheiben (jeweils 5,0 mm) verringert. Zum Einbau wurde die Welle mit den beiden Scheiben incl. O-Ringen eingesetzt, Sika drauf und mittels Schrauben und Langmutter leicht gegen die Wandung des Kielkastens verspannt. Nach dem Abbinden Bolzen wieder raus, überflüssiges Sika entfernt und neue O-Ringe eingesetzt.
[[File:14.jpg|none|auto]][[File:15.jpg|none|auto]][[File:16.jpg|none|auto]]
Die Gleitlager der Rolle waren nach jahrelangem Trockenlauf hin. Also wurden neue gefertigt und eingesetzt. Für eine gelegentliche Fettgabe wurde im Bereich des Hilfsfalls eine Bohrung in die Welle eingebracht. Abgedeckt wird die Stelle durch aufclipsen eines passend abgelängten und aufgetrennten Kunststoffrohres. Zum Abschmieren muss die Abdeckung nur gedreht werden.
Vor dem Einbau der Rolle wurden die O-Ringe im Kielkasten mit Vaseline benetzt, so ging die Montage des Bolzens ohne großen Kraftaufwand per Fingerdruck. Dann wurde die selbstsichernde Mutter soweit angezogen, dass ein leichtes achsiales Spiel blieb und nichts klemmt.
Das Dach wurde bei der Montage des Rahmens ordnungsgemäß mit dem Kielkasten verklebt und der Rahmen abgedichtet.
Als Kielfall wurde 4 mm Dyneema D-Pro eingeschoren. Damit hier nichts schamfilt wurde die Durchführung in der Rolle penibel verrundet und alle Kanten poliert. Zusätzlich wurde an dieser Stelle auf des Dyneema ein Schrumpfschlauch als Scheuerschutz aufgeschoben. Das Dyneema erhielt einen Augspleiß mit Kausch und wurde, wie vorher das Drahtfall, durch die Bohrung geführt und von innen an einer "Sprosse" der Trommel angeschäkelt. Auf der Seite, auf der das Fall aufgerollt wird, wurden die ersten 2 Törns zum Zweck einer zusätzliche Zugentlastung als Webleinstek ausgeführt.
Aufholen und abfieren funktionieren tadellos, alles läuft wie Seide. Das Dyneema schmiegt sich entschieden leichter und die Welle der Rolle als das Drahtfall. Die Umlenkrolle am Kiel muss einiges an Last tragen und läuf dank Kugellager super leicht.
Die beschriebenen Arbeiten wurden bereits vor dem Ansegeln 2022 abgeschlossen. Alles funktioniert wie erwartet und einwandfrei. Ein Ziel habe ich dennoch verpasst: Um die Kielfallrolle ohne weitere Bastelei ausbauen zu können ist sie immernoch 3 mm zu breit. Durch den Rahmen am Kielkasten passt sie wie berechnet. Ich habe jedoch nicht bedacht, dass die Mastspur innen noch schmaler ist als der Rahmen. Blöd gelaufen. Aber der Sliptermin stand vor der Tür und irgendwas muss ja für den nächten Winter bleiben.
Beim nächsten Ausbau wird die Kielfallrolle an der Innenseite der äußeren Begrenzungswand der Fallseite getrennt, die Welle um die 3 mm gekürzt und das anbetrennte Ende wieder angeschweißt. Dann hat die Rolle achsial die 3 mm Spiel, aber das ist hierbei absolut in Ordnung.
Ich hoffe, ich habe einigermaßen verständlich dargestellt was ich hier an Optimierung vorgenommen habe. Mit Blick auf unser Forum hoffe ich wie Bommel drauf weiter möglichst viele eure Berichte lesen und ggf. vielleicht Fragen beantworten zu können. Wenn Erfahrungen geteilt werden ist das ja stets nicht nur für Neulinge wertvoll.
Bleibt gesund. Grüße aus Berlin, Tomas
PS Ich weiß, mein Bericht zur Reparatur des Decks im Bereich der Püttings steht auch noch aus... War ebenso erfolgreich, ihr hört von mir.
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Hallo liebe Gemeinde,
jetzt wird es aber wirklich Zeit mein Versprechen einzulösen und die Ergebnisse meines kleinen Kiel-Refit kund zu tun. Besonders mit Blick auf Bommels Bemerkung im Dezember 2022 auf ein recht inaktives Forum. Recht hat er! Ich versuche mal eine Ausrede: Ich wollte erst ausgibig testen bevor ich meine Erkenntnisse in die Welt posaune?! War ein Versuch, los geht´s.
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Das war der Anfang: Der Bolzen der Kielfallrolle (hier stb.) war so heftig eingeschmaddert, da half nur eine riesige Schraubzwinge und viel Geduld bis sich da was bewegte. Aber mit Hilfe eurer Tips ging´s dann recht easy und ohne Kollateralschäden.
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Das geht auch schöner. Mastspur und Rahmen sind runter. Ringsum hob sich das Dach bis zu 8 mm ab. Gehalten hat das Ganze nur über die Schrauben, mit denen der Deckrahmen von oben durchgebolzt war. Bevor der verschraubt wurde, wurde der Kielkasten nur mit den beiden lächerlichen Senkschrauben fixiert die noch zu sehen sind, wovon die an stb. fast wieder für die Schrauben vom Rahnmen weggebohrt worden wäre. Da war dann unten auch nur Platz für eine Mutter, die von der Rahmenverschraubung fehlte an dieser Stelle. Dafür ging die Montage auf der Werft schnell - keine Zeit für Bohrlehren verschwenden.
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Kalk und Algen, sonst war der Kiel unbeschädigt, die Aufhängung fest verschraubt und unverbogen. Somit hat das Boot unter den Voreignern hier wohl kein hartes Ramming erlebt. Im Kielkasten außer Schalengetier alles fest und unbeschädigt. Nach 25 Jahren absolut ok.
[[File:8.jpg|none|auto]][[File:9.jpg|none|auto]][[File:5.jpg|none|auto]]
Optimierung 1: In die Umlenkrolle am Kiel wurde ein Edelstahlkugellager eingebaut. Dazu kamen zwei Anlaufringe, damit die Rolle bei der Montage nicht an den beiden Führungsblechen reibt. Danach wurde die Distanzbuchse etwas nachgesetzt damit nach dem Anziehen des Bolzens alles schön parallel und spielfrei sitzt und nichts klemmt. Die Bolzen der Gummi-Führungsrollen sind etwas kurz geraten. Da hat man bei Jantar dann einfach das Halteblech etwas "angelegt". Da man dort aber von oben rankommt korrigiere ich das später mal.
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Optimierung 2: Künftig geht´s ohne Geschmadder - der Bolzen der Kielfallrolle dichtet mittels O-Ringen nach innen ab. Ja ich weiß, aber ich will nichtmal Regenwasser im Boot haben. Zwei Scheiben nehmen jeweils einen O-Ring auf und sind im Innendurchmesser 0,03 mm größer als der Bolzen der Rolle. Die Breite des Hamsterrrades wurde um die Dicke der beiden Messingscheiben (jeweils 5,0 mm) verringert. Zum Einbau wurde die Welle mit den beiden Scheiben incl. O-Ringen eingesetzt, Sika drauf und mittels Schrauben und Langmutter leicht gegen die Wandung des Kielkastens verspannt. Nach dem Abbinden Bolzen wieder raus, überflüssiges Sika entfernt und neue O-Ringe eingesetzt.
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Die Gleitlager der Rolle waren nach jahrelangem Trockenlauf hin. Also wurden neue gefertigt und eingesetzt. Für eine gelegentliche Fettgabe wurde im Bereich des Hilfsfalls eine Bohrung in die Welle eingebracht. Abgedeckt wird die Stelle durch aufclipsen eines passend abgelängten und aufgetrennten Kunststoffrohres. Zum Abschmieren muss die Abdeckung nur gedreht werden.
Vor dem Einbau der Rolle wurden die O-Ringe im Kielkasten mit Vaseline benetzt, so ging die Montage des Bolzens ohne großen Kraftaufwand per Fingerdruck. Dann wurde die selbstsichernde Mutter soweit angezogen, dass ein leichtes achsiales Spiel blieb und nichts klemmt.
Das Dach wurde bei der Montage des Rahmens ordnungsgemäß mit dem Kielkasten verklebt und der Rahmen abgedichtet.
Als Kielfall wurde 4 mm Dyneema D-Pro eingeschoren. Damit hier nichts schamfilt wurde die Durchführung in der Rolle penibel verrundet und alle Kanten poliert. Zusätzlich wurde an dieser Stelle auf des Dyneema ein Schrumpfschlauch als Scheuerschutz aufgeschoben. Das Dyneema erhielt einen Augspleiß mit Kausch und wurde, wie vorher das Drahtfall, durch die Bohrung geführt und von innen an einer "Sprosse" der Trommel angeschäkelt. Auf der Seite, auf der das Fall aufgerollt wird, wurden die ersten 2 Törns zum Zweck einer zusätzliche Zugentlastung als Webleinstek ausgeführt.
Aufholen und abfieren funktionieren tadellos, alles läuft wie Seide. Das Dyneema schmiegt sich entschieden leichter und die Welle der Rolle als das Drahtfall. Die Umlenkrolle am Kiel muss einiges an Last tragen und läuf dank Kugellager super leicht.
Die beschriebenen Arbeiten wurden bereits vor dem Ansegeln 2022 abgeschlossen. Alles funktioniert wie erwartet und einwandfrei. Ein Ziel habe ich dennoch verpasst: Um die Kielfallrolle ohne weitere Bastelei ausbauen zu können ist sie immernoch 3 mm zu breit. Durch den Rahmen am Kielkasten passt sie wie berechnet. Ich habe jedoch nicht bedacht, dass die Mastspur innen noch schmaler ist als der Rahmen. Blöd gelaufen. Aber der Sliptermin stand vor der Tür und irgendwas muss ja für den nächten Winter bleiben.
Beim nächsten Ausbau wird die Kielfallrolle an der Innenseite der äußeren Begrenzungswand der Fallseite getrennt, die Welle um die 3 mm gekürzt und das anbetrennte Ende wieder angeschweißt. Dann hat die Rolle achsial die 3 mm Spiel, aber das ist hierbei absolut in Ordnung.
Ich hoffe, ich habe einigermaßen verständlich dargestellt was ich hier an Optimierung vorgenommen habe. Mit Blick auf unser Forum hoffe ich wie Bommel drauf weiter möglichst viele eure Berichte lesen und ggf. vielleicht Fragen beantworten zu können. Wenn Erfahrungen geteilt werden ist das ja stets nicht nur für Neulinge wertvoll.
Bleibt gesund. Grüße aus Berlin, Tomas
PS Ich weiß, mein Bericht zur Reparatur des Decks im Bereich der Püttings steht auch noch aus... War ebenso erfolgreich, ihr hört von mir.
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Hallo aus Berlin,
ich wünsche euch einen erfolgreichen Bootsverkauf.
Sollte der Trailer nicht mit verkauft werden, ich hätte sehr starkes Interesse. Also bitte meldet euch, jetzt oder später.
Gruß, Tomass Fischer (fishermans girlfriend)
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Hi Eric,
immer schön und interessant von dir zu hören.
Ja, eine Vertretung gab es in Berlin. Hat Jantar 21, 23 und 26 vertrieben. Aber ohne Werftservice. Nach Produktionsende hat er das Geschäft auch bald aufgegeben. Wir kennen uns vom Segeln seit über 40 Jahren, so habe ich bei der Räumung seines Dachbodens vor zwei Jahren noch ein paar wenige Sachen ergattert. Fragen kann man ihn alles, ins Forum wird er sicher nicht einsteigen. Fenster von außen auskeilen ist, sofern möglich, eine super Idee. Wurde in unserem Verein vor 2 Jahren an einer L 23 erfolgreich gemacht. Das mit den gerissenen verschraubten Scheiben passiert gern wenn Senkschrauben verwendet werden. Hier kann keine Ausdehnung oder Schrumpfung der Scheibe passieren. Und wenn die Bohrung dann noch dicht am Rand sitzt knackt der schnell weg. Habe schon Scheiben gesehen die sich in der Sonne zu Wellblech verformt haben. Der Trick ist durch die Flachkopfschrauben und nicht zu enge Bohrungen Bewegungen zuzulassen. Oder eben mit entsprechendem Aufwand flächig verkleben. Wenn gut gemacht sieht das super aus. Bei meiner Jantar ist kein Falz vorhanden so dass ich die "schwimmende" Montage flach auf der Seitenwand vornehmen werde. Mal sehen wie es wird.
Gruß Tomas
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Moin zusammen,
anbei nur ein paar ganz kurze Gedanken zum Thema.
Ich habe aus den Restbeständen des ehemaligen Berliner Jantar-Vertreters u.a. zwei Originalscheiben bekommen. Diese sind 8 mm dick, plan wie aus der Tafel geschnitten, ungebohrt, mit angefrästem Radius und poliert. Nix gebogen, geformt oder getempert. Leider braun durchgefärbt (siehe Angebot im Forum). Die Kontur jedoch exakt deckungsgleich mit der meiner alten Scheiben.
Habe bei meinem P-Boot seinerzeit die vergammelten Fälze weggefräst und die neuen Scheiben ebenfalls plan aufgesetzt, abgedichtet mittels flachem, geschlossenporigem Moosgummi. Befestigt mit versenkten Flachkopfschrauben mit genug Luft zum Expandieren der Scheibe bei Wärme/Kälte und mit dünnen O-Ringen unter den Schraubenköpfen. Da sind die Biegungen an der Kajütfront ungleich heftiger als der leichte Twist an der Jantar-Kajütenseite. Geht bis heute ohne Risse und ist top dicht, ist jetzt 9 Jahre her. Vorteil hierbei: Scheibenwechseln geht künftig ohne gewaltsames Zerren, Dichtmittelreste entfernen oder rumgeschmadder mit Sika und Co. Da die Jantarscheiben nicht mit der Seitenwand verklebt sind können sie (theoretisch) auch keine tragende Funktion haben. Wenn überhaupt tempern die sich bei Sonneneinstrahlung von selbst. Ich werde die neuen Jantar-Scheiben genauso montieren, nur mit flacher Silikondichtung. Bericht folgt.
Gruß Tomas
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Hallo Eric, du hast natürlich Recht. Kielbolzen ist totaler Blödsinn. Ich meinte den Bolzen der Kielrolle. Und ja, ob die Rolle durch den Rahmen passt habe ich nicht geprüft. Guter Hinweis.
Der besagte Bolzen, den ich gern andersrum eingebaut gesehen hätte ist der vom Terminal des Drahtfalls am Fixpunkt oben im Kielkasten. Hier kommt am zugehörigen Bügelbeschlag zwar nur Regenwasser hin aber auch das hätte ich gern nur außenbords.
Beim Bugkorb scheint sich meine Januar (Bj 1997) von deiner zu unterscheiden. Die hinteren Verschraubungen enden bei mir im quer eingebauten Schapp an der Decke im Vorschiff. Die vorderen gehen, wie wahrscheinlich bei allen anderen, in den Ankerkasten.
Bilder habe ich von allen bisherigen Arbeiten gesammelt. Wenn fertig gibt es auch wie versprochen die jeweilige Doku dazu für alle.
Ich wünsche dir eine schöne Woche, Gruß Tomas
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... bei plötzlichem "kloink" fällt mir ein, dass es besonders im Salzwasser zu Elektrolyse kommt wenn unterschiedliche Metalle zusammentreffen. Ein Gusskiel verbaut mit Edelstahlschrauben, da löst sich allmählich der Guss auf. In dem Fall die Gewindeflanken im Kiel. Es sei denn alles ist top abgedichtet (bei Jantar wohl eher nicht 🙄). Auch bei einem Nirokiel sollte man/frau mal prüfen worin die Schrauben halten und ob sich nicht doch irgendwo ein Stück verzinkter Stahl reingemogelt hat.
Mein Kiel rekelt sich ja derzeit, wie beschrieben, auf einer Europalette. Ich werde das mal ergründen und berichten.
Gruß Tomas
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Es ist vollbracht!
Ich habe heute meinen Kiel (den unserer Jantar) gezogen. Erstens wollte ich nach 25 Jahren das Fall erneuern, es hatte schon ordentlich "Läuse". Zweitens ging der Kiel nicht mehr ganz runter. Der blieb kurz vor der unterer Endlage jeweils in unterschiedlicher Tiefe stehen. Und nach den übrigen Erkenntnissen wie lose Püttings, undichte Fenster usw. halte ich eine umfassende Kontrolle aller relevanten Stellen nach 25 Jahren für dringend angebracht, zumal die Voreigner wirklich nur gesegelt sind.
Der Kielbolzen war mit unglaublich viel Dichtmumpe eingeklebt, kein Wunder, dass der sich mit herkömmlichen Mitteln nicht gerührt hat. Das Zeug fehlte dafür z.B. an den Füßen des Bugkorbes, wie ich bei der Neuabdichtung festgestellt habe. Mit einer Schraubzwinge mit 220 mm Ausladung und Pallhölzern an der Verkleidung ging es dann doch recht easy. Schön langsam Druck aufgebaut um dem Dichtmittel Zeit zum reißen zu geben und dann war´s auch schon getan. Erstaunliches Detail: Der Kopf des Bolzens hat an der Unterseite zwei angeschweißte Stifte als Verdrehsicherung.
Der Kiel ging per Bockkran problemlos raus. Schön wäre gewesen, wenn der Bolzen für das Terminal im Kielkasten von innen eingebaut gewesen wäre. Hier war der Sicherungsring innen, was nett beim rauspopeln ist, aber dafür stößt der Bolzen sofort gegen die Wandung. Ausbau? Fehlanzeige. Lösung: Von innen den ganzen Bügel losgeschraubt und ausgebaut. OK, auch hier kann ja ruhig neu gedichtet werden. Beim Einbau drehe ich das Ganze so, dass notfalls der Bolzen gezogen werden kann. Das spart zusätzliches Gefluche wenn mal, warum auch immer, schnell mal das Drahtfall raus muss. Der Kiel (Niro) sieht erstaunlich gut aus. Keine Dellen, keine Macken vom Auflaufen (!), oben alles fest und gerade. Innen haben sich reichlich Muscheln breit gemacht und waren wohl verantwortlich für das undefinierte absenken. Der Kielkasten sieht innen gut aus, alles fest, keine Macken. Also Kielkasten reinigen und den Muscheln kündigen, dann sollte alles wieder funzen.
Und nochwas: Ich habe mal den Deckrahmen des Kielkastens über den Kiel gestülpt. Die einzige Stelle, an der es eng wird ist, wenn die beiden Gummirollen oben an der Führung durch müssen. Hier fehlt lediglich etwa 1 mm pro Seite. Über die restliche Länge des Kiels und der Halterung ist ringsum ausreichend Luft. Der Gummi drückt sich aber problemlos um diesen Betrag zusammen, so dass bei meiner Jantar zum Kielziehen lediglich die Mastspur abgeschraubt werden müsste.
An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für eure Tips und Antworten auf meine Fragen hierzu im Vorfeld. Rein bekomme ich das Ding sicher allein.😉
Bleibt gesund, Gruß Tomas
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...Höchstpreise für Kernschrott gibt es ja immer mal wieder. Es muss sich nur ein (leider meist Unerfahrener/in oder Erstbootkäufer/in) finden!
Alles andere läuft dann wohl unter "Marktwirtschaft". Wollen wir ja so haben ;-)
2 1/2 k€, im besten Fall eine gute Basis?!
Gruß Tomas
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Hallo Booster,
hört sich erstmal kurios an.
Die Trommeln können nicht mehr oder weniger Wicklungen bekommen, es sei denn du fädelst z.B. das Tauwerk aus dem Fallenstopper aus und wickelst es vom Hamsterrad ab. In deinem Fall kann eigentlich nur eines passiert sein: Die Tauwerktrommel hat sich auf der Welle verdreht. Wenn du nichts abgeschnitten hast müsste ja auch bei abgelassenem Kiel eine längeres Ende als gewohnt vor dem Fallenstopper übrig sein?
Wenn die Trommel nur auf die Welle gepresst wäre würde das ein Verdrehen bei Überlastung erklären. Wahrscheinlicher ist, dass diese Verbindung (wie einiges mehr) nur ganz zart angepunktet ist bzw. bei dir war. Dann hält das Ganze nur noch durch klemmen zwischen Trommel und Welle auf den Resten der Schweißstellen. Wenn das dann nachgibt, und das wird es, geht dein Kiel ganz schnell auf Tiefe. Auf deinen Bildern sind keine Schweißpunkte zu erkennen aber die Anlassfarben auf der Welle deuten auf einen erfolgten Wärmeeintrag, z.B. durch Schweißen, hin.
Da bei deinem Boot das Aufholen anscheinend noch irgendwie funzt würde ich zum Slippen das Tauwerk (bei abgelassenem Kiel) aus dem Fallenstopper ausfädeln und noch ein paar Runden auf die Trommel legen, bis der Rest gerade für´s Handling reicht. Aber Vorsicht, es könnte passieren, dass der Kiel unkontrolliert nachsackt! Besser wäre den Kiel gleich mittels Gurt oder Talje aufzuholen. Auf jeden Fall den Kiel mit Gurt um das Boot herum oder direkt nach oben sichern! Wenn du noch segeln "musst" würde ich dir raten den Kiel bis zum Slippen unten lassen und die Sache bis zum Slippen möglichst nicht mehr anzufassen.
Auf jeden Fall prüfe und repariere die Geschichte im Winterlager und beobachte das bis zum Slippen. Bin derzeit selbst beim Kiel-Refit und werde mir die Stelle auf deine Geschichte hin genau ansehen.
Grüße aus Berlin, Tomas
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Hallo Gerhard,
hast du tatsächlich (wieder) einen Trailer zu verkaufen oder hat sich dein alter Betrag nochmal selbst ins Forum gemogelt? Wenn ja, ich habe weiterhin Interesse.
Gruß Tomas
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Nachtrag zum Thema Jantar und sinken: Wenn quick and dirty gebastelt wird ist das bestenfalls nur unklug oder sieht blöd aus. Trifft das dann aber auf Segeln mit "etwas mehr Mannschaft" geht auch eine Jantar auf Tiefe. Ich hab´s nicht erlebt, aber gesehen.
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Hallo Eric,
vielen Dank für deine Antwort.
Zum Thema Leicht- (und Schnell-) Bau habe ich ja schon einiges gesehen. Da liegt die Jantar sicher im Mittelfeld. Und wie beschrieben alles machbar, wenn es rechtzeitig bemerkt wird.
Fenster mussten raus da schon fette Risse und Wasserspuren zu sehen waren. Wer noch nie die Fensterblenden innen abgeschraubt hat sollte das mal machen. Sieht interessant aus. Es ist danach gut zu sehen wo Wasser eindringt. Der Sperrholzkern ist bei meiner Jantar stellenweise nur schwarz aber noch fest. Hier fault es dann mit der Zeit mit Sicherheit wenn es unbeachtet bleibt. War also höchste Zeit. Auch hier sind Dachaußen- und Innenschale nicht mit der Sperrholzverstärkung verklebt. Wird abei gleich korrigiert. Die Muttern der Bolzen, mit welchen die Fenster verschraubt waren konnte ich mit den bloßen Fingern abdrehen. Der Holzkern ist rund um die Schraubenbohrungen mit der Zeit kräftig geschrumpft. Die Scheibe fiel fast von allein ab, Dichtmittel gleich Null.
Und ja, der Kielkasten ist innen nur mit einer GfK-Schale verkleidet, nix Stoff oder so. Sicher hat hier die Werft mit Dichtmumpe gearbeitet, deshalb beult der auch aus. Werde hier gut aussteifen und dann den Bolzen Durchschieben.
Das Deck ist an bb genau im Bereich 50 x 50 mm in Richtung Mastfuß hochgebogen, unterdeck hat sich die Platte vom Rod entsprechend von unten eingearbeitet. Der Voreigner meinte, da war ich nie dran. Na dann ist auch klar warum es hier bei jeder Boe eine Bewegung im Deck gab. GfK ist ja bekanntlich nicht recht flexibel, sollte aber alles noch im Rahmen des Zulässigen sein. Derzeit wird das Deck schrittweise mit Bolzen und großer Unterlage wieder zurückgezogen bis es wieder annähernd plan ist. Auf das Deck kommt eine größere Platte die verklebt wird um die Schubkräfte ins Deck einzuleiten, unterdeck kommt eine größere Platte zur Lastverteilung mit angeschweißtem Auge. Vorspannung gibt es dann durch einen entsprechenden Wantenspanner.
Wie versprochen werde ich alles dokumentieren und später zum Besten geben.
VG Tomas
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