Zitat von Axel im Beitrag #15

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Hallo Helmut, Eric,

ich habe Euren Rat beherzigt, und einen Langschaft Mercury. Saildrive gekauft. Die 25 kg in den Keller schaffen hat mich schon etwas genervt.

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Hi Axel, ist doch super gegen den Festtagsspeck.
Wie oft in der Stunde schaffst du denn die Übung? Was nimmst du dabei in die andere Hand?

Die Fragen zielen schon in Richtung Frühjahr, denn irgendwann kommt die Stunde der Wahrheit - mit dem Motor in der Hand vom Steg auf die Jantar und Mann + Motor einmal aussen um die Wanten rumhampeln oder über die Reling klettern, ohne dabei mitsamt der Maschine ins Wasser zu stürzen oder sich den frisch polierten Kahn zu ruinieren.
Dann ist es schon mal gut, wenn man nicht nur Bierhumpen einarmig stemmen kann.

Mit knapp 26 kg liegt mein 6-PS-Tohatsu Prosail in der gleichen Liga.
Den nehme ich aber nur im Urlaub mit, für die Seefahrten oder bei längeren Binnentörns. Beim Revierwechsel innerhalb meiner zahlreichen, miteinander verbundenen Heimatreviere bin ich ja auch mal mehrere Stunden unterwegs, da nervt der kleine 4PS- 2-Takter irgendwann, obwohl er das leistungstechnisch auch gut hinbekommt.
Den 6-PS-Motor haben wir gekauft, weil man mit dem eben bei den Seereisen doch noch ein Ass im Ärmel hat, wenn es zwischen Wellenbrecher und Hafeneinfahrt rau zugeht.

Wie gesagt, fürs Binnenhafengerutsche habe ich den Kleinen ja noch behalten, weil man den an der Uhrkette tragen kann. Ist auch ein Langschafter, sogar ein laufruhiger und leistungsbereiter Zweizylinder mit 12-13 kg, je nachdem ob schon Sprit drin ist oder nicht. Den kann ich nach dem WE auch schnell wieder abmachen und wegschliessen, solange, bis alle osteuropäischen Angler und Wassersportler motortechnisch ausgesorgt haben.
Bis dahin sind wir leider ziemlich straff (und ungefragt) in der Umverteilungskette eingebunden.

Habe mich gefragt, wie mit dem Koffer hinten dran das Boot im Wasser liegen wird. Wird sich zeigen.

Ist OK. Zur Revierregatta kommt der natürlich ab. Jeder Motor.
Was mich doch ein bisschen bang nach achtern schauen lässt sind die Bewegungen in der Standardmotoraufhängung beim Segeln in schwerer Welle und wenn man mal kräftig Gas gibt.
Die Motoraufhängung der Jantar sieht zwar mächtig solide aus, ist aber weich wie Alubesteck. Einziger Vorteil, sie ist deutlich näher am Heck als eine klappbare Motoraufhängung. Bedeutet natürlich weniger Hebelkräfte und besserer Längstrimm.

Beim Langschaft musst du möglicherweise etwas am Aufhängebrett tunen, je nachdem, ob du die Tiefe des Schaftes als Reserve lassen willst, wenn der Vorschoter mit den Festmacheleinen auf dem Vorschiff steht oder ob du bei langfahrten lieber Sprit sparen willst.
Hier ist allerdings ein solider Längstrimm des gesamten Bootes mit gelegtem Mast viel wichtiger.
Wenn du bei Langfahrten zulässt, dass sich das Heck einbuddelt, zahlst du drauf, bei Reisegeschwindigkeit und Spritverbrauch.
Manchen ist jedoch eine entspannte Lümmelstellung auf der Heckbank wichtiger. Muss man mal ausprobieren.

Ansonsten reden wir hier immernoch über nur 25 kg am Heck. Schau mal im Herbst in die grosse Backskiste, was sich da alles ungefragt eingenistet hat. Da die Jantar ein kleiner Dickbauch ist, änderst du mit nur 10 cm Hintern bewegen mehr im Längstrimm, als mit einem paar kg leichteren Motor.

Für Binnen liegt daneben ein 55 lbs Minota, nach meiner theoretischen Kalkulation kann ich bei meiner aktuellen Batterie wahrscheinlich damit 15 Minuten fahren. Schon dünn, eher ein Beitrag zu "Rein und raus aus der Box".

Jo, schon dünn. Zumal es dir eine normale Starterbatterie schwer übel nimmt, wenn du die leerlutschst.
Wenn du den E-Quirl oft benötigst, würde ich mitr eine Batterie zulegen, deren Kennlinien besser zu solchen Aufgaben passen. Die sind aber in der Regel teurer und auch schwerer.

Wäre ja mal toll, wenn sich hier E-Motorerfahrene zu Wort melden (oder Axel mal selber recherchiert), was sich auf dem Lithium-Ionen-Akkumarkt tut. Inzwischen heizen hier ganze Mietwagenflotten (mit Münchner Kennzeichen - tippe auf süddeutsche Steuerflüchtlinge), wie von der Sehne geschnellt durch die Grünstartphase und lassen sämtliche Analogverbrenner und Dieselrußer an der Kreuzung doof dastehen.
Es liegt auf der Hand, dass sich diese irre leistungsbereite Technologie irgendwann auch mal bei Seglern rumspricht.

Würde sicher auch am Steinhuder Meer gehen, zumindest, wenn der Motor in der Backskiste liegt.

Natürlich in der Backskiste, denn mit verlaub, die Dinger sehen ja schlimmer aus, als die Experimentalvorrichtungen unseres alten Physiklehrers und der Werbe -, Preis- und Marktführer hat ja nun desigtechnisch absolut eine Schubschraube locker, eine bürograu-orongschene. Und dass der voll leicht den überteuerten Akku wechseln kann, macht die Designsünde ja nicht weniger schlimm. Die Frage ist eher, was soll der schwere Akku da am Heck?
Inzwischen haben sie aber dazugelernt und Torqueedo bietet jetzt einen der genialsten und kleinsten und am intelligentesten platzierten Bootsantriebe überhaupt an.

Kiekste hier (besser ohne Ton )
https://www.youtube.com/watch?v=UHoo-Z2PA5s

Verbrenner im Schuppen lassen, nur für Langfahrten anhängen. Das Elektro-Hilfsdings ist ja schnell an- und abgeschraubt. Solide verlegte Steckdose im Jantarspiegel, kannst du schon mal die Hälfte der mitgelieferten Kabel kappen.

Viertel Stunde Leistung abrufen ist aber ein bisschen wenig, es sei denn, du segelst auf der 6 Seenplatte. Da wäre es vollig übertrieben.

Die aufgekommene Diskussion zum Thema Blitzeinschlag. Auch wenn ein GFK Boot kein faradayscher Käfig ist, so glaube ich schon, das man innerhalb des Boots trocken eine relativ hohe Sicherheit hat. Außerhalb des Boots ist es sicher eine andere Sache.

Blitzeinschlag. Kennt eigentlich irgend jemand irgend jemanden, dem das schon mal passiert ist?
Da liegen bei zig Gewittern in der Saison ganze Marinas voll mit Segelbooten, die abenteuerlustig ihre perfekt leitenden Aluspargel in den Himmel recken und der ignorante Blitz spaltet doch die alte Eiche am gegenüberliegenden Ufer.
Ich will es jetzt nicht beschreien, aber es scheint mit eher ein, an statisch aufgeladenen Haaren herbeigezogenes Dauerthema zu sein.

Andererseits, können ja sie dollsten Dinge passieren, wenn der Blitz einschlägt.



VG Eric