Hallo an die FSA, ich finde es eine echte Bereicherung für uns Jantarianer, dass ihr euch immer wieder konstruktive Dinge überlegen, die uns das Leben leichter machen.

Zum Stichwort "Optimierung" hätte ich auch noch einen Hinweis, vieleicht wird das die Optimierung der Optimierung.

Zum Hebel, der sich ja auch an verschiedenen anderen Booten polnischer Bauart findet und generell eine gute Idee ist möchte ich anmerken, dass er in dieser Länge nicht unbedingt erforderlich ist und in dieser Länge und Ausrichtung wahrscheinlich durchs Wasser geschliffen wird.
Die Abströmkante des Ruderblattes ist aber ganz gut gelungen und da wäre es schade, noch was hinterherzuziehen. (Ich weiss selbst, dass man den "Verlust" nicht messen kann)
Die Ruderanlage der Jantar bietet jedoch die Möglichkeit, die gesamten Strecker zwischen Ruderkopf und Pinne laufen zu lassen, Unterdeck sozusagen. Platz ist da reichlich.
Damit könnte der Hebel deutlich verkürzt werden und steiler ausgerichtet.
Die schönen Mikroblöcke von Harken und HS, die ihr ja auch im Bild habt, passen auch unter die Pinne, so dass man von der daran anschließenden Streckerei nicht so viel sieht. Die Strecker tauchen erst wieder vorn an den Haifischklemmen auf, genau wie in eurer Version.

Umlenkpunkt in diesem Fall ist die scharfe Achterkante der horizontalen Aussteifungplatte des Ruderkopfes, die für eine Seilumlenkung entschärft werden muss. Z.B. durch ein aufgepunktetes Edelstahlrundstück.
Man kann das auch lassen und den Strecker durch einen Durchlassblock führen, den man mittig in diese Platte einlässt. Dann muss man nicht schweissen.

Ziel soll nur sein, die Strecker und die Blöcke unter die Pinne zu kriegen, statt oben drauf oder seitlich.
In beiden Fällen endet dann der Hebel deutlich unter der horizontalen Platte, damit der Mikroblock als lose Rolle noch Platz hat. Der Hebel kann dann auch steiler stehen (in genau die andere Richtung) und ist deutlich kürzer.
Die reduzierte Hebellänge ist kein Thema, die wird man nicht bemerken.

Den Aufholer (Strecker) bei der im Bild gezeigten Version würde ich noch irgendwie begrenzen, denn wer das Blatt mal mit zu viel Schwung hochzerrt, dem kann es passieren, dass der Hebel oben gegenknallt und dann macht man sicher was kaputt, dann gibt es kleine Risse und es dringt Nässe ein und das wird dann irgendwann eine richtige Baustelle.

Wenn das zu aufwendig ist, kann man auch alles so lassen und verpasst der Achterkante der Pinne einen kurzen Einschnitt, in den der Hebel eintauchen kann. Dann muss er so lang bleiben, dass die Rolle noch oben raus guckt, aber er kann dann so steil angestellt werden, dass er im Betriebszustand aus dem Wasser ist.
Auf dem Foto sind noch ca. 5 cm Platz, bevor der Hebel an die erste Metallkante anstößt.
Dann kann alles so bleiben, nur die eingeklebte Richtung ändert sich. Der kleine Schnitt im Holz ändert nichts an der Haltbarkeit der Pinne.

Wir sind ja alle irgendie Optimierer der polnischen Ruderanlagen.
Mal sehen, noch 10 Jahre weitertüfteln und es wird das perfekte Ding.
Meine neuen Austeifungen am Ruderkopf haben jetzt vier Wochen rauen Seeeinsatz ohne den kleinsten Haarriss überstanden. Das ist auch schon die dritte Version.
Mein Edelstahlbauer, der auch segelt, ist ja der Meinung, dass der Ruderkopf zu weich ist, aber das will ich nicht gelten lassen.
Wenn im Winterlager immernoch kein Riss zu sehen ist, mache ich mal ein Foto.

VG Eric

Ach, wo wir grad beim Tüfteln sind.
Ich weiss natürlich nichts über die Befestiging der Hebelstange im Innenleben des Ruderkopfes.
Aber falls der dabei nicht aufgefräst und ausgesteift wird, ist da innen ja eigentlich nur Schaum.
Es wäre möglicherweise eine Vereinfachung der Montage, in die tragende Schale des Ruders sogenannte Rampa-Muffen einzusetzen, die aussen ein Holzschraubengewinde haben und innen ein metrisches. Das ist ja im modernen Bootsbau eine übliche Beschlagbefestigung. Vielleicht vier Stück, die man in einen soliden Epoxyklecks einsetzt.
Durch die relativ großen Bohrlöcher kann man sich mit angedicktem Epoxy eine Verbindung zur Aussenschale schaffen, so dass man die Last auch auf die seitlichen Wangen des Blattes ableitet. Das habt ihr beim Hebel sicher auch so gemacht, nur bei den vier Muffen geht das sicher leichter zu applizieren und sicher braucht man auch weniger. .
Der Hebel selbst wäre dann ein T-Stück mit vier versenkten Schraubenlöchern.
Oder zwei L-Stücke mit einer Umlenkrolle in der Mitte?

Schreibtischmodus.
Falls ich hier gedanklich daneben liege, bin ich für Gegenargumente jederzeit zu haben.