schon öfters habe ich hier im Forum Antworten auf Fragen bekommen. Vielen Dank hierfür nachträglich. Nun habe ich eine ganz spezielle Frage: Die Nieten unten am Mastfuß sind, aus welchem Grund auch immer, abhanden gekommen. Wie wichtig sind diese und reicht es diese Nieten am Saisonende zu erneuern? Gruß Nicole
im Idealfall sind sie einfach wegkorrodiert. Die Fuss-Mastverbindung muss allerdings einen enormen Stauchdruck aushalten und das auf eine praktisch nicht weiter unterstütze, breite Platte. Es kann also auch sein, dass die Niete Kräfte abbekommen haben, die sie abgerissen haben. Nachnieten ist schon mal eine gute idee, Allerdings nicht so, sondern Rigg entspannen, Mast legen.
Bei der Gelegenheit kannst du die anderen Niete ausbohren und einfach mal nachsehen, was da los ist. Eventuell besteht auch ein Korrosionsproblem zwischen Edelstahl und dem fehlenden Eloxat des Alumastes in den Bohrlöchern. Dabei zersetzt es das Alu.
Für diese Verbindung musst du Edelstahl-Spezialniete nehmen, Monelniete, nicht einfach was Glitzerndes aus dem Baumarkt oder von Amazon. Kauf das mal beim Rigger oder Bootsausstatter.
Tiefe und Durchmesser des Loches bestimmen, welche Niete du brauchst. Tiefe kannst du mit einem Stück umgebogene Büroklammer messen, einfach gerade so hinterhaken und messen, wie weit vom Daumennagel der Haken entfernt ist. Bei zu langen Nieten reisst dir der Stift ab, bevor sie Kraft aufbauen und zu kurze rutschen durch, sobald Kräfte auf sie wirken. Das sind auch Niete mit ziemlich grossem Nietkopf. sowas haben die im Baumarkt nicht.
Auf dem Foto sieht es so aus, als ob der eigentliche Niet noch drinsteckt. Wenn es Nieten die Köpfe abreisst, ist das nichts, wo ich jetzt sagen würde, ach das war sicher nur Zierde, das mache ich mal im Herbst. Im besten Fall musst du aber nur die Niete zurückschlagen. Geh mal mit Putzzeug ran, vielleicht ist es nur ein Korrosionsrand und der Niet ist schon im Inneren des Mastes. Erst wenn du das genau weisst, kannst du den erforderlichen Durchmesser der Niete messen.
Das als Ferndiagnose.
Rufe doch mal die FSA an, die sind freundliche Jantarspezialisten und die sagen dir auch, ob es mit Nachnieten im entspannten Zustand erledigt ist, oder ob sie an der Stelle andere Massnahmen vorschlagen, wie eine eingeschweisste Verstärkung des Mastfusses, so wie es die grossen Schwestern der Jantar ja serienmäßig haben.
Wenn du den Mastfuss abbaust, erfährst du auch, was deinen Nieten zugestossen ist, denn die Innenteile sind wichtig. Die geben Aufschluss daruber, was hier los ist und wie du darauf langfristig reagieren solltest.
Die nächsten Tage kannst du jetzt aber so rumfahren, soll ja super Wetter werden. Da unten kommen insgesamt nur Druckkräfte an, das kann man auch ein paar Tage, Wochen, Monate so lassen. Wahrscheinlich warst du schon letzte Saison so unterwegs.
Aber jetzt ist es gut, dass du es gesehen hast.
Bitte gib mal eine Rückkopplung ins Forum, was du herausgefunden hast. Auch wenn du die Sache dann mal reparierst. Nicht an Bord, du willst ja eventuell die abgerissenen Nietunterteile finden und fotografieren.
Gibt noch ein paar Edelstahl-Aluverbindungen am Mast, die man im Blick behalten sollte - Salingsstützen, Lümmelbeschlag, Spibaumring und der Galgen am Kopf. Gerade der ist sehr hohen Kräften ausgesetzt und auch nur eingenietet. Wenn da was wackelt, sollte man sich kümmern.
Hallo Eric, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Wir haben die Vermutung, dass das beim Maststellen am letzten Wochenende passiert ist. Auf der anderen Seite fehlt auch eine Niete und eine ist schief drin. Noch einmal den Mast legen ist jetzt nicht gerade unser großer Wunsch, aber wenn es sein muss! Werde mal bei der FSA nchfragen und berichten.
Habe bei FSA nachgefragt und werde demnächst den Mastfuß nachnieten. Das kann ich wohl auch bei einem stehendem Mast machen. Falls ich den Mast lege besteht die Gefahr, dass der Fuß aus dem Alumast herausrutscht. Werde jetzt erst einmal die Nietengröße bestimmen und sehen, welche Zange geeignet ist.
nieten am stehenden Mast? - ich würde ihn zumindest entspannen. Dann drückt da aber immernoch das Eigengewicht des Mastes auf den Mastfuss und zumindest auf meinem See schaukelt es auch.
Das Fussteil kann dir sonst verloren gehen? Echt? Wann hast du die angerufen - Freitag Nachmittag?
Wenn ich den Mast lege, steckt das Fussteil noch fest im Mastbolzen und auch wenn der raus ist, gibt da noch eine Armada Umlenkböcke mit Fallen drin, die das alles festhalten. DAS ist wohl nicht das Problem.
Mit einfach nur nachnieten nimmst du dir jedenfalls selbst die Möglichkeit herauszufinden, weshalb die Niete abgerissen sind. Das passiert ja nicht, weil denen langweilig ist.
Wenn sich mehrere Niete in einer der höchstbelasteten Baugruppen des Bootes verabschieden, würde ich schon mal wissen wollen, was dahintersteckt. Im Idealfall ist es mit Nachnieten getan. Auch als Schnellreparatur. Ich selbst würde lieber nachgucken.
Was die Ursache war, wirst du jedenfalls nur von Innen sehen und anhand der Nietunterteile. Das heisst Mast legen, die verbliebenen Nietköpfe wegbohren, Niete zurückschlagen, Mastfuss abziehen, nachgucken.
Niete reissen nicht einfach mal so ab und warum beim Maststellen? Ist er dir zur Seite ausgeschert? Selbst dann darf es vieleicht die Mastspur verbiegen, aber noch lange nicht die Niete abreissen.
Ist eine kleine Baustelle, aber danach bist du auf der sicheren Seite.
So kannst du auch herausfinden, ob es ein Korrosionsproblem gab. Bei Korrosion erweitert sich das Loch im Alumast allmählich und der Niet, der nur auf Zug belastet werden soll, bekommt plötzlich Scherkräfte ab. Das machen die nicht lange mit.
Hier müsstest du, wie dein Zahnarzt, bis ins "gesunde" Alu aufbohren und kannst erst dann nieten. Alles andere wäre so, als wenn du einen Keks festnieten willst.
Wenn du kein Korrosionsproblem hast, freu dich, nimm Mass, hau die Niete rein, fertig.
Wenn du noch nie genietet hast oder bislang nur kleinere Kaliber, übe erst mal an zwei Blechen, denn du hast pro Niet nur einen Versuch. Entweder er sitzt 100prozentig oder du kannst das nochmal machen und einen wackelnden Niet da unten am Mastfuss wieder auszubohren ist sicher ziemlich nervig.