Moin, ein klassischer 3PS-Benziner wäre mit der Janta heillos überfordert. 4PS am Heck fürs Wandersegeln ist gerade so machbar, wenn es nicht gegenan kachelt oder gar noch Welle steht. Insofern dürften 1h Fahrt in Rumpfgeschwindigkeit ein eher theoretischer Wert sein. Auf grosse Fahrt gehen kann man damit nicht.
Es ist unbestritten ein toller Motor, nur dass sich ein ganz neues Fahrgefühl einstellt, wenn man für einen e-Antrieb mit einem 1000 Euro teuren Akku richtig Kohle auf den Tisch legt, rückt die anderen E-Motore in ein unverdient schlechtes Licht.
Spannend wird daher der direkte Vergleich und da möchte ich mal behaupten, dass jemand mit einem ebenfalls bürstenlosem Motor mit einem vergleichbaren Akkupack, kein Stück schlechter dasteht, auch wenn sein Akkupack nicht schwimmfähig ist.
Dass ihn das deutlich weniger kostet, das Heckgewicht günstiger verteilt ist und er die Batterie nicht jedes Wochenende mit nach Hause schleppen muss, wissen wir ja schon.
Also wenn schon so heftig auf die Werbetrommel geschlagen wird, lieber Frank, dann müssen auch Argumente her, bei denen der Motor tatsächlich die Nase vorn hat.
Ein falsch dimensioniertes Rhino an einer schwächelnden Starterbatterie aus dem Discounter, verliert auch gegen paddeln.
Unbestritten ist aber, dass es nichts Nervigeres gibt, als nur zum Ausparken aus der Box an der Startleine eines Verbrenners zu zerren. Hier ist ein gut dimensioniertes E-Antrieb nebst solidem Akku eine tolle Sache.
App alternativlos. Bei uns haben sich gleich mehrere für den Platzhirsch unter den E-Antrieben entschieden, obwohl sie auch Verbrenner fahren dürften und in unserem weltweit offenem Wasserwanderrevier mit den Dingern gar nichts anfangen können und ihren Verbrenner ohnehin noch im Motorschuppen zu hängen haben. Also kaum aus Klimaschutzgründen.
Ist eben schick. 🙄
App. schick, Frank, was hast du da Interessantes an deiner Pinne gebaut?
Moin, wo wir grad bei Alternativen sind - da gibt's auch was von Ratiofarm...
Aus meiner Sicht ergibt es ja wenig Sinn, sich die Batterie noch oben auf den Motor zu tackern, weil es nicht nur unnötiges Heckgewicht verursacht, sondern auch unnötig hohe Kosten für die Spezialbatterien des Herstellers. Aber wenn erst mal einer damit anfängt...
Das Argument ist ja, dass man die leicht abmachen kann und mitnehmen. Das ist gleichzeitig das Problem, den man MUSS sie abmachen und mitnehmen, sonst macht das jemand anderes.
Eine in der Backskiste verbaute Batterie steht nicht nur besser für den Längstrimm, man kann sie auch drin lassen. Solarpanel aufs Heck und schon hat man weniger Gerödel als die, die ihre Batterie mit nach Hause nehmen müssen und irgendwie hat man doch sowieso eine Batterie für Lämpchen und Geräte.
Alternativ zu den formschönen Platzhirschen gibt es inzwischen echt innovative Weiterentwicklungen, schubstärker als Rhino und mit bürstenlosem Direktantrieb. Das heisst leise und weniger Verbrauch.
Wenn die bei uns mit ihren Torqeedos ausparken, werde ich immer an den nächsten Zahnarzttermin erinnert.
Interessant für die Tüftler unter uns - ausschliesslich platzraubende Verbrenner- und E-Motore müssen an den strömungstechnisch eher ungünstigen Platz für die Motoraufhängung geschraubt werden. Einen Motor, der so leicht ist und so kompakt wie der Rhino und seine moderneren Brüder, kann man auch direkt im Bereich der Abströmkante des Ruderblattes befestigen oder seitlich daneben.
Den Gedanken gibt's schon von Torqeedo, nur dass die dafür den Motor permanent ins Ruderblatt integrieren, was Regattaseglern sicher schlechte Laune bereiten würde. Ist ja bei so kleinen Nussschalen, wie der Jantar auch nicht erforderlich.
Aufhorchen lässt aber, dass ein dort angebrachter Motor für sensationelle Wende- und Einparkmanöver sorgt und genau hier hat die Jantar ja ein bauartbedingtes Eigenleben, heisst, das kann sie wirklich nicht, also nicht, wie erwachsene Boote, schon garnicht beim rückwärts ausparken.
Ach so, eins noch zum Äppel mit Birnen vergleichen und dem fantastisch neuen Lebens- und Fahrgefühl, beim Umstieg von Dacia in den Mercedes - vergleichen kann man doch nur einen gleich schubstarker E-Motor mit einer gleich grossen Li-Polymer-Batterie von immerhin 48V. Natürlich ist sonst besser immer besser und 2 Motore sind dann noch besser. ☺
Zitat von Frank 09 im Beitrag #17Moin in die Runde,
wir haben an diesem Wochenende unseren alten E-Motor gegen den neuen Epropulsion Spirit 1.0 PLUS ausgetauscht und ausgiebig testen können.
Dieser fantastische 48V Motor ist im Gegensatz zu unserem alten 12V Rhino eine ganz andere Welt. Er hat ausreichend Power für unsere 21er auf dem SM und macht einen riesen Spaß! Ohne Getriebe ist er sehr leise, hat eine enorme Reichweite und sieht klasse aus. Passt in seiner Farbperformence perfekt zur Jantar.
Der Motor ist zur Zeit wegen seiner sehr guten Leistungsdaten, schönen Optik und ansprechenden Preispolitik extrem nachgefragt und...
VG Frank
Moin Frank, schöner hätte es die Marketingabteilung kaum selbst verfassen können. Auch die FSA wird begeistert sein. Eine einzige Lobeshymne für den kleinen Chinamotor. 🙄
Meistens geht es auch für Mercedes gut aus, wenn man die Daten und das Leistungspotential eines SUV von Dacia und Daimler-Benz direkt vergleicht. Spätestens beim Preis wird es aber auffallen, dass das mehr an Leistung auch was kostet.
Zusammengefasst - man legt einfach 10x soviel Kohle auf den Tisch, wie beim Rhino mit Starterbatterie und bekommt dafür auch irgendwie mehr. Ist jetzt echt eine Überraschung.
Ok, mit 48V-Ersatzakku (1.000,-) und Spezialladegerät liegt man schon satt über einem massgeschneiderten Regattasatz Segel, aber man kommt wenigsten aus der Hafenbox und wieder rein und muss nicht lernen, das unter Segel zu machen, wie Generationen vor uns oder gar ein Paddel zu benutzten oder vieleicht noch mit so einem billigen Anglermotor am Heck. Es gibt durchaus Alternativen zu einem 2-3T Euro elektromobilem Heckantrieb.
Ich weiss, das geht auch mal schief und dann kriegt man lange Arme vom paddeln, aber ich habe gut 6 Jahre auf einem See gesegelt, auf dem gar nichts mit Schrauben erlaubt war und das funktioniert auch. Das Boot deutlich größer als Jantarchen und doppelt so schwer, aber das kapiert man schon irgendwann, wie das geht, vor allem, wenn man erfahrenen Seglern mal zuguckt. Auch unsere Regattayachten Im Revier fahren alle ohne Motor.
Ich kann gut lästern, bei uns sind noch Verbrenner zugelassen und an so einem Flaute-Wochenende hänge ich den kleinen 4PSer auch mal dran, um etwas weiter weg zu fahren zum Baden und übernachten. Sonst ist der die meiste Zeit im Schuppen. Wir sind leider in den kostenlosen, internationalen Umverteilungsprozess direkt eingebunden. Man gibt ja gern, wenn irgendwo Mangel herrscht, aber man möchte doch wenigstens gefragt werden, ob der Aussenborder mitgenommen werden darf. Was nicht am Heck hängt, kann nicht geklaut werden.
Fürs Wandersegeln ist der 4PSer grenzwertig. Geht, wenn man es nicht eilig hat. An der Küste fahren wir einen leistungsbereiten, doppelt so schweren 😑 4Takt- 6PS-Langschafter. Gibt aber immer wieder welche, die dort mit teuren E-Motoren rumgucken, befeuert von Influenzern und aus Foren, die sich dann wundern, dass die Akkupower ausgerechnet vorm Wellenbrecher leergelutscht ist.
Meines Wissens hat der Epropulsion 1.1 auch direkt eine Standleitung zu den Seenotrettern, ähnlich wie Torqeedo, so dass die schon ausrücken können, wenn es wieder mal einer trotz Vollstrom mit seinem 3PS-Elelektroquirl einfach nicht durch die Brecher in der Hafeneinfahrt schafft.
Ich werfe das nur mal so locker ein, bevor die Jantargemeinde, begeistert von deiner Begeisterung losrennt und sich das Ding ans Heck tackert. Ist ja nicht ganz billig. Unbenommen, tolle Technik, wir hinken wiedermal Lichtjahre hinterher, können es nicht oder haben nur das Ingenieurwissen beigesteuert. China macht mal wieder das Rennen, wie in praktisch jedem Segment. Aber China hat grad Corona und kann nicht liefern, im Herbst kommt neue Ware.
Mit den passenden Farben stimme ich dir zu, bürograu ist um Längen eleganter als das Müllautoorange vom selbsternannten Marktführer.
Zitat von hgebauer im Beitrag #9 Vor allem von Regattaseglern kann man viel lernen. Die meisten sind ja ständig am Basteln. Was sich in der Praxis bewährt wird beibehalten. Fehlversuche werden wieder verworfen.
Das Weitergeben von Wissen ist gerade bei Regattaseglern genetisch nicht vorgesehen. Selbst der Blick über die Reling verursacht denen Bauchweh. Was ich vom Schnellsegeln weiss, habe ich überwiegend vom Hinterhersegeln gelernt. Erfahrene Regattasegler sehen lieber 10x zu, wie du bei bestimmten Revierbedingungen in irgend einer Ecke einparken oder zum x. Mal den Start vergeigst, als dass die dich mal beiseite nehmen und dir erklären, wie es besser geht.
Ich bin da anders unterwegs. Dieser lange Lernweg ist Blödsinn. Es ist doch viel witziger, auch mal einer bislang lahmen Ente auf die Sprünge zu helfen und sich dann auf dem See zu messen, statt nur vorbeizusegeln und sich vielleicht noch darüber lustig zu machen, dass sie es nicht draufhaben.
Ich mache ja auch Jugendarbeit auf einem echten Racer (alles ausser SPI, das muss ich erst selbst lernen). Natürlich eird da Wissen weitergegeben, das ist ja der Witz an der Sache, auch wenn die in der Regatta meine unmittelbaren Gegner sind, denn inzwischen sind sie schon gross genug und fahren das Ding alleine. Es ist es doch ein Fest für alle, wenn es den Jungs und Mädels gelingt, den Trainer noch knapp vorm Ziel zu schlagen. Dann hat man doch alles richtig gemacht.
Eigene Trimmfehler sehe ich vielleicht mal auf Fotos von anderen. So bin ich auch erst auf die Empfindlichkeit der Jantar im Längstrimm aufmerksam geworden. Du glaubst doch nicht, dass auch nur einer der anderen Jantarianer dazu irgendwas sagen würde, schon gar nicht erfolgsverwöhnte Regattacrews, denen man beim einen oder anderen Rennen hartnäckig am Heckkorb klebt. Ein paar Tricks habe ich ja inzwischen auch drauf. 😁
Im Revier fahre ich inzwischen relativ weit vorne mit, nach Yardstick bei den großen Wettfahrten im vorderen Drittel, nur Jantar gerechnet gibt es noch 2 Crews, an die ich nicht rankomme oder nur, wenn die Mist bauen. Aber das sind reine Rennschiffe, die fahren die auch zu dritt, mit kampferprobten Sportseglern unserer ehemaligen Sportschmieden, einige sogar Landesmeister. Die lassen nichts anbrennen, da ist Krieg.
Nach der Regatta fahren die nach hause, weil ohne Polster pennt es sich offenbar zu hart auf der Jantar. Ich bin praktisch immer im Wandermodus, mache höchstens den Motor ab und räume Kram runter, den ich nicht unbedingt brauche und putze das Unterwaserschiff und ziehe die Racingtücher drauf, sonst nix 😁
Bei einem Teil der Jantarflotte, ist mir nicht ganz klar, was die eigentlich machen, die sehe ich nur wieder, wenn ich mich selbst irgendwo in einem Windloch eingeparkt habe. Kommt vor.
Das ist aber schade bei einem Boot mit Renngenen. Deshalb reite ich ja auch darauf rum, dass man kein Herrschaftswissen anhäufen soll, sondern sich austauscht.
Die seitlichen Haken vom Niedergang, die den Spisack aufspannen - Eigenbau oder hast du mal einen Link? Eigenbau.
Zeig mal...
Meine Jantar kommt ja aus einem Revier, in dem man nur wenige Minuten Spikurs hatte. Das ist normal. Aufm Dreieckskurs dauern die Raumschenkel (Spi) so allgemein 4 Minuten. Aber konntest ja selbst sehen, wie die anderen unter Spi weglaufen. Nur.. wenn das Setzen selbst schon 2 Minuten dauert, dann ist der Vorteil dahin.D.h. das Setzen (und bergen )muß flutschen. Aber andrerseits macht Spi segeln echt Spass.
Dachte ich mir schon, auch wenn mein erster Spigang überhaupt auf See war und ich bei zunehmendem Wellengang das sehr bedauert habe, dass ich praktisch keine Ahnung habe, so war mir aber da schon klar, dass das Grinsepotential hat und ausserdem habe ich einen echt vorzeigbaren Spi. Der muss definitiv an die Sonne. 😎
Wir haben uns mal im Strelasund bei ganz schön viel Wind an ein Dickschiff geklettet, trotz Urlaubstiefgang lief es einfach im Wellensurf. Deren Skipper wurde zusehend nervös. Als ihm alle Trimmerei und Mannschaftsjustierung nichts brachte, hat er die eigentlich schon verlorene, inoffizielle Strelasundregatta eigenmächtig verlängert und auf dem Greifswalder Bodden sein Ass aus dem Ärmel gezogen und eine Riesenblase gesetzt und war einfach mal weg.
DEM hat Spisegeln auf alle Fälle Spass gemacht 😐
Ich würde es nicht machen, wenn es so kachelt, wie da, aber auf einem Level darunter muss ich mich damit beschäftigen und deshalb habe ich hier nach Tipps gefragt.
VG Eric
Sind die Brummelhaken nicht sehr schwer? Die sind aus Alu und federleicht. Kommen aus England. Internet-Suchworte: Brummelhaken und Flaggschäkel.
Welche Grösse hast du?
Schäkel, der verhindert, dass die Leinen des Hahnepots im Laufe der Zeit unbemerkt angerieben werden können. Gibt Minischäkel, die da genau reinpassen und an deren ausgerundeten Bereich kann man gut die Leine einspleissen oder palsteken. Ja, ist auch meine Sorge. Weiss im Mom noch nicht, wie stabil das verwendete Material (Dynemaa mit Schutzmantel)ist. Werde das vllt. noch ändern. Tröste mich erst mal damit,dass diese Stelle ja nur 2x im Jahr belastet wird.
Nur x im Jahr musst du ja nicht dauerhaft an die Reling Knoten. Kannst du ja auch dann abschälen, wenn du es brauchst. Die kleinen Schäkel setze ich genau in die Löcher, in denen dein Hahnepot eingbändselt ist. Wie gesagt, nur fie vorderen und da auch direkt die Hilfswanten rein. Die sind bei mir aber gummibelastet zwischen Grossfall und Hilfswantenschlitten. Da ist aber Dampf drauf, mit der Winsch vorgereckt.
plopp, plopp, man denk sich nicht Schlechtes und schon gibts igitt-igitt-Werbung für Roundup.
What?!
Im Jantarforum?!
Gelten wir hier irgendwie als unterbelichtete Zielgruppe, dass man speziell für uns solche Werbung einblendet?!
Roundup - also wirklich... war da was, was man wissen sollte?
[[File:Glyphosat.jpg|none|auto]]
War da nicht ein überbezahlter, deutscher Minister, an den sich keiner mehr erinnern kann, mit äusserst unguten Verbändselungen in die industrielle Landwirtschaft, der sich einem bevorstehenden Glyphosatverbot in letzter Sekunde mutig in den Weg geworfen hat?
[[File:Schulz.jpg|none|200px|300px]]
Nee, wer bist du denn?
Ich meine den hier, Mister Glyphosat, Grinseschmidt, auf Bayer/Monsantos Gehaltsliste.
[[File:Schmidt.jpg|none|300px|200px]]
Wir hätten es fast vergessen, gibt ja noch andere Themen.
Es kann so einfach sein, statt Bücken und Unkraut zupfen im heimischen Biobeet, einfach die Glyphosatpampe draufsprühen, jeder Depp darf mitmachen und schon fallen die fleissigen Bienchen tot vom Stengel.
So kann wirklich jeder seinen Beitrag leisten und wem es mal wieder an dummen Ideen mangelt, da werden Sie geholfen...
Bin entzückt...
Geht natürlich auch anders, nur nicht bei uns.
[[File:Niederlande.jpg|none|300px|400px]]
VG Eric
Ich verstehe ja, dass Werbung wichtig ist und auch ein bisschen Geld bringt und wie der Roooobert seinen alten Grammatiklehrer verschreckt hat, war ja noch lustig, auch wenn die Typen glauben, wir ziehen uns die Hosen mit der Kneifzange an, wenns um Geld geht.
Irgendwie war da schon klar, dass man Jantarsegler für nicht ganz dicht hält.
Aber warum jetzt ein führender Campingausstatter glaubt, wir hätten speziell als Segler Bedarf Bienen zu killen und wie viele Industrie-Landwirte ein bisschen Krebs zu kriegen, das ist schon grenzwertig.
Kann da nicht mal vorher einer nachgucken, was die Werbefutzies hier einblenden?
Zitat von hgebauer im Beitrag #6Hallo Eric. Hier ein paar Fotos von meiner Spieinrichtung. Vielleicht ist da Manches nicht so der Weisheit letzter Schluß. Aber viele Wege führn nach Rom..... Auf einem der Fotos sieht man auch schön, wie ich die schwarze Hahnepot (anderer threat) an den Draht der Seereling gehängt habe. Stört da wirklich nicht. Das Spi-Setzen aus der Kajüte heraus ist eher was für richtige Yachten. Für "Dreiecks-Regatten ist das viel zu langsam und umständlich. Da bietet sich eher der am Bugkorb festgebändselte Sack/Korb an.
Moin, besten Dank, Helmut, jetzt verstehe ich vieles besser und ich werde mir auch ein paar Sachen abgucken. :-)
Die seitlichen Haken vom Niedergang, die den Spisack aufspannen - Eigenbau oder hast du mal einen Link?
Meine Jantar kommt ja aus einem Revier, in dem man nur wenige Minuten Spikurs hatte. Vermutlich hat sie deshalb einen modifizierten Bugkorb, mit einem schön ausgerundeten, tiefgezogenen Bügel und durch deinen Hinweis, dass das Setzen aus dem Niedergang viel zu lange dauert, wird mir jetzt erst klar, dass das offenbar nichts mit beqemerem Einstieg zu tun hatte, sondern eher mit Spisetzen- und bergen.
Sind die Brummelhaken nicht sehr schwer?
Das permanente fahren des Hahnepots der Mastlegevorrichtung ist eine gute Idee - stört nicht und spart schon mal die Zeit fürs eintüdeln. Den Fusspunkt an der Relingsstütze beginne ich aber mit einem Schäkel, der dort genau reinpasst. Der verhindert, dass die Leinen des Hahnepots im Laufe der Zeit unbemerkt angerieben werden können. Gibt Minischäkel, die da genau reinpassen und an deren ausgerundeten Bereich kann man gut die Leine einspleissen oder palsteken.
Den Spibaumparkplatz kann ich leider nicht kopieren, da bei mir die erste Relingsstütze die tiefgezogene ist und dann würde der Spibaum wieder im Weg sein. Allerdings finde ich die Idee, einen tiefen Haltepunkt für den Relingsdraht gleich am Bugkorb anzupoppnieten, ebenfalls interessant.
In meiner Nachbarbox liegt eine Sprinta Sport und dort greifen die Relingsdrähte in an Einfachheit nicht zu überbietende A-Bügel, deren offene Enden seitlich in den Bugkorb greifen. Ohne Schweissen, ohne Nieten und trotzdem hochbelastbar. Sehr elegant.
Natürlich gibt es bei einer so ausgereiften Klasse gleich zwei davon, einen oben, einen unten und an dem bleibt auch nicht dauernd die Fock hängen, wie an dem ausgerundeten Relingsdrahtauge der Jantar. Warum steht das da so doof in der Gegend rum? Man weiss es nicht.
Dass die Sprinta Sport schon vor einer Pogo ihre Holepunkte in 3D verstellen konnte, eine Spischleuder hat, einen Grossegelkopfhaken, wie ein Kat, ein Luffluff als Vorsegelprofil und perfekte Anströmkante, umpumpbare Wasserbalasttanks und einen mächtigen Reitbalken, auf dem ein nicht minder mächtiger Travellerschlitten die Hauptarbeit der Grossegeltrimmerei verrichtet, sowie perfekt platzierte Seitendeckwinschen mit ebenfalls perfekt platzierten Curriklemmen, lässt mich regattatechnisch schon mal a bissl vor Neid erblassen.
Ab und zu gucke ich mal rüber und denke mir - ja, genau. Genau so.
Relingsstützen, so massiv verstagt, dass man damit ganze Schleusenkammerspundwände verbiegen könnte. Auskragender Bug - oder Heckkorb? No, wozu denn? Bleibt man ja nur dran hängen...
Aber genau dieses übern Relingsdraht schauen mag ich, auch wenn man vieles nicht umsetzen wird.
Auch bei deinen Bildern hat mir das weitergeholfen.
Moin, die Ruderanlagen wurden ja mehrfach geändert, zuletzt um das eigentlich toll anzusehende senkrechte aufstellen des Ruderblattes und die sich leider daraus ergebende Sollbruchstelle an fer Pinne zu eleminieren. So haben die letzten Versionen ein breites, besser geführtes Ruderblatt, es sich nicht mehr senkrecht aufholen lässt. Wozu auch immer das gut sein sollte.
Dafür ist nun die Pinne ein hochbelastbares Arbeitsgerät und bei entsprechender Pflege auch ein Blickfang.au Es lohnt sich, das außergewöhnlich sportliche Design beizubehalten, nur dass eben genau hier die Lamellierungstechnik wenig bis nichts bringt. Jedenfalls nicht, wenn ein ähnliches Design erreicht werden soll.
Ungut wäre sogar, wenn die Lamellen hochkant stehen, vom Aussehen mal ganz abgesehen. Sind tolle Pinnen, die der Uli baut, nur dass man sich in dem Falle vom Originaldesign verabschieden muss, da wenn überhaupt appelliert, dann muss das Epoxy aus der Sonne und es geht nur, wenn horizontal geklebt wird und dann kannst du auch Vollholz nehmen, denn die Jantarpinne holt ja ihre Höhe nicht aus irgend einer Biegung, sondern aus der Schräge des Achterstückes am mächtigen Ruderlagersteg.
Deshalb ist die gerade, wie ein Brett.
Also bevor dir der Uli da irgendwas verleimt, Frage ihn doch mal, ob er dir das Original nachbauen kann, das ist nämlich ziemlich durchdacht. Handwerklich hat er schon tolle Sachen gezeigt. Wenn er schon dabei ist - die Original-Jantarpinne ist ein wenig zu kurz geraten und verträgt knapp 20cm mehr Länge, bevor sie an der Bordwand Innenseite anstößt. Das lässt immernoch einen gut funktionierenden Ruderblattausschlag zu und ermöglicht mit ejner entsprechend langen Pinnenverlängerung den vollen Aktionsradius in def Plicht auszureizen, ohne die Pinne aus der Hand zu geben.
Hier haben aber schon einige ihre Pinnen gekürzt und sich schöne Bögen eingebaut, in Holz oder Edelstahl, um sich Kniefreiheit zu erobern für den gemütlichen Platz hinterm Reitbalken.
Ich sehe das gerne, weil es nicht nur hübsch aussieht, sondern vor allem, weil diejenigen, die sich dort hinsetzen, bei einer Regatta nur kurzzeitig im Weg rumstehen und stören und dann ist man eigentlich schon vorbei. 😁
Jantarchen hat nur 5m +x Wasserlinie und auch wenn die Skipperin nur 50 kg wiegt, bestraft sie da mit gnadenlosem Längsvertrimm und buddelt beleidigt das Heck ein und wem das passiert, der scheucht alle anderen Segler vor sich her. Zum Kaffee trinken ein super Platz, aber der Segler gehört auf die Kante und ds vor den Reitbalken und dje Riesentruhe im Heck sollte auch nicht allzuseht zugemüllt werden. Die Jantar dankt da mit jollenartigem Verhalten. Genau diese Überlegung hat 1:1 Einfluss darauf, welche Pinne du brauchst. Das Original ist diese Pinne.
Moin, gestern kam mein Paket von Saarschaum, freu, freu, alle Rollen in feinstem babyblau und mittelfest. Knapp über 50,- mit Versand, es ist akzeptabel.
Balzer24 konnte ich leider nicht nehmen, obwohl paar Cent preiswerter, aber der lässt die Bestellung erst ab 10cm Durchmesser zu und die würde ich nicht reinkriegen. Schon die 9cm gehen nicht ohne irgend einen Unterstoff oder eine Trikotierung in die Rollen rein.
7,70m sind das insgesamt und mal wieder erstaunlich hochwertig und handwerklich tadellos verarbeitet. Ich meine, wer hat noch eine Ikea-Couch aus dieser Zeit im Originalbezug.
Interessant und auch ein bisschen gruselig war, was sich da eigentlich aufgelöst hatte. Perfekt erhalten sind die Anfangs- und Endrollenstücken, sowie der quadratische Kern. Dann müssen die das in eine Röhre gesteckt haben und sich den fehlenden Schaumstoff selbst gemixt haben und das hat sich plötzlich nach einigen Jahrzehnten zu einem undefinierbaren Klebe-und Krümelzeugs aufgelöst.
Wenn da mal nicht die hiesige Waschmittelindustrie ihren Anteil hatte, denen traue ich keinen Zentimeter übern Weg, die vernichten auch meine Jeans vor der Zeit und lassen die Haut unterm T-Shirt jucken. Solche Typen killen auch selbstgemixten, polnischen Schaumstoff.
Übrigens - bei aller Hochwertigkeit der Bezüge - von Maschinenwäsche kann ich nur dringend abraten. Über Nacht in der Badewanne einweichen, kräftig ausspülen, stretchen vorm aufhängen.
Natürlich ist das heute Männersache, wir leben ja nicht mehr in der Nachkriegszeit und es ist auch ein super Rückentraining.
VG Eric
...ein Tipp noch - seht nicht IM Boot nach, ob eure Schaumstoffrollen noch OK sind.
Zitat von Markus im Beitrag #43Moin, auf ebay-kleinanzeigen steht eine Jantar zum Verkauf, bei der es eine interessante Modifikation des Mastfußes gibt. Anschauen der Bilder lohnt sich. Hier der Link:
Da das Kielfall dranhängen und schauen was passiert.
Markus
Moin,
eigentlich eine schon oft gesehene Idee, wenn auch nicht ganz richtig abgeguckt. Bestechend ist, die richtige Höhe des neuen Drehpunktes vorausgesetzt (hier vermutlich etwas zu niedrig), dass sich das zeitraubende Abschlagen wieder Antüdeln des Grossegels samt Grossbaum verhindern liesse.
In den Bootsklassen, von denen diese Konstruktion abgekupfert wurde, gibt es aber noch ein winziges, aber entscheidendes Detail. Hier wird der Mast mit einem aufgeschweissten Leitblech vom Mastprofil in ein quadratisches Qerschnittsprofil überführt, so dass dieses Profil in den ebenfalls relativ steif ausgeführten Mastkoker passt und der Mast alleine dadurch nur noch um die Drehachse pendeln kann. Sreichwanten nicht notwendig. Eigentlich sind es zwei Profile, eins am Fuss, eins im Drehpunkt. Das funktioniert bis zum 30er Jollenkreuzer.
Da wir ja schon herausgefunden haben (lernen durch Schmerz), dass es nicht notwendig ist, Streichwanten im Drehpunkt zu befestigen, sind die sicher auch nicht ganz preiswerten Drehpunktbügel eigentlich nicht notwendig, schon garnicht deren seitliche Abstützung am Mastkoker. Hier sollen sicher nur die Bügel selbst geschützt werden, denn wenn hier ein Segler im Seegang gegenfliegt, dürfte es mit dem gewaltigen Hebel sicher das Kajütdach schreddern. Meistens schüttet es dann auch noch wie aus Eimern.
Nur - warum soll man technisch nicht zwingend notwendige Bügel schützen?
Ach, es klugscheisst sich immer herrlich, wenn einer eine tolle Idee austüftelt und dann kommt so´n Blödmann daher und behauptet, braucht man doch nicht, kann man ja viel einfacher machen. Kostet dann auch nicht soviel.
Wenn die formschönen Bügel aber sowieso schon mal da sind, könnte man daraus auch gleich den höher gesetzten Drehpunkt machen. Gibts auch Beispiele...alles schon fertig...
Die Jungs legen übrigens mit Bungee über den von dir richtig erkannten Fusshebel und das ist ein echter Trum von Mast. Raus aus der Schleuse, Mast hinstellen, Tuch hoch, da habe ich noch nicht einmal die Hilfswanten angetüdelt, ganz zu schweigen vom Grossbaum. Die machen das ohne. Ein sauber im Mastkoker geführter Mast schwingt nämlich nicht einfach mal seitlich aus.
Was mich so irritiert ist ja, dass wirklich alle so tun, als würden sie das Rad neu erfinden, dabei gibts schon alles, erprobt, durchdacht, filigran, belastbar, bezahlbar...
Ganz nebenbei muss man bei der gezeigten Konstruktion an der Jantar auch noch den wirklich schlichten und schönen Mastfuss umbauen, weil man eine Zweibolzenlösung nicht rausschwingen kann. Also braucht man einen Mastfuss, der sich rausschwingen lässt und trotzdem geführt ist und so kommt eine seltsame Idee zur nächsten.
Bei uns legen die Dehler 28 ohne zusätzliche Konstruktionen. Nur mit Bordmitteln. Aber das ist eben Dehler. Also Dehler früher. Lege mal bei einer Varianta 18 den Mast, da guckste aber dumm. Ist ungefähr so witzig, wie bei einer Jantar. Das alte Rotkäppchen hatte noch eine Mastlegevorrichtung und sogar feste Ösen für die Hilfswanten.
Was die Jungs mit den 30ern mit den Bungees machen - einer stellt mal eben den Mast hin, beim Weiterfahren, hätten wir tatsächlich als 230 kg Energiespeicher direkt in Reichweite. Selbst der Hubweg stimmt. Den scheint bislang jeder Mastlegevorrichtungskonstrukteur übersehen zu haben.
Aber da kommt sicher mal was. Kommt man nämlich super ran. Zumindest bei schnellen Brückendurchfahrten gibt es absolut keinen Grund, das Ding nicht mit einzubeziehen.
Hallo Michael, toller Spi und sogar die Schriftart fürs J21-Logo stimmt.
Die Genua scheint mir nie für eine Rollanlage gedacht gewesen zu sein. Hier hat sich jemand das maximale Maximum schneidern lassen. Auf solche Ideen kommt man, wenn einem in einer Flauteregatta total langweilig ist. Also mehr geht eigentlich nicht. Verwundert mich, denn der limitierende Faktor ist eigentlich die weit auskragende Saling. Spätestens hier muss man sich ja auf strammen Amwindstrecken entscheiden, ob man dem Riesentuch einen Knick verpasst, was Speed kostet oder mehr öffnet, was Höhe kostet. Da die Genua auch sehr tief geschnitten ist, würde ich über eine kleine Reduzierung der Vorliekslänge am Segelhals nachdenken. Da sie ja keinen eigenen Vorlieksdraht hat, ist das eine kleinere Arbeit beim Segelmacher. Welche Stelle da gut funktioniert und wie es sich auf das Unterliekprofil und den Holepunkt am Leitschlitten auswirkt, kannst du mit einem temporär angebrachten Stagreiter selbst herausfinden. Der Segelmacher hat ja Geräte da, um dir dann an passender Stelle so eine große Halsöse reinzudremmeln und die reduzierten Lieken entsprechend aufzudoppeln.
Die Kürzung am Segelkopf kann ich nicht empfehlen, das hatten wir so gebraucht gekauft und mit mässiger Freude probiert, später dann die gesamte Achterliek ändern lassen. Das war auch eine teure OP.
Zur Luvgierigkeit: Die Jantar reagiert sehr freundlich auf etwas Schrick in der Großschot, was Luvgierigkeit entgegenwirkt und sie insgesamt schneller macht, als wenn man zu sehr kneift. Man kann auch den üppig bemessenen Traveller einbeziehen und so etwas Druck aus dem hinteren Lateralbereich nehmen. Unser Jantar ist bei der ersten Ausfahrt praktisch nur von Sonnenschuss zu Sonnenschuss geeilt, aber sie hat ja nun wirklich genügend Stellschrauben, um solchen Mätzchen entgegenzuwirken. Ganz entscheidend ist auch Längstrimm, auf den sie ja sehr empfindlich reagiert.
Ansonsten kannst du mit einer Hilfe ausserhalb des Bootes überprüfen, wieviel Fall dein Mast jetzt noch hat. Dazu irgendwas Schweres ans Grossfall binden und den Abstand zum Lümmelbeschlag messen. Zu viel Luvgierigkeit spricht auch für einen zu starken Mastfall.
Unbeteiligte Hilfe deshalb, weil du die Jantar schon beim messen des Lotabstandes am Lümmelbeschlag unweigerlich längs vertrimmen wirst und dann nur Hausnummern misst.
Deine Fock sah auf einem der Bilder eigenartig aus. Hört die in der Hälfte auf? Geht die nicht auch bis nach oben? Auch da entsteht Luvgierigkeit, denn da fehlt ja Lateralfläche, die dem entgegenwirkt.
Ja, kleine Zicke, da ist was dran, aber das muss so, um deutlich grössere Bleitransporter zu erschrecken. Man kann (muss) einiges im Segeltrimm machen, um ihr einen Teil der Zickereien abzugewöhnen, der Rest bleibt. Aber irgendwann weiss man, woran man ist. Bei mir war das Problem, dass ich vorher ein Boot hatte, was ähnlich lebendig war, aber bei Hafenmanövern wie auf Schienen lief und genau das macht die Jantar nicht. Das wird für Überraschungen sorgen, weniger angenehme. Ansonsten macht sie echt Spass.
20 km Umzug und ein Boot, bei dem gleich das Herz des Leichtmatrosen höher schlägt, na wenn das kein Zeichen ist.
Gestern in ruppigen, böigen bft 6 Oberkante mal wieder die hervorragenden Kreuzeigenschaften ausprobiert. Reff 1 ins Gross und ab gehts.
Freunde von uns waren mit der Kleinen gerade in Schweden, von Rügen aus, zack übern Teich, rückzu über Bornholm. Das kann sie eben auch.
Zitat von hgebauer im Beitrag #3Hi Eric. Das wundert mich jetzt aber.... Du fährst doch auch Regatta und da gehts doch gar nicht ohne...
Hallo Helmut, nur ohne Spi.
Meine Lieblingsvorschoterin mag es so schon nicht, wenn wir in den Kampfmodus schalten und es bei vollem Speed um Zentimeter geht, als wäre man im morgendlichen Berufsverkehr um die Siegesäule. Da hat sie komischerweise kein Problem, da betrachtet sie nur die Zugereisten und Touries, plötzlich stehende Stadtrundfahrtbusse, die durchgeknallten Hipster in ihren Luxus-Mietkarren aus Bayrischer Herkunft oder die Hamburger Flotte, die hier alle nur Parkplätze blockieren und keine Steuern zahlen, als zusätzliches Problem, zum eigentlichen Grundproblem von Berliner Handwerkern, Paketdienstleistern, Kurierfahrern, Diplomaten und Regierungsfahrern, Bus- und LKW-Kutschern und Berliner Taxifahrern. Dagegen gehts doch in einem Startfeld einer grossen Regatta nahezu gemässigt zu. Aber das macht sie nervös.
Nee, Spisetzen in Binnenregatten führt auf vielen Schiffen zur Alleinsegelei und das möchte ich nicht.
Zu Deinen Fragen: Alles was an den Spi selbst kommt wird geknotet oder alternativ mit den extrem leichten Flaggschäkeln (Brummelhaken) aus Alu verbunden (Bei Topnant und Niederholer dürfen es auch Schnappschäkel sein). Und für die Schoten gilt: leicht, leicht leicht.
Brummelhaken hast du wo? Kannst du bei Gelegenheit bitte mal ein paar Fotos machen?
Leicht heisst leider aber auch dünn und das schneidet in die Hände. Da gibt es zweierlei Abhilfen: Handschuhe oder eine verjüngte Schot.
Was ich garnicht verstehe - wieso verjüngt sich nicht auch der Preis? Ist doch dünner...
Für das Stauen des Spi-Baums gibt es offenbar kein Patentrezept, denn man sieht da die unterschiedlichsten Lösungen: Am Mast, am Großbaum, auf Deck. Was aber gar nicht geht, ist, ihn in der Kajüte zu stauen. Ich habs so gelöst, dass er an Deck (Parallel zu Seereling in zwei Halterungen steckt (Gegen Verlust ist er in der vorderen Halterung eingepickt).
Das fällt bei mir leider aus, da die einzige Stelle der Seezaun im Vorschiff ist und dort habe ich ihn tiefgezogen, damit mir nicht dauernd die Fock hängenbleibt. Das Tiefziehen ist nicht ganz unumstritten. Wir hatten einen Beinaheunfall, bei dem die Lieblingsvorschoterin in einem mehrfach gescheiterten Anlegemanöver im Sturm den Dalben erreicht hatte, aber die Jantar nicht halten konnte. So wurde sie von Bord gezogen, mit dem Kopf unter Wasser und die Füsse unter den tiefgezogenen Seezaun. Der ist zwar federbelastet und gibt nach, wenn wir ausreiten wollen, aber es war echt Stress, sie aus dieser schmerzlichen Falle zu befreien und die Herzallerliebste erstmal unsanft ins Wasser zu schmeissen.
Ich stehe dem Seezaun der Jantar ohnehin kritisch gegenüber. Bin schon mal durchgeflogen, mit durchaus schmerzhaftem Zwischenstop an schwer geprellten Rippen, weil noch eine unnachgiebige Stütze im Weg war. Ich hatte schon größere Boote ohne Seezaun und halte ihn für teuer und nutzlos. Voll mitgedacht hat der Konstrukteur beim solide geneigten Deck, so dass man bei Lage gut aufs Vorschiff kommt und am Mast arbeiten kann, hätte man nicht den Seezaun in den Kniekehlen. Auf jedem Maurergerüst ist es absolut verboten, die Kniestange zu setzen und die Hüftstange wegzunehmen. Entweder beide oder keine. Bei einem Boot soll aber ein gepannter Draht in Kniehöhe für Sicherheit sorgen.
Setzen tue ich (anders als früher auf der Jolle - die hatte eine Spitüte) aus der Kajüte heraus in der Abdeckung des Großsegels(wie bei Seeschiffen üblich). Wenn man da aufpasst und man ihn aus der Kajüte händisch nachführt geht das ganz gut. Nur nix mit Gewalt! Eine Erleichterung ist auch, wenn der Spi in einem weiten Spezial-Sack steckt , der am Oberrand des Niedergangs eingängt wird.
Wie hast du den Spisack im Niedergang befestigt? (Foto?)
Ein bisschen tricky ist jedoch die Führung von Schoten und Fall vor dem Setzen. (Da hilft es, wenn man sich vorstellt, wie sie bei gesetztem Spi laufen müssen).
Soll auch beim Maststellen helfen, sich vorher klarzumachen, auf welcher Seite der Salinge welche Fallen sein sollten.
Danke für die Tipps.
Wer kann, kann dazu gerne Fotos senden.
Mein Spi ist echt ein Traum. Von Elvström, eine richtige Kampfansage, steht auch toll, wenn er mal steht und viel zu schade um ihn ständig im Sack zu lassen. Ich habe dazu sogar eine Spitüte, aber damit komme ich erst recht nicht klar. Wie gesagt, ich bin in Sachen Spifahren ahnungsbefreit.
Also immer schon langsam schreiben, damit ich es auch verstehen kann.
Zitat von Eldor im Beitrag #2Hallo Eric, Zu deinen Fragen: Die Jantar habe ich noch nicht mit spi gefahren, will das aber am kommenden WE auf dem Ijsselmeer probieren, ich berichte dir... Spifall und Topnant sind bei mir genauso dick wie Gross- und Genuafall, also 8 mm. Mein Spifall wird geknotet, der Topnant dagegen hat einen Schnappschäkel (muss schnell gehen).
Hallo Eldor,
Schnappschäkel am Topnant werde ich nachrüsten.
Meine Schoten sind 10 mm stark und schön weich und griffig. Nachteil: bei sehr wenig Wind ziehen sie vermutlich den spi runter, so dass er sich nicht optimal aufspannen kann.
Deshalb sind meine dünner. In dem Zusammenhang bedaure ich auch, dass die Jantar keine Seitendeckwinschen hat.
Vom Piraten kenne ich das so, dass der Baum seitlich am Großbaum gefahren wird. Dafür wird Vorn am Baum eine Öse angeschraubt, von der nach hinten eine gummileine gespannt wird. Daran wird der Baum aufgehängt. Dann kann der vorschoter den Baum vorne lösen und am spi einpicken, während das hintere Ende noch in der gummileine hängt und dann den Topnant anschäkeln. Und danach erst das hintere Ende des Baums am Mast einpicken. Nachteil: unbenutzt klappert das Ding am Baum wie verrückt.
Ja und das hin und her Gezerre zerdengelt auch den Grossbaum.
Also liegt mein Spi-Baum auf der steuerbordkoje...
Meiner liegt Bb über der Vorschiffskoje zusammen mit dem toten Mann und ist auch noch angebändselt. Suboptimaler gehts kaum.
Mein Spi steckt übrigens im Sack, den ich nach vorne tragen muss...
Wie meiner. Da wir den aber höchstens auf grossen Teichen oder Seereisen setzen, ist das rumgehampel auf dem Vorschiff auch nicht so toll. Allerdings ist er beim Setzen und Bergen aus dem Niedergang deutlich gefährdeter. Auch wenn es schneller geht und bei Welle ein sicherer Arbeitsplatz ist. Jedenfalls sieht man so besser, ob die Spifrau klarkommt.
Eigentlich bräuchte man noch einen baumniederholer mit umlenkrolle auf dem Vorschiff
Da sind genügend Fussblöcke am Mastfuss anbändselbar. Fährt man den Niederholer nicht so, wie die Topnante, also in der Mitte vom Spibaum und per Hahnepot? Ist der Hahnepot nicht sowieso für den Niederholer, der ja die viel höheren Kräfte aufnehmen muss?
Kann es sein, dass der abgekantete Innenbügel des genialen A-Bügels am Bug dafür gedacht ist, dort den Niederholer einzupicken, der dann aber wie in der Zeichnung gefahren wird?
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Genau solche Details möchte ich gerne von erfahrenen Regattaseglern wissen, also von denen, die gerade noch ohne Spischleuder auskommen. und 2 Barberhauler, um die leeschoten auf spitzen Kursen runterziehen zu können.
Die Jantars der letzten Version mit den U-Bügeln im Seezaun, haben solche Kammklemmen mit von aussen einhakbarem Niederholer, die die Spischot in Bootsmitte runterziehen.
Frage noch zur Gummileine - stört die nicht beim Spihalsen, also wenn der Spibaum umgepickt wird? Wir wechseln dabei die Funktion der Endbeschläge, wobei der Spibaum in der Topnante hängenbleibt. Macht sich eigentlich ganz gut.
ich habe wenig bis keine Ahnung vom Spisegeln, habe aber einen wunderschönen Spi, der auf Anwendung wartet. Dafür brauche ich mal ein bisschen Nachhilfe.
Zunächst zum Material und den Dimensionen der Schoten und Fallen. Ich bin davon ausgegangen, dass die Fallen, Spifall und Topnante in die Hebelklemmen passen müssen, was dazu geführt hat, dass die zu steif und zu dick und schwer sind. Meine Spischoten sind dagegen relativ dünn und im Material unangenem an den Händen. Was ist bei euch drin? (Material und Dimensionierung)
Ausserdem knote ich alle Verbindungen zum Spi, was zwar verhindert, dass mir Schnappschäkel das Deck zerdonnern, aber in der Bedienung ewig dauert.
Wo lasst ihr euren Spibaum? Ich habe keine Vorrichtung am Mast, will eigentlich auch keine und so eine Spischleuder ist eher nicht so meins, dafür nehme ich das Teil zu selten. So liegt der Baum neben der Jüt im Vorschiff, was absolut suboptimal ist.
Zum Einsatz könnte ich auch einen Tipp gebrauchen denn Setzen und Bergen aus dem Niedergang ist zwar machbar und auf See auch sicherer, als auf dem Vorschiffsdeck herumzuturnen, dabei zieht man den Spi aber an zahlreichen gefährdenden Schäkeln und Ecken vorbei. Wie macht ihr das? Was hat sich bewährt, was nicht so?
Hallo Till, da bist du ja gut vorangekommen und wenn mal Flaute ist oder ein Regentag, kannst du gerne mal mit deinem Vorsprung an Erfahrung punkten. Mich interessieren neben der Rumpfbehandlung auch die Innenarbeiten, Material? Selbst gemacht oder selbst machen lassen? Die hellen Polster sehen gut aus. Neu oder neu bezogen? Womit. Selbst genäht? Die Wandtapeten - ebenfalls wieder Klettsystem oder was als Alternative?
Speziell wüsste ich gerne, wie du das Zeug an der Decke rein und wieder rausbekommen hast. Naja und letzten Endes auch der ungefähre Aufwand in Zeit und Kosten.
Solche Innenarbeiten bekommt man beim Wiederverkauf ohnehin nicht mehr raus. Lohnt es sich? Ich sage mal, wer mit der Kleinen in den Urlaub fährt und generell die Einstellung hat, das das kein abgeranzter Gebrauchtwagen ist, sondern eine kleine Yacht, die gefälligst in yachtgemässem Zustand sein sollte, der wird sicher milder über Aufwand und Kosten nachdenken.
Was ist da als Fussboden drin?
Ich hatte ein paar Saisons eine einfachen Bambusgrasmatte drin, die Dinger, die sie einem bei der Domäne hinterherschmeissen. Das sieht ziemlich maritim aus, ist schön an Barfüssen und passt sich der doppeltkonkaven Fussbodenwölbung an. Es kostet fast nichts und lässt sich leicht verarbeiten. Nur bei der Herstellung der Schablone bin ich verzweifelt, denn alles, was da nach geraden Kanten aussieht, ist schräg, abgerundet oder in zwei Achsen gebogen. Also immer wenn man denkt, man misst Punkt A und B und legt ein langes Lineal an die Schablone, wird es garantiert falsch oder schief. Wie bist du vorgegangen?
habe grad gesehen, dass wir eigentlich schon alles gesagt hatten. Ist aber wirklich viel Text und z.T. mit Bild- und Videomaterial.
Wenn du ausschliesslich landseitig den Mast legst und stellst, kannst du dir den Zugwinkel am Vorstag praktisch nach Belieben verbessern. Oft genügt es schon wenn einer auf dem steg steht und über eine Verlängerung am Vorstag zieht. Schon nergibt sich ein deutlich günstigerer Zugwinkel mit enstprechend geringeren Kräften, als wenn vom Deck aus gezogen wird. Geht der Zugbeauftragte deines Vertrauens ein paar Meter weg vom Boot, kannst du Talje und Jüt weglassen. (Nicht die Hilfswanten! Die sind Pflicht)
Falls deine Jantar auf einem Trailer steht, lässt sich meist ohne grossen technischen Aufwand eine Verlängerung der Stevenabstützung herstellen, so dass eine feste Jüt entsteht, die bis über den Bugkorb reicht. Im Idealfall hast du dort ohnehin eine Winde, wenn nicht, kannst du ja eine an die feste Jüt bauen.
Das ist die Ami-Lösung, nur wir Deutschen lassen die Jüt mitdrehen. Das ist jedoch nicht erforderlich und verkompliziert die ganze Sache nur. Aber das mögen wir ja. Schön viel Metall und schön viel kompliziert.
Ebenfalls Amilösung ist, dass die so gut wie nie den extrem ungünstigen Zugwinkel des Vorstags oder gar des Fockfalls nutzen, sondern zu Recht auf die Steifigkeit des Mastprofiles setzen und die Zugleine, die den Mast anhebt in etwa gleich lang und im gleichen Winkel zur Jungferntalje anbinden. Damit reduzieren sich die Kräfte, die horizontal in den Mastfuss eingetragen werden.
Zumal du deine Rollanlage ohnehin übers Deck schrubbeln lässt. Machen die Amis praktisch nur, wenn sie das Ding vorher in einen weichen Beutel gesteckt haben. Die meisten haben aber mitten auf der festen Jüt eine Aufnahme, z.B. eine Rolle, auf der mal Seil war. Dort legen sie das empfindliche Profil rein und schon ist es aus dem Weg.
Ist eine grosse Seefahrernation und eher praktisch veranlagt. Wer auch noch eine grosse Seefahrernation ist, sind unsere polnischen Nachbarn.
Nicht ganz frei von Neid betrachte ich die serienmässige Mastlegevorrichtung einer Jantar 23, mit diesesen formschönen Püttingen, die das Thema Hilfswanten anbasteln als erledigt abhaken und gleichzeitig die in sich verschiebbare und steckbarer Jüt stabilisieren, die zack, in die dafür auch bei der Jantar 21 vorgesehene und extra verstärkte Lochaufnahme am Mastfuss gesteckt wird.
Danke, liebe Nachbarn und wo kann man das bitte kaufen? Und warum hat das die J21 nicht in Serie? Für unsere Mastlegeanlagenbauer offenbar zu einfach und zu wenig Material, lohnt sich einfach nicht. Und dann kann man das noch wegräumen und dann ist das auch noch total unkompliziert - nee...
[[File:Jütbaum-Serie J23.jpg|none|1200px|600px]]
Aber genug geschwärmt von einfachsten und erprobten und bezahlbaren Lösungen zurück in die harte Realität der Jantar 21.
Aufrichthilfe: Der Spi-Baum wird als „Toter Mann“ verwendet und das Fockfall zum Aufrichten. Diese Teile waren halt einfach vorhanden!
Ich weiss, die sind bei mir auch dran. Nur dass sie eben diesen schrecklich ungünstigen Winkel haben und damit Kräfte in die Jungferntalje eintragen, die absolut nicht notwendig sind. Der Jütanlagenbauer rät zu mehr Stahl und vor allem längerem und mindestens einer 6-fach-Talje und die dann noch auf die Winsch legen.
Wenn du eine Leiter vom Boden anhebst, wirst du dich auf der einen Seite mit dem Fuss dagegenstellen und dann irgendwo, wo deine Arme rankommen, einfach das Ding anheben. Praktisch nie niemals würdest du ans andere Ende der Leiter ein Seil binden und so versuchen, die Leiter anzuheben. Würdest du vermutlich auch nicht schaffen.
Beim Mast wird das aber so gemacht, warum auch immer. Vielleicht, weil es alle so machen? Nur bei uns.
Das einzige Argument, was für diesen Angriffspunkt spricht, ist die Schonung des Vorsegelprofils. Gerade das lässt du aber aussen vor.
Die selbe Überlegung steckt hinter den Hilfswanten und nicht zuletzt auch hinter der Absicherung der Jüt.
Es ist total ungünstig, nicht erforderlich und verschlechtert sogar den gewünschten Effekt, Zugseile in einem extrem spitzen Winkel angreifen zu lassen. Es genügt vollkommen, die Hilfswanten unter der Saling enden zu lassen, die Stützleinen der Jüt irgendwo im vorderen Drittel der Jüt zu befestigen, statt an deren Spitze und das selbe gilt auch für den Anschlagpunkt zum Mast heben. Irgendwo an der Saling eine Schlaufe rum, verbessert den Winkel und reduziert die Kräfte an der Jungfertalje deutlich.
Was den ganzen Vorgang auch reibungsfreier und schneller macht.
Genial ist eure Mastschere, die ich gegen den Reitbalken stellen würde und im rechten Winkel zum darauf abzulegenden Mast ausrichten und am Heckkorb festbinden würde. So kann sie nicht mehr wegrutschen und keiner muss sie festhalten. Sie kann wahrscheinlich sogar gekürzt werden oder drückt den Mast halt in einen noch viel günstigeren Winkel. Das reduziert die Kraft, die auf die Talje wirkt erheblich.
Die Sicherung des Mastes zum Umhängen von Rollanlage auf die Jüt, mache ich mit dem Spifall auf die Steuerbordklampe. Ist das Spifall belegt, hat man hier eine wunderbare Möglichkeit, die Einfädelei des Vorstagbolzens zu unterstützen.
Zum Spibaum - auf deinem Foto ist zu sehen, dass der sich mit der verjüngten Nase in deine Ringöse stemmt. Das ist aber ein Gussteil und die Jüt bekommt enorme Kräfte ab. Ich würde davon abraten. Das mächtige Profil des Rohres wird halten, aber die Aufnahme ist gefährdet und wenn die wegbricht, entspannt sich das System schlagartig und du kannst einen neuen Mast bestellen und dir schon mal ein paar entschuldigende Worte für die Witwe deines Sportfreundes überlegen.
Mein Rat wäre, eine größere Öse oder einen geschweissten Bügel zu finden, der den breiten Hals des Spibaumbeschlages belastet, statt der wirklich bruchgefährdeten Nase.
Heben über die Winsch ist bei dieser vorherigen Aushebehöhe nicht erforderlich und stört eher, als es nutzt. Zum Heben ist eine 1:4 Talje vorne am inneren A-Bügel am Bug vollkommen ausreichend. Die Winsch ist halt da und die Klemme dabei ist auch sehr nützlich. Ich erspar mir mit dieser Lösung das Anschäkeln einer Talje. Bei eine Winsch kommt die Kraftersparnis aus dem Hebelverhältnissen und nicht aus dem größeren Zugweg, wie bei einer Talje. Es wird also eher einfacher als bei einer Talje.
Hier haben wir uns vielleicht missverstanden. Im Idealfall ist das Mastheben mit einer Talje in wenigen Sekunden erledigt, sofern man nicht zu viel Seil durchzunuddeln hat. Bei einer 1: 4 Talje ziehst du Arm über Arm und ab 60-70 Grad ist die erforderliche Kraft so gering, dass die Talje eher stört und man nur noch auf die Jüt drückt.
In jedem Video mit Winschbeteiligung sieht man das auch so. Ab 60-70 grad wird nur noch am Seil gezerrt, ohne zu kurbeln. Davor geht es zu langsam, weil ja statt Arm über Arm nur der Winschumfang als Wegstrecke zurückgelegt wird, danach nervt die Winsch, weil man jetzt auch frei ziehen könnte, das Seil aber noch 4x um die Winschtrommel liegt und grad keine Hand frei ist.
Die Winsch ist nur erforderlich, wenn man vorher nicht in einen günstigeren Winkel vorhebt. Aber genau das macht ihr ja. Bei uns hat auch einer die Winschlösung und ich mag garnicht hinsehen, wie der sich mit seinem gefährlich wippenden Mast abquält. Es dauert nicht nur erheblich länger, es sieht auch ungesund aus. Für Mensch und Material.
Ich bin übrigens auch älterer Herr und die Zeiten, intakter Bandscheiben liegen schon länger zurück. Aber warum soll man auch nicht Technik verwenden. Nur wenn ich bislang gesehen habe, was dafür übern Ladentisch wandert, ohne dass das ganze Geraffel da auf dem Vorschiff irgendwie durchdacht aussieht, na ich weiss ja nicht. Und das ist beim Jantarchen noch überschaubar. Wir haben ja bei uns in der Region einen der führenden Platzhirsche der Edelstahlverarbeitung - mein Name ist... Was der baut funktioniert tadellos, nur dafür bekomme ich einen ganzen Regattasatz neue Tücher und kann die Lieblingsvorschoterin mehrfach fein ausführen.
Für mich zeichnet sich technischer Verstand aber nicht durch die Verwendung von so viel Material wie möglich aus, sonderns so durchdacht, wie möglich und das zu fairen Preisen.
So wie bei der polnischen Lösung - an mehreren Winterabenden durchdacht, verdienen lässt sich damit sicher nicht so viel, wie mit meterlangen Edelstahlrohren, aber man spricht drüber. Typen, die sich sowas ausdenken, haben noch ganz andere Ideen auf der Tasche. Wenn man sich mal in Ruhe umguckt auf seiner Jantar, ist es auch so.
Leider hat es zu einer Mastlegevorrichtung nicht mehr gereicht.
Liegt der Mast erstmal auf einer Stütze, wie du sie hier vorstellst, die so an den Heckstützen angebändselt ist, dass sie nicht umfallen kann, genügt es, dass einer im Abstand von 3-4m am Vorstag zieht und der andere schubst den Mast ein bisschen nach. Keine gute Idee.Beim Zug vom (tiefer gelegenen)Boden aus, ergibt sich ein ganz kleiner Zugwinkel, fast parallel zum Mast. Das hilft nicht viel.
Ein Missverständnis. Der, der zieht, hat eine Verlängerung in der Hand, durch die sich ein deutlich verbesserter Zugwinkel ergibt. Liegt die Jantar im Wasser, genügt es davor auf dem Steg zu stehen. Vielleicht sind 3-4 m zu kurz. Katamaranmasten werden so aufgerichtet und die sind beim K1 von Topcat deutlich größer und schwerer. Einer hebt dem Mast hinten an und der andere saust an einem langen Seil über die Wiese. Da immer von Land aus auf- und abgebaut wird, ist keine Mastlegevorrichtung vorgesehen, obwohl die ja eine Mörder-Schottalje hätten. Ist aber nicht erforderlich.
Das Prinzip, den Winkel der angreifenden Kraft zu verbessern, ist aber gleich. Und wie gesagt, da ihr nicht im Wasser operiert, spricht auch nichts gegen die Einbeziehung der Trailerwinde.
Allerdings kann es lebensgefährlich sein, den Mast ohne Hilfswanten zu heben. Richtig!
Hilfswanten : Ich glaube nicht, dass du einen aussen an den Relingsfüssen angetackerten Hahnepot samt Hilfswanten dauerhaft fahren kannst. Jedenfalls nicht, wenn du eine Genua auftuchst. Dann ist er im Weg. Was sollen zwei Leinen schon stören? Die Hahnepot wird mit dem Schäkel an der Seereling festgemacht. Dort stört sie überhaupt nicht. Die Strippen dürfen nur nicht an Deck rumliegen.
Die Diagonale der Hilfswanten stört. Ich dachte die willst du dauerhaft dranlassen. Der kleine Hahnepot stört natürlich nicht. Bei Dehler 28 ist der dauerhafter Bestandteil an der Reling. Genial und durchdacht.
Hahnepotpunkt finden. Ja, das war ein Problem, weil die Bohrungen für die Aufnahme des Drehbolzens etwas versetzt waren. Eine durchgesteckte Stange war auf einer Seite wesentlich näher am Relingspfosten als auf der anderen.
Schiffbau ist Schiefbau...
Der Hahnepot der Hilfswanten endet nicht in einem Knoten, sondern in einem möglichst reibungsfreien Ring. Gibts fertig verschweisst und in Edelstahl. Da sehe ich jetzt keinen Vorteil, einen Ring statt eines Palsteks zu verwenden. Drehpunkt ist und bleibt die Stelle, an der die beiden Hahnepotstränge zusammenlaufen, egal, ob da ein Knoten oder ein Ring ist.
Ja, aber wenn sich die Jüt bewegt, bewegt sich auch das angreifende Seilgebilde. Die Stabilisierung der Jüt ist bei gelegtem Mast oben, wenn der Mast steht, ist sie vorn. Bei stehendem Mast hat die vordere Hahnepotverspannung nur Kräfte aus den Hilfswanten, beim langsamen ablegen oder stellen bekommt sie auch Kräfte aus der Jütverspannung. Das ist ja grade der Witz, dass dieses Gebilde die angreifenden Kräfte wechselt und sich dabei in jedem Punkt neu stabilisiert und das geht einfach besser, wenn alle Kräfte in einem festen Lochblech enden, wie beim Fockroller von Bartels oder noch einfacher in einem Ring.
Bestechend an deiner Lösung ist, dass sie praktisch nichts kostet und genau das macht, was sie machen soll. Zu verbessern gibt es doch immer was. Und zu meckern.
ich habe da mal was gebaut, mal sehen Ober es den Mast etwas nach vorne bringt. Eine kleiner Befestigung des Vorsatzes. Durch so ein garstiges Virus verschiebt sich der Test leider etwas.
Kommt alle gut über den Frühling.
Hi, das Bild mit dem Bügel hatte ich übersehen. Von dieser Bastellösung kann ich nur abraten. Bei Segelfreunden ist so ein Bügel vor kurzem weggebrochen. Anderes Boot aber vergleichbare Konstellation, bei der ein gerader Bügel nicht nur in Zug Richtung belastet wurde, sondern auch auf Biegung. Das Ergebnis war, dass der Bügel am Übergang von glattem Stahl zu ausgewählten Gewinde abgerissen ist, also unter Deck, aber innerhalb der GfK-Bohrung.
Der Originalbügel ist gekröpft, wird damit exakt so belastet, wie vorgesehen.
Die Kürzung des Bügels würde ich als Lösung nicht in Betracht ziehen, nicht nur weil er hammer aussieht und gleich am Bug zeigt, wo es langgeht, bei Jantar, sondern auch, weil eigentlich alles richtig ist. TIEFER runter aufs Deck kommst du mit einer Fock nur als Drahtlösung. Die zweitbeste Version hast du bereits drauf, es ist ein Endlosroller. Flacher kann eine Rollanlage nicht sein.
Probiere doch mal, ob du den Arm mit den beiden Leitrollen seitlich verdrehen kannst. Auf dem Bild sieht das aber aus, wie in Kiellinie ausgerichtet. Sicher hast du die Rollleine aber stv verlegt, so dass auch die Leitrollen auf dieser Seite besser aufgehoben wären. Dann wäre wahrscheinlich auch der Ankerkastendeckel wieder frei.
Wenn du mit dem Draht zum Seilemacher gehst und dir ein Neues T-terminal draufwalzen lässt, bist du mit ein paar Euro dabei und technisch auf der sicheren Seite. Passt die Altlänge nicht, lasse dir lieber ein neues Vorstag machen in der richtigen Länge, als mit dem Bügel zu operieren. Zumal die Jantar dort keine Reserve hat. Geht es Vorstag flöten, kommt der Mast hinterher. Damit verbieten sich Basteleien.
na gut, einer noch... Der Hahnepot der Hilfswanten endet nicht in einem Knoten, sondern in einem möglichst reibungsfreien Ring. Gibts fertig verschweisst und in Edelstahl. In diesen Ring werden alle vier Strippen eingeknotet und so lange verschoben, bis er beidseitig im Drehpunkt ist. Das muss man ja nur einmal machen. Bei dem System mit Knoten kommt wieder Lose rein, so wie auf deinem letzten Bild, wo es aussieht, als wären die Hilfswanten nicht so richtig voll durchgesetzt. Der Ring sorgt auch dafür, dass sich in jedem Betriebszustand die Leinenspannung ausgleicht und die wechseln ja die Funktion praktisch fliessend und halten dabei den Ring fest in ihrer Mitte. Mit einem Knoten wird das nicht so funktionieren.
Wenn du den Mast ausschliesslich landseitig stellst, würde ich die Trailerwinde in meine Knobeleien einbeziehen oder wie gesagt, einfach den Mann am Vorstag + Verlängerung mal ein paar Meter vor den Bug schicken.
Schon verbessert sich dder Zugwinkel so rasant, dass du die ganze Jüt samt Gebamsel weglassen kannst. Zumal- wenn du den Mast ohnehin schon in einer sehr hohen Scherenstütze ablegst. An Land geht das auch wunderbar und kräfteschonend in Auszugsleitern, die ja dafür kippsicher einfach hinterm Boot stehen können, statt an Deck.
Die ganze Kompliziertheit mit Jüt und Legevorrichtung betrifft ja ausschliesslich legen und stellen im Wasser, wegen der ungünstigen Hebelverhältnisse. An Land braucht man das eher nicht.
Die Hilfswanten müssen immer sein. Nur Jüt und Mastschere sind dann einsparbar. App Jüt. Die müsste in der landseitigen Version auch nicht zwingend am Mast angetackert werden.
Da in jedem Fall die extrem stabile Kielmimik ausgefahren ist, wie auf deinem Bild zu sehen, könnte die Jüt auch hier einhaken. Charmant wäre dabei, dass man das System wegen des schräg nach vorn stehenden Kiels spannungsfrei einschäkeln kann und dann schwups, mit einem Zug am Kielfall das ganze spannen. In der Trailerstellung ist der Kiel ja min 1 1/2 handbreit unterm Boot in Ruhelage auf dem Kielbrett, um die Pratzen zu entlasten. Hebt man ihn nach dem spannungsfreien Einschäkeln an, genügen wenige Zentimeter, um Spannung auf das gesamte System draufzugeben. Damit können alle Leinen eine einmalige, unveränderliche Länge bekommen, plus/minus Kielhub um 4-5 cm.
So, genug gegrübelt für heute.
Ich freue mich über deine Vorlage, Helmut, das war eine schöne Inspiration für mein eigenes Gegrübel, was immer wieder in der Schublade landet, denn ich bin ja schon ziemlich lange ziemlich unzufrieden mit meiner Maststellerei und leider auch mit dem, was sich die Profies dazu denken, Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass auch die Jantarspezialisten jetzt erheblich zartere Jüts anbieten, statt dieser himmelhohen A-Bügel.
Jedenfalls hatte ich beim letzten Maststellen Pfingsmontag nach der Rückkehr von einer herrlichen Wanderfahrt so viele Motorbootidioten um mich herum, dass sich die Kleine zwischen ihren vier Ruckdämpfern wie verrückt gebährdet hat und ich mit dem fast 5 m auf der Heckstütze überhängenden Mast fast vom Kajütdach geflogen wäre, samt Drehbolzen.
Man muss es ja als alter Cowboy auch immer nochmal alleine versuchen. Schön bescheuert. Ja, ich stelle schon mein ganzes Leben lang alleine die Masten, auch auf größeren Booten, nur dass man das bei einer Jantar nicht unbedingt tun sollte, jedenfalls nicht, wenn man sehr an seinen Bandscheiben hängt. Zum Glück war noch ein Sportfreund in Rufweite, der mich aus diesem Schleudertrauma retten konnte, ohne dass ich ihm erst noch lange erklären musste, was wir jetzt machen werden.
Ich habe auch beim Jantarchen schon paarmal alleine den Mast gestellt, aber wenn da was schief geht, hat man richtig Stress und wenn dann keiner da ist, der weiss, was er tun soll, hat man schon verloren. Ich bin ja ohnehin traumatisiert, denn ich wäre ja beim Maststellen bei der Jantar fast draufgegangen. Damals hatte ich es eilig und wollte das Ding mit der Schulter hochdrücken. Nur vorn am Schiebeluk hat man ein Hebelverhältnis von 1:8 und da gewinnt der Mast, wenn er wieder runterkommt und man glaubt, man könne ihn abfangen.
Röchelnd mit dem Hals auf die Kielklampe gepresst, bin ich heute noch dankbar, dass meine Lieblingsvorschoterin mitdenkt und auch mal beherzt zupacken kann, ohne dass man was sagen muss (oder kann) sonst wäre es längst vorbei mit der ganzen Grübelei und den vielen schönen Segelstunden auf der kleinen Jantar.
Also ich habe einen Heidenrespekt vor der Mastlegerei auf der Jantar und verstehe jeden, der darüber nachdenkt, wie er sich das leichter machen kann.
VG Eric
Hier die Notizen von einer 27ft-Yacht.
Hilfswanten und Hahnepot im Ring zusammengefasst. Eine Seite des Hahnepots verstellbar. Spibaum greift am Mastfuss an.
Helmut, auf deinem Bild ist so ein Drahtbügeldingens auf dem Kielschacht. Was ist das und was macht das oder verhindert?
Die Jüt der Sportina hat auf einer Seite einen Spibechlag und auf der Gegenseite einen Zapfen. Der wird in das Loch unten am Mast gesteckt. Dieses Loch ist bei deinem Mast irgendwie überblattet, ist aber nach meiner Kenntnis Standard. Könnte also durchaus noch unter diesem Blech stecken. Es ist nämlich so, dass das da unten im Nullpunkt drückt, während es sich bei deiner gewählten Höhe praktisch kontraproduktiv gegen deine Kraftanstrengung stemmt. Ist jetzt kein Riesenhebelarm, ich verstehe aber nicht, weshalb der Gegenbeschlag für das einklicken des Spibaumes nicht weiter unten sitzt. Beobachte mal, welcher Teil vom Spibaumbeschlag wirklich die Druckkräfte abbekommt. Es wäre riskant, wenn die empfindliche Nase die Last abkriegt. Deshalb haben die bei der Sportina vermutlich diese Zapfen- und Loch-Variante vorgesehen, die ja auch auf der Jantar vorgesehen ist, denn wenn die Nase vom Spibaum beim Heben bricht, war es das mit dem Mast und im schlechtesten Fall auch mit Skippers Wohlbefinden.
Nicht erkannt habe ich, wie du das Gegenstück am Mast eigentlich fest gemacht hast.
Eins noch zum Einpeilen des Drehpunktes. Das geht auch bei stehendem Mast, da der Mastfuss dafür ideal gestaltet ist. Dazu den Hahnepot erstmal in reckfreie Leinen einknoten und vorspannen auf Betriebstemperatur. Jetzt kannst du in den Ring des Hahnepots eine Maurerschnur einbinden, die haarscharf hinter oder über den Drehlagerbolzen verläuft, ohne den Mastfuss zu berühren. So kannst du erstmal gucken, ob das horizontal und vertikal in der Flucht des Bolzens ist. Wenn das eingestellt ist, musst du nur noch auf beiden Seiten die vordere Hahnepotseile einkürzen. Gleichmässig natürlich. Dann mal das System testen, legen und Stellen bis in die Endstellung.
Dieser Seillänge vom Hahnepot lässt du dir in Draht drücken, die ist ja was bleibendes, die eigentlichen Hilfswanten kannst du dann in 3 mm mit Dynemakern einknoten oder an einem Flautetag in Dyneema spleissen, wenn du es ganz schick haben willst.
Meine Hilfswanten aus 3 mm Mantelgeflecht mit Dyneemakern (habe ich auch auf der Refftrommel) habe ich jetzt seit 10 Jahren und bin noch nicht dazu gekommen, die Seillängen mal ordentlich zu vernähen. Die sind gepalstekt. Mantelgeflecht rutscht ja nicht. Reines Dyneema muss man leider spleissen, weil da Knoten durchflutschen.