[quote=hgebauer|p2870]Hallo Rainer. Habe am achteren Ende der Genuschiene einen Führungsblock befestigt. Damit kommt die Schot immer aus der gleichen Richtung (nämlich von achtern) zum Schlitten. Der Block muss natürlich beweglich befestigt sein, damit er sich den unterschiedlichen Richtungen zu den beiden Winsch-Standorten anpassen kann.
Hallo Helmut, das mit dem Block verstehe ich nicht. Hast du zufällig ein Bild? Die harte Umlenkung auf die Dachwisch kostet Kraft und Alleinsegeln ist hier nur schwer möglich.
Da die Jantar real erst ab einer gewissen Geschwindigkeit aufs Ruder reagiert, fahren wir Wenden auch anders, als mit anderen Booten. Sanfter - das heisst, dass sie nach der Wendetonne noch nicht hart rangenommen werden kann, sondern erst wenn sie läuft. Damit muss die Fockschot unter Druck nochmal nachgesetzt werden und wenn die Lieblingsvorschoterin in der Adventszeit nicht einhändig Walnüsse knackt, wird sie dafür eine Kurbel brauchen.
Und für diese kleinen Performance-Dämpferchen gibt es eine seit Jahrhunderten bewährte Lösung - Seitendeckwinschen, bei denen im Idealfall auf der Luvseite dichtgeholt wird. Und du hast die schon nachgerüstet drauf und baust die wieder ab?
Wie waren die bei dir unter Deck verankert? Gibt es Verstärkungen?
Hi, mein Harken-Schlitten hat einen Einraststift, der in der einen Drehposition einrasten kann, um 180 Grad gedreht, bleibt er frei.
Um die Seitendeckwinschen beneide ich dich, die fehlen mir echt, wobei ich andererseits auch das aufgeräumte Seitendeck genial finde. Mich hatte es nicht so gestört, aber die Lieblingsvorschoterin hatte auf anderen Booten mit Seitendeckwinsch regelmässig blaue Flecke, zumindest nach hektischen Wettfahrten. Bei mir ist es eher der scharfkantige Traveller, aber 1-2 Monate nach Saisonbeginn weiss ich auch wieder, dass das Ding da in Schienbeinhöhe festgeschraubt ist und genausowenig nachgibt, wie die scharfen Kanten im Kopfbereich von Niedergang und Schiebeluk.
Wenn du mal wieder im Winterlager rumschleichst, könntest du das Thema Seitendeckwinschen mit der bei dir verbauten, realen technischen Lösung bereichern. Fotos, wo die sitzen, wie die Schot gehalten wird und wie sie unter Deck verankert sind, also die Lastverteilung ist bei einem Sandwichdeck ja nicht ganz ohne. Das ist es jedenfalls, weshalb ich mich noch scheue.
Raststift auf der Schiene - der Schlitten zieht zwangsläufig in Richtung der Resultierenden, sprich in der Winkelhalbierenden zwischen der Fockschot vor und hinter der Umlenkrolle. Ein perfekt laufender Schlitten würde also nach vorne wandern, müsste dort auch gestoppt werden. In der Realität kannst du von einem so hart seitlich belasteten Gleitlagerschlitten aber keine Wunder erwarten.
Mit zwei Markierungen hast du den Amwind und Raum im Griff, achterlich kann sie sowieso nicht so richtig, jedenfalls nicht über die Leitschiene. Dazu müsste sie aussen sitzen. Das fahren wir aus der Hand. Für 2 Einstrellungen mal eben den Stift umklipsen halte ich für einen vertretbaren Aufwand. Bei uns geht das ohnehin nur drucklos, das heisst dass wenige Meter vor der Wendetonne umgetrimmt wird und da ist ja bei der kleinen Sportlerin einiges verbaut, mit dem man da spielen kann.
Im Wandermodus gurken wir einfach so durch, mit der Amwindeinstellung.
erstmal Glückwunsch zum Eignerwechsel und hui, was für ein poetischer Einstieg. :-) Auch ich habe mich schon mal bei meiner Lieblingsvorschoterin mit einem (natürlich echten) Bernstein bedankt. Naheliegend, wenn man gemeinsam Ostsee-Abenteuer auf einer Jantar besteht.
Bei deinen Fragen musst du einfach kreativ mit den Suchworten sein. Alle Themen sind hier im Forum schon mal durchleuchtet, ca. 27x durchgekaut oder einfach nochmal erklärt worden. Ich habe mein Jantarchen jetzt schon ein paar Jahre und lerne immernoch dazu. Vom Boot selbst, aber auch hier im Forum gibt es etlich Anregungen oder auch mal eine andere Sicht auf die Dinge.
So empfinden wir zB. Motorfahrten mit der Lütten als durchaus nervig. Wir sind Wandersegler in einem fantastischen Revier und ich bin jedesmal froh, wenn der Jockel wieder aus ist. Auch das "Einparken" in der Boxengasse bei viel Wind und Welle ist eine absolute Spezialdisziplin der Kleinen. Kein anderes Boot verhält sich dabei unter Motor so zickig und unberechenbar. Hier haben wir schon viel dazugelernt oder eher dazulernen müssen, denn Jantarchen ist hier gerne mal für einen deftigen Spass zu haben.
Das liegt eben genau an den Renn-Genen. Der dynamische Kiel ist extrem schmal und auch das profilierte Ruderblatt braucht eine Anströmung in Schrittgeschwindigkeit, bevor es reagiert. Das ist in der Boxengasse aber eindeutig ein Tick zu viel. Ich hatte schon mehrere Boote, aber erst mit der Jantar habe ich ganz neue Hafenmanöver gelernt.
Um nicht übermässig zur Unterhaltung der Hafenhocker beizutragen, haben wir uns ein paar Manöver überlegt, die immer funktionieren und uns von einigen lieb gewonnenen Manövern mit anderen Booten still und leise verabschiedet. Einfach mal aufstoppen und ohne seitliche Versetzung die ganze Gasse rückwärts wieder raus oder wenden in einem Zug oder die Gasse in Schleichfahrt reinfahren und einparken, das mag sie offenbar nicht und es hat einige Panikmomente gegeben, um das zu verstehen.
Also wir segeln sie lieber und freuen uns genauso, wenn wir dabei deutlich größeren Vertreterinnen der Zunft penetrant am Heck kleben oder in Privatböen einfach losmachen, während uns die Bleitransporter erstaunt hinterhergucken.
Es gibt inzwischen schnellere Risse und echte Racer in der 21ft-Klasse, aber keinen, auf dem ich mehr als einen Nachmittag segeln möchte, geschweige denn meinen Urlaub verbringen oder auch nur einen Hafentag bei Regen in der Koje hocken möchte. Diese schnelleren Risse bedeuten auch ungleich härteres und vor allem nasses Segeln, während einen die Jantar weitestgehend trocken lässt, auch wenn es um sie herum rauh zugeht.
Unsere sieht ja öfter mal Salzwasser und da belohnt sie die Crew mit einem ungewöhnlich sanften Seeverhalten.
Zu deinen Fragen...
Ja, kam mir auch seltsam vor, vor allem, wenn man von anderen Booten durchaus massivere Befestigungen kennt, muss man sich an die Befestigungen auf der Jantar erstmal mental herantasten. Generell - das meiste ist einfach als Gewinde ins GfK geschnitten, ohne Konterungen. Hält, solange es hält. Dachwinschen, Travellerschiene, Fockleitschiene, Ruderbeschlag, alles ohne Konterung und hier ist mir auch noch nie was weggeflogen. Und wenn man mal guckt, wie weit die Spannweite des nicht nach unten verstagten Reitbalkens geht, dass sich in einer Druckvollen Böe eine 1:4-Talje in die Hände gräbt, während man sich beim Ausreiten noch mit dem Fuss unter den Balken hakelt, dann wundert micht das eher, dass es hier die Schrauben nicht aus dem GfK reisst. Das hält schon. Hast du jedoch eine Schraube dabei, die durchdreht, dann mache lieber ein neues GfK-Gewinde, statt mit Dichtmassen rumzuexperimentieren. Ist das Gewinde OK, kommt zur Abdichtung trotzdem ein Schuss Pantera mit rein.
Beim unteren Ruderbeschlag wurden hier im Forum von mehreren Undichtigkeiten gemeldet, was bedeutet, dass der sich im Lastwechsel bewegt und/oder, dass die Abdichtung hin ist. Bei der Gelegenheit habe ich die "Uhrmacherschräubchen", mit denen die beiden Ruderbeschläge befestigt sind ersetzt und dabei jeweils zweimal durchgebolzt und mit U-Scheiben und Stoppmuttern gesichert. Einfach nur so, denn das darf sich nicht lockern oder gar abreissen, niemals und schon garnicht in der Welle. Jeweil 2 der Schrauben sind m.E. in der Aussteifung zwischen Spiegel und Rumpf und Spiegel und Deck und damit nicht konterbar.
Binnen ist bei einem gut eingestellten Trimm und moderater Krängung kein nennswerter Druck auf dem Ruder. Das sieht in der Welle schon ganz anders aus. Immer wieder mal Wasser in der Backskiste war damit jedoch erledigt. Auch wenn man bei gutem Längstrimm das Heck frei hat, gräbt sie sich spätestens bei Motorfahrt ein und wenn dann der untere Beschlag undicht ist, läufts in die Backskiste. Das andere kommt bei Lage über die Plichtbankabläufe, die ja ein kräftiges Trapezgerinne sind, an den Backskistendeckeln aber reduziert werden und dazu noch zweimal rechtwinklig um die Ecke müssen und das mag fliessendes Wasser nicht so gerne. Die Backskistendeckel abdichten würde ich jedoch nur, wenn du auf Schimmel stehst. Das ist gewollt, dass die eine gewisse Luftzirkulation ermöglichen. Muss man eben ab und zu mal mit dem Schwamm in die Riesentruhe abtauchen.
Die riesige Backskiste lädt regelrecht dazu ein, sie zuzumüllen. Wenn du aber Speed willst, solltest du jedes Kilo hinterfragen. An einem Nichtregentag muss das da hinten trocken bleiben. Das sollte man prüfen und wenns nass ist, dann ist es der untere Ruderbeschlag.
Wobei uns schon mal ein Schrotthaufen von abgerockter, vergammelter Jantar angeboten wurde (eignergepflegt ), die zwischen Spiegel und Rumpf delaminiert war. Weiss nicht, wie der das geschafft hatte. Vermute mal vom Kran geschmissen, wozu auch der abgeknickte Mast gepasst hätte. War dem Typen vorher auch nicht aufgefallen.
Ich gehe mal davon aus, dass du so einen Schaden bei deinen harten Kaufverhandlungen bemerkt hättest. 10K sind ein sehr fairer Preis, zumal es ja eine der jüngsten Jantars ist. 500 wurden gebaut, ich kenne mich jetzt mit dem polnischen Zahlensystem nicht so aus, aber die vorletzte scheint es mir nicht zu sein.
Gab nochmal interessante Modernisierungen. Wir hatten hier im Revier eine der letzten, mit flächenbündig eingelassenen Scheiben und deutlich längerem Edelstahlkiel, auch entsprechend verstärkter Kielführung, dünnere, leichtere Rumpfschale und überarbeiteter Abrisskante, die Rumpffarbe in einem extrem weissen Weiss. Da haben sie sich zum Schluss nochmal selbst übertroffen.
Zitat von hgebauer im Beitrag #34Hi eric. Ich glaube, da sind wir uns einig, dass Mast legen/stellen unterwegs (Brückendurchfahrt) ganz andere Anforderungen stellt, als wenn das nur vor und nach der Segelsaison geschehen muss. Ich werde Fotos von meiner Realisierung hier einstellen. (Logo, erst nächstes Jahr, bei Beginn der Segelsaison). Vielleicht helfen die Dir was beim "Unterwegs-Problem"? Beste Grüße Helmut
Hallo Helmut, ja, landgestützt Maststellen, das ist komfortabel, . Es sei denn, du fliegst dabei über die Reling. Dann wärs vom Wasser aus nicht ganz so unangenehm und die Schneidezähne sind vermutlich auch nicht abgebrochen. Landgestützt heisst vom Trailer aus? Dann könntest du die Trailerwinde einbeziehen.
Eine Jüt hast du nicht erwähnt, ich gehe aber mal davon aus, dass die dran war, denn ohne kommt irgendwann so ein extremer Zug auf den oberen Anschlag des Vorstags, dass der Mast zwangsläufig ausscheren muss und dann eben unhaltbar.
Bei zu schnellem fieren des Grossfalls, setzt du praktisch die Hilfswanten ausser Betrieb (siehe Alex und die am Ende vollkommen entspannte Gummileine). Bist du dabei zu langsam, erhöht sich der Druck über die obere Umlenkrolle des Falls ebenfalls und das System wird sich das schwächste Glied der Konstruktion suchen, um dem Druck auszuweichen und das war offenbar eine Seite der Hilfswanten.
Der Unterschied in der Materialwahl ist ja, dass so eine kleine Leine mit Dyneemakern in diesem Kräftespektrum praktisch keinen Reck zeigt. Dadurch, dass das auch nicht umgelenkt wird und durch Schäkel mit der Fussstütze verbunden ist, und schon unterhalb der Saling am mastrutscher endet, entstehen ausserdem deutlich kürzere Seilängen.
Aber tröste dich, ich habe daran auch eine Weile getüftelt. Beim ersten mal Mastlegen mit der Jantar wäre ich fast draufgegangen. In einem Moment geistiger Umnachtung hatte ich mich in den Niedergang gestellt, um schneller mit den Händen an den Mast zu kommen, ihn also zu greifen und so das ungute auspendeln zu beenden. Dort hat man ein Hebelverhältnis von mehr als 1:8, also auch das entsprechende Kräfteverhältnis. Der Mast ist unhaltbar bis zu meiner Schulter niedergegangen und hat mich dann gnadenlos runtergedrückt. Das hält niemand. Zu allem Unglück kam noch Pech dazu und ich mit dem Hals auf die Hebelklemme des Kielfalls.
Zum Glück hat die Lieblingsvorschoterin kapiert, was grad passiert ist, denn ich selbst konnte nur röcheln und habe um mein Leben gekämpft. Aber gegen Mastgewicht 1:8 ist man chancenlos.
Also schön vorsichtig und mit Bedacht. Das ist auch der Grund, weshalb ich da dranbleibe, wenn das Thema auftaucht. Man kann garnicht genug warnen. Das geht 20 x gut und einmal nicht, warum auch immer. Aber das eine mal kann eben schon das letzte mal sein.
VG Eric
übrigens - wenn du nur die landgestützte Anwendung hast, warum stellst du den Mast nicht über die Trailerwinsch?
Die Maße verblüffen mich, vor allem das Verhältnis hinterer Abstand zu vorderem. Auf der Zeichnung steht die Vorderkante den Mastes etwas hinter der Mitte zwischen den beiden Relingsstützen. Der Drehpunkt ist noch gut 30 cm achterlich der Mastvorderkante. Die von mir aus dem Foto meines Bootes rausgemessen 28 cm können also schon stimmen!
Helmut
Die Maße sind am Bau zu nehmen!
Hallo Helmut, das knallen sie immer als Stempel auf die Bauzeichnung. Da kann sich weder der Klempner, noch der Fensterbauer hinterher rausreden, dass irgendwas nicht passt, was er aus der Zeichnung rausgemessen hat.
Dazu kommt noch - Schiffbau ist schief Bau. Im Idealfall siehts hinterher halbwegs symmetrisch aus, aber miss nicht nach.
(Wer hatte denn hier neulich gesagt, dass sogar die Fenster der Jantar unterschiedlich sind?)
Ich habe noch was leckeres für deine Stütze gefunden. Dachte mir schon, dass eventuell auch der Tritt im Niedergang oder das Brückenschott infrage kommen.
Hier ein GWS-Klempner bei der Arbeit. Man beachte das formschöne KG-Rohr und wie hoch er mit so wenig Rohr den Mast gedrückt bekommt. Danach ist es nämlich einfach, denn Boot und Mann teilen sich das Gewicht und das ist dann so einfach, dass er ganz auf eine Jüt verzichten kann.
Masthebeanlage für unter 20 Euro. Da wirds dem Edelstahlbauer schlecht. OK, vielleicht kann man ja die Stütze bei ihm bestellen.
Trotz des ziemlich verpixelten Videos ist zu erkennen, dass er den Mast seitlich in die Stütze einheben kann, was wirklich mitgedacht ist und hier praktisch keiner hat und dass die Stütze unverrutschbar im Niedergang steht und damit eher in 90 Grad zum Mast. Dadurch bekommt sie kein Biegemoment, sondern nur Druck.
Zitat von hgebauer im Beitrag #27Hi Eric. Endlich habe ich mal ein Video gefunden, auf dem man das "Leinendreick an den Relingsfüßen" in Aktion sieht: You Tube, Gin Pole Mast Raising System - PY23 Paceship.mov.
Hallo Helmut, bei dem war ich immer schon bei 4:26 eingeschlafen, wenn er anfängt, seine verhedderten Leinen zu sortieren.
Aber hier habe ich jetzt verstanden, was du meintest, dass da der höher gesetzte Drehpunkt nicht lose kommt oder erst ganz am Schluss, wenn man den Mast ohnehin schon auf der Schulter hat. Auch die Fixierungspunkte der Jantar zwischen Relingsstützen 2 und 3 liegen deutlich auseinander, so dass die Zugseile des Drehpunktes sehr flach sind und nicht so steil nach oben, wie in dem neulich geposteten Foto.
In dem Video ist dann sehr gut zu erkennen, dass da beim Legen keine erkennbare Lose reinkommt.
Ich habe eine Rollreffanlage, deren Aluprofil nicht durchhängen darf, jedenfalls nicht so schlusig, wie der sein Vorsegel aufs Deck schmeisst. Hier sind alle, die ihr Vorsegel nur auf einem Draht fahren oder einen Tuffluff, klar im Vorteil. Wird es jedoch stürmisch auf See, ist eine belastbare Rollreffanlage ein klarer Sicherheitsgewinn.
Beim Stöbern durch die Unmenge an Videos ist mir aufgefallen, dass viele den Mast ohne Hilfswanten stellen, auch bei Booten, bei denen die Originalwanten den Mast erst stützen, wenn er steht.
Mit stärkeren Mastfüssen, oder hoher gestzten Mastfüssen (die alte Version der dehler 18, bei der neuen wurde auch das eingespart) bis hin zum Mastkoker der Wanderjollenkreuzer, gibt es zahlreiche, jahrzehnte erprobte Mastführungen, die keine Hilfswanten brauchen. Jantar hat das eben nicht. Das herumhantieren mit dem Jantarmast ist wegen der absolut nicht vorhandenen Führung und der ungünstigen Geometrie der Kajüte kreuzgefährlich. Wer glaubt, dass er auf dem Dach stehend, die 8m-Palme halten kann, wenn sie wohin auch immer ausschert, der wird dazulernen. Lernen durch Schmerz, prägt sich meist schneller und dauerhafter ein, als alle gut gemeinten Ratschläge vorher.
Nachdem mir der Mast beim Setzen, trotz Hilfswanten schon mal umgefallen ist,
Nun ja, Axel hat ja gezeigt, wie man das System gestalten muss, damit es hinterher garnicht mehr funktioniert oder zumindest nicht das macht, was es soll. Wie war denn deine Lösung, wenn der Mast trotz Hilfswanten ausschert? Ich habe dafür einmal übers Spifall gelegt, wobei ich die Refftrommel nebst Vorsegelprofil auf die Reling gehangen habe, mit der Idee, dass das ganz toll klappt. Macht es nicht. Irgendwann hing die Refftrommel an der nächsten Relingsstütze (die für den Hilfswantenanschlag) und hielt sich da fest. Bei so viel Unnachgiebigkeit schert es den Mast ebenfalls seitlich weg, trotz Hilfswanten. Aber das bemerkt man natürlich sofort und kann die Mastlegerei umgehend stoppen.
Das sind eben Hilfswanten, die erzeugen keine denkfreie Zone. Nur ohne - besser nicht. So ein Mast kostet und dann hat man immernoch ein Transportproblem. (Wie kriegt man einen Mast von A nach B. Vom Ausgang dieser Geschichte habe ich auch nie wieder was gehört)
bin ich überzeugt, dass es bei der Jantur ohne gut funktionierende Hilfswanten nicht geht. (Das Umfallen kam wohl deswegen, weil sich die verwendeten Hilfswanten zu stark dehnten. (Hätte bei der Gummistropplösung nicht passieren können; da werden sie ja immer unter Spannung gehalten).
Ja, nur dass die Kräfte des Gummistropps deutlich sein müssen, min 1 kN, was mit der Dachwinsch leicht zu bewerkstelligen ist. Allerdings auch nicht 3 kN, wie von Axel vorgeshen und dann im entscheidenden Moment alle auf locker. Rein statisch bleibt das mit den Gummistrops ein bewegliches System, aber man braucht schon mehr als einen Motorbootfahrer, der im falschen Moment um einen herum Kreise fährt, um einen so geführten Mast seitlich auspendeln zu lassen.
Im Folgenden nehme ich Stellung zu Deinen Beiträgen:
Diese Lösung hatte ich auch schon mal (mehrmals) im Kopf, allerdings wieder verworfen, weil sie bei meinem Hilfswantensystem noch zwei Minischäkel mehr zu an die Fussstützen zu fummeln hätte. Die dünne Dynemaa-Leine möchte ich durch Bohrungen in den Relingsfüssen stecken und dahinter einen Knoten machen. Da brauche ich keine Schäkal. Diese Stropps bleiben dann auch beim Segeln dran. Die richtig abgelängten Hilfswanten (auf beiden Seiten gleich) werden mit einem Karabiner o. ä. In eine Schlaufe dieser Dynemaa-Leine eingepikt und dann mit dem Großfall unter Spannung gesetzt.
Ja nee, zum einen bist du beim Fummeln nicht schneller mit knoten durch loch fummeln, als mit Schäkeln, zum anderen würde ich ein Mastlegesystem nur dann dranlassen, wenn man es mehrmals täglich nutzt. An der Müritz liegen edle Holzboote in Bootshäusern, zwischen Feierabendsegeln und Spätnachrichten wird da zweimal der Mast bedient.
Helmut, du erwähntest deine längeren Fockschienen. Das verschafft dir einen unschätzbaren Bastelvorteil, denn dann kannst du mit einem A-Bügel bis zur Achse des Drehpunktes permanent gefahrene Hilfswanten aus Draht an den Mast hängen. Tiefer als die Unterwanten per-T-Teminal oder gekröpfte Augplatte mit dem Mast verbunden. Permanent gefahrene Hilfswanten sind in Sachen Tempo nicht zu toppen. Dort stören sie auch nicht beim Segeln.
Mit der Schere sollte es gelingen, den Mast deutlich steiler als 10 Grad aufzustellen. Hier muss nur gelöst werden, wie man die Schere verankert, dass sie weder am Mast wegrutscht, noch auf den glatten Sitzbänken. Auch soll sie ja beim Anheben des Mastes nicht einfach umfallen oder gar mit angehoben werden. Am Mast kann sie nicht nach oben rutschen, weil sie an der Saling anschlägt und wenn sie senkrecht steht, wird sie auch auf den Plichtbänken nicht wegrutschen. Aber sie wird umfallen, sobald sie nicht mehr trägt.
Ein Mix aus Schere und Einzelstütze. Genau das habe ich vor.
Etwas gegen wegrutschen? Dann hau mal deine alten Segelschuhe nicht achtlos in die Tonne, die mit der weichen Messerschnittsohle, die sich nicht markiert. Nach vorn und hinten je eine Abspannleine in die Reling, ferdich. Rein hebetechnisch könnte es sogar erwünscht sein, dass die Schere weiter nach vorn fällt, natürlich begrenzt durch die Achterleine. Ausserdem haben wir einen tollen Reitbalken, da sollte sich doch was elegantes dranstecken lassen. Schau mal in den Topplichtkatalog oder Prasolux, Niro-Petersen, die haben sowas garantiert fertig da, denn das Einstecken der Scheren auf Holzbootdecks ist genauso gängige Praxis, wie das Einstecken der hölzernen Badeleitern.
Bei meinem vorherigen Boot war diese Zwischenablage des Mastes Standard und fest an der Kajütrückwand verankert. Natürlich absenkbar, so dass es die harmonischen Linien nicht stört und beim Segeln nicht im Weg ist. Schicker geht immer. bei der Jantar ist man hier aber rein geometrisch bereits im Extrembereich der Hebelkräfte von gut 1 : 8 und das hält die tapferste Auflage nicht. Schätze knapp vor der Saling, bei liegendem Mast ist ein guter Ansatzpunkt. Der Rest ist Test - wie hoch magst du den Mast heben, um ihn in die Schere zu kriegen und wie lang darf die sein, damit sie an Bord nicht stört und wie kurz, damit überhaupt ein gewünschter Effekt eintritt, wie das wirksame Ausheben des Mastes aus der Horizontalen.
Ich stehe auf den Plichtbänken und drücke das Teil hoch, laufe dann bis zur Kajütwand. Das entspräche einer Schere von ca 2,50 m und das ist wirkungsvoll für die restliche Heberei über die Talje, wobei dann die 1:4 kaum noch was zu tun hat und 2,50 ist wohl auch die Jüt, die man ja ohnehin verstauen muss.
Warum sollte diese Schere nicht einfach an den Mast gebunden werden? Ein Gelenk, mit Gurtband und Spanner, wie sie an so ziemlich allen Inlinern und Abfahrtstiefeln dran sind, so dass sie auch beim Legen des Mastes schon in erreichbarer Höhe festgezurrt wird und exakt auf den Plichtbänken landet. Genau so, wie du sinnvollerweise eine Einzelstütze ebenfalls mitpendel lassen würdest, denn dann musst du sie ja nicht kompliziert verspannen. Die senkrechte Stütze rutscht nicht weg, bleibt aber statisch eine Pendelstütze. Hier müssen die Hilfswanten funktionieren.
Der Vorteil des Winterlagers ist ja, dass man das ganz genau messen kann. Jedoch nur, wenn man ins Winterlager darf. (Weil so ein Depp beim Flexen mal ein anderes Boot beschädigt hat, hat man bei uns den Zutritt ins Winterlager verboten).
Das ist ja ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen. Man könnte flexen verbieten und Benzin umfüllen, die Koje heizen, Farbarbeiten mit Verdünnung und gleichzeitig rauchen... Unterwasserschiff schleifen, wenn andere polieren und lackieren, schlechte Musik aus Bassboxen, das ist unerschöpflich. Die Achse der Blöden zieht sich quer durch die Gesellschaft und das macht auch vor Seglern keinen Halt. Passiert übrigens auch im Hafen genug Mist, was hinterher keiner glauben mag, ist aber so. Wie wollen sie dem begegnen? Die Nutzung der Boote auch im Sommer verbieten? Steganlagen besser nicht betreten? Wäre ja naheliegend.
Danke für die Hinweise. Du hast natürlich Recht mit dem Anschlagpunkt weiter Vorne, leider habe ich da keinen...
Hi Axel, sofern du eine Jantar hast, hat die dort eine Relingsstütze nebst dazugehörendem Relingsstützenfuss. Da sind die Bohrlöcher schon drin, die der Helmut erst reinbohren will.
Die Vorteile sind mir klar, das Seil benötigt weniger Streckung, da die Hilfswanten näher oder sogar hinter dem Drehpunkt liegen, was die Verschiebung des Mastfuß sogar etwas korrigiert.
Du meinst sicher das Richtige. Das Gummiseil, das die Hilfswanten stramm hält und den Ausgleich schafft zwischen dem Grossfall, das ja fest bleibt und den Hilfswanten, die in der Länge auch gleich bleiben. Durch den VOR! dem Mastdrehpunkt angeschlagenen Fusspunkte der Hilfswanten, streckt sich das System beim legen, dadurch muss nicht nachgespannt werden, die auftretenden Kräfte unterstützen die Handlung beim Stellen, wie beim Legen, da sie dem Mastgewicht entgegen wirken. Jedenfalls müssen sie nicht noch zusätzlich überwunden werden.
Noch ein guter Trick, der der Sicherheit dient - wir sichern den Übergang der Rollreffanlage auf die Jüt und umgekehrt mit dem Spifall ab. Wenn der Mast steht. Spifall auf die Stb-Vorschiffsklampe und per Winsch angetreckt. So hat man Zeit und Ruhe, das Vorstag umzuhängen und wenn es mal wieder nicht passt, weil irgendwo was klemmt, muss keiner nervös werden, der Mast steht ja erstmal. Selbst wenn man mal wieder mal wieder den Splint vom Vorstag oder sogar den Bolzen ins blaue Regal geschmissen hat, kann man in aller Ruhe einen Ersatz aus der Werkzeugkiste kramen. Zusätzlich entfernen wir alle Endknoten, speziell die der Rollreffleine vom Vorsegel.
Probiere ich im nächsten Jahr aus.
Ja, mach das und wenn was nicht klappt oder besonders gut, dann teile es hier mit.
Ist übrigens eine Sache, die mich hier massiv stört - es werden Fragen gestellt, 70 Leute lesen sich das durch, haben aber keine Zeit oder keine Schreibberechtigung. Knobeln und sich was überlegen machen genau 5 oder 6 und das sind immer die selben. Unermüdlich. Vermutlich, weil sie auch sonst gerne knobeln und auch sonst am Steg helfen würden, wenn der Kieldraht gerissen ist und da unten keiner mehr rankommt, selbst wenn Plan A-D nicht funktionieren, bleiben sie dran, statt segeln zu gehen und dem Betroffenen nur auf die Schulter zu klopfen - im Sinne von das wird schon...
So, meist nähert man sich irgendwie dem Kern des Problems, hier im Forum nur per Ferndiagnose, was es ja nicht einfacher macht, muss meist noch paarmal nachfragen, weil kaum jemand Fotos macht oder mit Worten gespart wird, dann scheint es zu funktionieren, vielleicht auch weil 4 von den 5 Mittüftlern die Sache abnicken oder nicht widersprechen - vom eigentlichen Fragesteller aber hört man nichts mehr.
Anwesende natürlich ausgenommen.
Das führt aber irgendwann dazu, dass dieses ohnehin schon elitär begrenzte Forum wieder mal für Monate tot ist. Versucht wird eine schnelle Reaktionszeit, sofern man nicht durch Broterwerb abgelenkt ist oder durch Segeln, Familie, Auto reparieren, Radschrauben, paddeln und diverse private, wie gesellschaftliche Verpflichtungen.
Nur dann ist das Mindeste eine Reaktion - ja toll, danke, hat super geklappt oder war totaler Mist, jetzt ist es richtig kaputt. Was ja auch dem Erkenntnisgewinn aller dient.
Viele Grüße,
Eric
App Splint vom Vorstag - man ist sicherheitstechnisch ebenfalls gut beraten, den zweiten Splint unlösbar abzutapen. Ich habe mal aus Versehen den oberen gelöst und als er raus war, exakt in dem Moment, ist mir siedend heiss eingefallen, dass ich jetzt nur das Profil der Rollreffanlage in der Hand habe, während der Vorstagdraht da innen durchrauschen kann. Zum Glück ist das in der Box passiert und zum Glück kommt bei uns im Verein einer angerannt, wenn man in Panik quer übers Gelände brüllt, weil sich Millimeter für Millimeter der Vorstagdraht aus den zum Schraubstock verkrampften Fingern zieht und wenn der raus rutscht, fällt der Mast einfach um. Also - abtapen und konzentrieren, wenn man da vorne was losmacht. Und auch nicht grüssen und nicht auf Fragen antworten, wenn man gerade den wichtigsten Splint im Mund hat.
Bei meiner Version der Vorsegelanlage ist es nicht möglich, den Mast zu legen, ohne die Oberwanten zu entspannen. Ich habe schon auf der Refftrommel gehockt, wie... kein schönes Bild. Das macht alle nur nervös, wenn der Bolzen nicht passt, weil man gegen die Wantenspannung arbeitet. Jetzt wird systematisch entspannt und gut ist. Wieder 5 Minuten länger, aber was solls.
Ist das erste Boot, bei dem das so ist, alle anderen haben etwas durchdachtere Systeme. Hier hat man am falschen Ende gespart.
bin auf der Suche nach einem Satz solider Wandersegel. Wer vielleicht sein Boot verkauft und den wenig gefahrenen 2. und 3.- Satz extra verkaufen will, ich wäre interessiert.
Habe vor paar Jahren hier selber einen hervorragenden Racing-Satz von der FSA verkauft, das war leider voreilig. Das hat man nun davon, wenn man mal was aufräumt.
Bitte ausdrücklich keine Foliensegel, bei allen anderen bitte noch ein paar Worte zum Schnitt und zur Ausstattung, Alter, VB usw..
Wer mal nur davon hört, einfach Kontakt aufnehmen. Danke.
Hi Axel, frage nicht im Forum, verschiedene Baujahre und Farbgebungswünsche führten zu einer breiten Palette von "Weiss". Auch in den Jahren ändert sich einiges. Deshalb ist ja so unbeliebt, den Bootsnamen zu ändern, denn unter der liebevoll folierten "Unsinkbar II" sitzt oft noch bestens geschützte Original-Gelcoat, während der Rest sich durch Sonne und Polituren ehrheblich verändern kann. Hilft wirklich nur Farbkarte nehmen und am eigenen Boot vergleichen. Dazu würde ich dir empfehlen, wenigstens eine Teilfläche frühjahrshübsch zu machen und an einem sonnigen Tag genau da die Farbkarte dran zu halten.
Wenn du die Farbe gefunden hast, musst du die Reparaturstelle natürlich wieder penibel entwachsen, bevor du loslegst. VG Eric
hier noch eine Variante zu den fest montierten Hilfswanten, die es ja bei der Jantar nun mal nicht gibt. Den Vorschlag habe ich in irgendeinem Forum gefunden, hoffe mal, nicht hier.
Hi Axel, oh doch. Aber solange du darauf nicht deine Doktorarbeit aufbaust und anschliessend Berufspolitiker wirst, sei dir verziehen.
Ich verwende eine Gummibandlösung, die mit ein paar Abstrichen auch relativ gut funktioniert. Ich habe eine Jütgabel, dazu kann ich aber nicht viel schreiben, war am Boot beim Kauf vorhanden. Das Problem ist dann nur noch der mangelhafte Seitenhalt für den Mast selbst, wenn man den diesen alleine stellen/legen möchte.
Konkret wird über das Großfall ein Gummiseil über einen Mastrutscher mit 2 Hilfswanten verbunden, die an den normalen Anschlusspunkten für die Wanten befestigt werden. Das Gummiband sorgt für relativ guten Seitenhalt, auch wenn durch das Mast Legen/Stellen der Abstand des Punkts an dem Mast zu den Befestigungspunkten der Wanten sich verändert.
Nö, ich sag mal, funktioniert so nicht und du beschreibst es ja selbst, dass es nicht hinhaut.
Das ist so eine Sache mit dem Abgucken bei anderen, manchmal entgeht einem dabei das entscheidende Detail. Selbstverständlich sind die Hilfswanten zwischen unterem Anschlagpunkt und in der Mastkeep geführtem, möglichst langen Rutscher zwei gleiche, aber in der Länge vollkommen unveränderliche, möglichst reckfreie Seile. 4 mm Mantelgeflecht mit Dyneemakern zB. oder wie bei dir mit Drahtseilen. Der Mastrutscher selbst wird mit so einem Gummiseil vorgereckt, wobei es keine 4-fach-Gummileine sein muss und schon garnicht 3 kN Zugkraft, das belastet nur die Grossfallrolle.
Das entscheidende Detail ist, die unteren Anschlagpunkte vor den Drehpunkt zu setzen. So gibst du über die Winsch Spannung aufs Großfall und damit auf die Gummileine, bis die Hilfswanten wie Klaviersaiten brummen und wenn du dann den Mast legst, wandert der Rutscher tiefer, wodurch sich die Gummidehnung um ca 25-30 cm erhöht und noch einmal die Spannung auf den Hilfswanten verstärkt.
Da pendelt nichts mehr.
Wenn ich es richtig verstehe, nutzt du statt dessen die Püttingeisen als Anschlagpunkt, die ja deutlich hinter dem Drehpunkt des Mastfusses sitzen und damit werden deine Hilfswanten beim Legen lockerer, als wenn der Mast steht. Damit verliert sich nicht nur der gewünschte Effekt des seitlichen Haltens, sondern du musst beim Stellen des Mastes auch noch die Gummiseilkraft mit überwinden, statt dich von ihr unterstützen zu lassen.
Fazit - Drähte sind nicht erforderlich, der untere Anschlagpunkt sollte im Drehpunkt des Mastes sitzen oder deutlich davor und der Gummizug scheint mir zu stark und die Hilfswanten zu lang. Dadurch erzielst du in Bezug auf den Mast einen sehr spitzen Winkel. Die Dinger sollen aber den Mast seitlich halten. Der obere Anschlagpunkt kann also unter die Saling gelegt werden.
Was für mich gar keinen Sinn ergibt, ist das Vorspannen des Gummizuges auf 200 Prozent, was ja knapp vor der Versagensdehnung ist und dann noch laberige Hilfswanten zu haben. Hast du mal deinen Rutscher überprüft? Rutscht der überhaupt oder verkantet der sich?
Meine Hilfswanten werden mit 2x 12mm Gummiseil vorgereckt auf ca 150 Prozent der Ruhelänge des Gummis. Dafür brauche ich schon die Winsch und dann brummen die Hilfswanten, wenn man dran zupft.
...Das Mast Legen ist dann eine relativ entspannte und auch ungefährliche Angelegenheit, da ich vor dem Mast stehe und einfach das Seil über die Winsch fiere, an der der Jütbaum befestigt ist. Am Ende ist das Gummiband völlig entspannt, wie Du auf dem letzten Bild siehst. [/i]
Genau, das ist das Problem. Das darf bis zum Ende garnicht entspannt sein, im Gegenteil, je weiter der Mast in die Waagerechte kommt, um so stärker kann er ausschwingen und wenn das passiert, wird es im günstigsten Fall die Mastspur aus dem Kielkasten brechen. Ganz schlecht wäre, wenn irgendwas richtig Teures kaputt geht. Und wie willst du den Mast im Empfang nehmen und ihm sanft in seine Maststütze platzieren oder gar die hohen Lasten an der Talje auf den letzten Metern kompensieren, wenn du da vorne auf den Boot rumstehst?
Etwas spannender ist das Stellen des Masts. Das Gummiseil darf dann nur ganz wenig vorgespannt werden, da es sich ja beim Hochwinschen des Mast spannt. Das ist auch der Nachteil der Konstruktion, denn man muss beim Stellen eben auch die Kraft zum Spannen des Seils aufbringen. Im Sommer habe ich mir dann auch noch den Lapsus geleistet, das ich 1. das Seil zu stark vorgespannt hatte und 2. das Großfall nicht nur auf der Winsch gesichert hatte, sondern die Klemme verwendet habe. Kurz bevor der Mast oben war, ist dann die äußere Ummantelung des Großfalls abgerissen. Da war ich schwer begeistert über meine Konstruktion. Wenn es jemand nachbauen möchte wäre mein Tipp also, doch lieber 3 m Seil zu verwenden und das Großfall nicht zu klemmen, die Winsch ist da glaube ich weniger belastend für das Seil.
Ich empfehle mal denen, die das nachbauen wollen, nochmal genau nachzulesen, u.a. hier im Forum oder genau hier in diesem Text und auf die Details zu achten. Das Grossfall der Jantar soll nur das Gross hochziehen, mehr nicht. Genau wie die Hebelklemme auch nicht mehr zu halten hat. Es ist schon nicht vorgeshen, da einen mit dem Bootsmannstuhl hochzuwinschen, weil derjenige gute Chancen hätte, mit dem ganzen Kahn einfach umzufallen. Also nicht wundern, wenn man es derart übertreibt mit den reingewinschten Kräften, dass es dann auch mal das Mantelgeflecht schreddert. Jetzt weisst du wenigstens, dass die Hebelklemme in Ordnung ist. Das ist doch auch was.
Also schöner sind sicher Wanten im Drehpunkt, aber da die nun mal nicht da sind, ist diese Variante praktikabel.
Isse nich, hast du ja selbst beschrieben. Aber tröste dich, das Geraffel ist mit wenig Aufwand nachbesserbar und dann funktioniert es auch, wie geplant. Jetzt ist es praktisch so, als würdest du ohne Hilfswanten legen und das ist wirklich gefährlich.
VG Eric
Nachtrag zum Thema Hilfswanten und Gabeljüt - wer eine Gabeljüt hat oder sich baut oder bauen lässt, wird einen excellenten Punkt für den Anschlag der Hilfswanten auf der Jüt finden, der dann ganz ohne Gummileine beim Legen und Stellen mitdreht. Einer der entscheidenden Vorteile von Gabeljüts. Bevor jetzt alle Gabeljütler losrennen und sich da fixe Anschlagpunkte dranbrezeln lassen - es könnte einen Konflikt geben mit der 120 Prozent Genua.
klingt sehr durchdacht. Dann solltest du netterweise diese Lösung hier mal bildlich vorstellen.
Wir hatten hier neulich das Thema zu schräg gestellter Mast wegen zu langem Vorstag. Auch da hatte ich ja die Idee, dass die Jütanlage möglicherweise nicht dauerhaft gefahren wird, sondern nach dem Maststellen wieder entfernt wird. Auf diese Weise können auch die Segel bleiben, wie sie sind und das Vorsegeldreieck schliesst wieder mehr über Deck, was der segelbaren Höhe und Geschwindigkeit zu gute kommt.
Mich selbst würde deine Jütlösung auch interessieren, vor allem Materialstärken und die Anschlüsse an Drehpunkte und die Rollanlage nebst Talje.
VG Eric
app Jütlösung. Bislang hatte ich bei dieser genialen Sparversion nur einhakbare T-Terminals gesehen, aber den Mast anbohren, wenn es nicht sein muss? Die Untersetzung der Zugleine führt zu einer kleineren Version der Seilwinde. Interessant für uns Jantarianer ist dabei noch, dass wir die Jütstange weder nach vorn(Fussbremse) noch seitlich abstützen müssten, denn an der Stelle öffnet sich der Kielkasten und das ist ein solides Bauteil, in das man die Jüt einfach reinstellen kann.
[[File:mast legen simple.jpg|none|fullsize]]
Wer nur 2x im Jahr den Mast legt stellt und legt, für den ist eine Anlage aus Edelstahl möglicherweise rausgeschmissenes Geld.
nach dem Mastlegen kam die Auflösung. Das T-Terminal vom Vorstag hatte offenbar beim Maststellen im Frühjahr das Spifall eingeklemmt. Nachdem dies sich lockerte, war alles i.O.
Moin, da hilft nur alle Fallen zu entspannen, bevor der Mast gestellt wird. Dabei liegt er auf der Keep und die Fallen fallen auf die innere Rückseite des Mastprofils. Bevor du das T-Terminal des Vorstags einhängst, kannst du da auch mal reingucken, ob da noch was im Weg ist. ich empfehle auch, das Terminal des Vorstags nach dem einhaken zu sichern. Eigentlich kann es nicht raus, aber es kann sich verkanten und wenn dann der Mast gestellt wird, ist das Vorstag kaputt.
Wesentlich schwieriger war es, das Rollreff vom Vorstag zur Sichtprüfung zu ziehen. Irgendjemand hatte unten das Aluminiumprofil mit einer Schraube fixiert, die sich in beide Richtungen drehen aber nicht lösen ließ. Als eine von drei möglichen Lösungen habe ich das Ausfräsen und Ausbohren gewählt. Nach Auflösung des Schraubenkopfes stellte sich heraus, das am anderen Ende eine Mutter diese lose fixierte. Na toll - mindestens 1 1/2 Tage Arbeit gehabt.
Da war wohl vorher ein Spezialist am Werk. Eine Verschraubung im maritimen Bereich, bei der sich die nicht mehr erreichbare Mutter später mitdreht. Gerne noch Schraube und Mutter und verschraubtes Zeugs aus verschiedenen Metallen...
Ausbohren ist dann die gängige Lösung, aber wieso brauchst du dafür 1 1/2 Tage? Bei der Plastimo-Rollreffanlage sind das im Original Federniete. Der Hersteller macht es sich leicht, einmal reindrücken, weil es schnell geht und super hält und dann erklärt er dem staunenden Endkunden, dass er seine eigene Anlage für unreparierbar hält, weil sie sich nicht mehr öffnen lässt. Auch von ihm nicht. Man möge doch eine neue kaufen. Nun ja, so nicht, ihr lieben Franzosen, bei uns wird noch durchrepariert. Ist tatsächlich ein bisschen tricky, aber mit der Kraft eines Bierkutschers und dem Geschick und der Geduld eines Uhrmachers in einer Person, ist es nicht unmöglich.
Wenn du nur mal das Vorstag anschauen willst, was ich für eine gute Idee halte, ist es garnicht notwendig, die Rollreffanlage da unten zu öffnen. Das macht man am anderen Ende. Zwei Popnieten aufbohren und die Endkappe ab, danach kannst du das komplette Vorstag nach unten rausziehen und auch wieder reinschieben. Das dauert 10 Minuten, einschliesslich neue Niete reinpoppen. Den Rest der 1 1/2 Tage kannst du dann segeln gehen.
Ja, so wie auf dem Foto habe ich mir das gedacht. Jedoch sind die geometrischen Verhältnisse auf der Jantar ganz andere! (Eine maßstäbliche Zeichnung zeigt klar die realen Verhältnisse).
Die von mir verwendeten Maße (in der Seitenansicht): Abstand zwischen den Relingsstützen: 134 cm Abstand Drehpunkt - hintere Relingstütze: 28 cm Drehpunkt höher als Relingsfüße: 18 cm Abstand Drehpunkt - T-Terminal Unterwant: 306 cm. (Die Maße sind nicht auf den mm genau, weil ich sie vom Foto rausgemessen habe -komme z.Zt.nicht ans Boot)
[[File:J21_masse.jpg|none|fullsize]]
Hallo Helmut, der Vorteil des Winterlagers ist ja, dass man das ganz genau messen kann, wenn man mal wieder am Boot ist. Ohne den störenden Mast, könnte man sogar irgend ein dünnes Rohr durch die Drehpunktachse stecken.
Die Maße verblüffen mich, vor allem das Verhältnis hinterer Abstand zu vorderem.
Diese Lösung hatte ich auch schon mal (mehrmals) im Kopf, allerdings wieder verworfen, weil sie bei meinem Hilfswantensystem noch zwei Minischäkel mehr zu an die Fussstützen zu fummeln hätte.
Mit der Schere sollte es gelingen, den Mast deutlich steiler als 10 Grad aufzustellen. Hier muss nur gelöst werden, wie man die Schere verankert, dass sie weder am Mast wegrutscht, noch auf den glatten Sitzbänken. Auch soll sie ja beim Anheben des Mastes nicht einfach umfallen oder gar mit angehoben werden.
Hat man eine Schere oder wie deine ursprüngliche Idee - eine Einzelstütze, dazu die Hilfswanten, kann man den Mast auch drücken, statt ihn mit einer Talje zu ziehen. Oder beides, drücken mit Talje.
Bei diesem System hängt die auspendelnde Stützstange gleich mit dran.
Aber so viel Gerödel muss man offenbar garnicht machen. Stütze mit Lift. Ein Mix aus Schere und Einzelstütze. Liesse sich sogar noch schräg stellen, wodurch der Mast noch steiler gestellt werden könnte. Ist der Mast erstmal auf 30 grad+ angelüpft, geht die Lastkomponente zunehmend ins Boot und die Talje hat kaum noch was zu tun, schon garnicht eine 1:6 Talje, die ist dann nur im Weg.
Worauf ich hinaus will - alle knobeln, seit Jahren. Interessant sind für mich nicht Lösungen mit so viel Stahl an Deck wie möglich, sondern elegant, durchdacht, funktionierend, von unterwegs wie an Land. Schnell soll es gehen, nicht viel wiegen und nicht viel kosten.
Sieht so aus, als gäbe es das längst.
Bestechend ladylike ist diese Version, die hierzulande nicht üblich ist. Warum eigentlich nicht? Bitte nicht weitersagen, sonst sind wir eines der letzten Machodinger auch noch los. Feuermachen, Büffel jagen, Chefboss sein, Motorrad fahren und Bundeswehr sind schon weg, Mast stellen, da haben die Frauen noch Respekt vor. Wenn sie das hier sehen, ist das auch vorbei.
Zitat von hgebauer im Beitrag #15Hi eric und Ihr anderen.
Für das schwerste Stück, so bis 30 grad aus der Horizontalen, kann man ja mitdrücken. Für diese Zweck habe ich mir extra ein langes Brett als Hilfsstütze hergerichtet (Benutzung durch den 2. Mann, der achtern des Bootes steht. Das geht natürlich nur an Land, aber mein Boot liegt ja beim Mast stellen/legen auf dem Slipwagen an Land).
Noop, geht auch an Bord, denn der Mast ist ja stramm gesichert durch Hilfswanten. Die Stütze bleibt ein Pendelstab, aber der kann trotzdem nicht umfallen, denn der Mast schwingt ja nicht mehr. Wenn du dir da unsicher bist, würde ich statt der Pendelstütze eine Lattenschere auf die Seitenbänke stellen. Einfach, preiswert, effektiv. Das haben ungefähr 90 Prozent aller Wandersegelboote binnen, denn da gurkt ja keiner mit so vielblinkendem Edelstahl an Deck rum, wie wir mit unseren Kampfzwergen. Auf der Schere liegt dann während der Fahrt auch der Mast. Soviel zum Prinzip. Als Schere genügen einfache Dachlatten, möglichst astfrei, man kann das aber auch schick machen.
Maststellen und -Legen sollte schnell gehen, je schneller, um so besser. Nur wenn man unterwegs legt bzw stellt.
Ja, darum gehts ja. Für die Stellerei an Land - siehe Jantar Handbuch hier auf der Startseite hinterlegt. Da brauchst du praktisch garnichts, wodurch man sich aber keinesfalls verleiten lassen sollte, keine Hilfswanten zu setzen, denn ein ausscherender Mast ist unhaltbar. Selbst den Hercules an Deck wird eine 8m-Palme, die seitlich wegkippt, einfach mitreissen.
Spibaum als toter Mann - Vorsicht - die Jantar wurde auch mit verjüngten, extrem dünnwandigen Spibäumen ausgeliefert. Meiner ist unverjüngt und hat etwa 50x2. Denke, das müsste reichen.
Denke ich auch.
Spibaum, der in jedem Fall auch seitlich abzuspannen ist. Für was ist diese Abspannung denn gut? Der "Tote Mann" kann doch gar nicht seitlich wegklappen!
Na doch! Nur daheim am Schreibtisch nicht, da denkt man in 2D. Das System selbst bekommt noch andere Kräfte, sobald der Mast ein bisschen schwingt. Genau dagegen wird der tote Mann abgesichert. Muss man nicht übertreiben, muss nur funktionieren.
Wie man die Längeneinstellung bei Wanten gleich hinbekommt, damit der Mast gerade im Boot steht? Im Frühjahr nebeneinander legen? Notfalls kann man es auch messen, denn der Rigger hat die Wantendrähte definitiv gleich lang gebaut. Hat er bei mir leider nicht. Die Unterwanten (ausgerechnet die!) unterscheiden sich um 6 mm. Spielt nur bei der Einstellung des Riggs (Wantenspanner) eine Rolle.
Wie kreativ vom Rigger - baut zweimal das selbe und gibt jedem Draht eine andere Länge. Ein Künstler... Aber jetzt weisst du es ja. Mast ausrichten nur mit den Oberwanten, die sind stramm und fehlerfrei zu messen. Bei den Unterwanten mal hochpeilen über die Keep, ob der Mast in der Linie überhaupt gerade ist. Der darf an der Saling nicht wegbiegen. Gilt in allen Richtungen, sonst kann man da unten garnichts messen.
App. von anderen Ideen abgucken und genauso bauen - die Verstrebung zwischen zwei Relingsstützen trägt beim Ausschwingen des Mastes hohe Kräfte in die Relingsfüsse, denn der Angriffspunkt ist ziemlich weit oben, so knapp über der Hälfte der Stütze. Die Relingsstützen in dem Beispielbild waren üppig ausgesteift. Hab mir inzwischen auch schon etwas anderes überlegt: Je eine Leine (Dynemaa) an den beiden Relingsschuhen befestigen und die beiden Leinen auf Höhe des Mastdrehpunktes zusammenführen. Von da mit den Unterwanten (oder den Hilfswanten) den Mast hoch. Das belastet die Relingsstützen nicht und einfacher zu realisieren ist es auch.
Meinst du so? Gibts schon... [[File:maststrijkinstallatie-etap-22-helse-heron-maststrijkinstallatie-2018.jpg|none|1000px|500px]]
Ist aber trotzdem nicht optimal, denn beim Legen kommt da Lose in die Verspannung und damit in die Hilfswanten. Die vordere Abspannung ist nach vorn ausgelenkt, sobald die eine Linie ergibt mit den Hilfswanten, bei ca 30 Grad, ist das lose. Die Seillänge musst du wieder rausziehen, durch Nachkurbeln oder einen starken, vorgereckten Gummi, denn das sind ja jetzt die Hilfswanten, die jegliches Mastpendeln unterbinden sollen. Wenn die lose kommen, kannst du sie auch weglassen. Die etwas seltsam anmutenden Türmchen, die die FSA aufs Deck stellt, sind eine Lösung für genau dieses Problem. Die sind für nichts anders gedacht. Und die sind noch elegant, gegenüber anderen Konstruktionen anderer Edelstahlbauer. Eine on-bord-Lösung muss aber auch die Idiotie anderer Leute kompensieren, wie vorbeiheizende Motorbootfahrer und Ausflugsdampferkapitäne unter schwerem Termindruck.
Ein permanent gefahrenes System, dass nicht im Weg ist und mit zwei Handgriffen umgerüstet wird. Ich fahrs ja nicht permanent. Kann nach dem Mastsetzen alles wieder abnehmen.
Ich weiss, aber wir anderen haben ja alle das selbe Problem. Ich lege und stelle mehrfach im Jahr den Mast und das praktisch immer vom Wasser aus.
Übrigens - nur in Old Gemany wird über die Fock/Vorstag der Mast gelegt. Das macht man anderswo anders Kräftetechnisch ideal wäre es, wenn die Jüt in einer Winkelhalbierenden steht und damit würde man den Mast eigentlich nicht am Vorstag hochzerren, sondern irgendwo mittig. Da bietet sich eine entsprechend ausgelegte Topnante an. Ja, die Toppnant könnte geeignet sein, wenn sie kräftig genug ist. Muss mir aber die Mastauslassrolle der Toppnant mal genauer anschauen, ob die auch stabil genug ist, denn hier kommt wirklich eine hohe Last drauf.
Nicht so hoch, wie beim Spifall und das nehmen auch einige. Du kannst auch reckfreie Leinen mit der Fallwinsch hochziehen. Ich hänge meine Hilfswanten auch vor dem Mast in die Fusstützen und ziehe sie hinterm Mast mit einem Rutscher in der Keep unter die Salinge.
Aber wie gesagt (und gezeigt, die Amis haken einfach einen Draht rein, in Armlängenhöhe, also noch viel tiefer als die Salinge, meist sogar den, der sowieso schon auf der Winde ist. Als landgestützte Lösung bietet sich da die Trailerwinde an, aber soviel kostet eine verleimte Konstruktionlatte im Baumarkt und eine aufschraubbare Trailerwinde nun auch nicht. Bei einer landgestützten Lösung bist du unter 100 Euro durch, ich tippe mal auf 50 und einen Bastelnachmittag. Wird den Edelstahlbauer deines Vertrauens sicher betrüben, aber dafür braucht man ihn tatsächlich nicht. Das sieht beim Legen an Bord ganz anders aus.
Zitat von Eldor im Beitrag #16Hi eric, Die Wantenspanner habe ich ganz zufällig bei eBay gesehen. Sind an einer Dehlya 25 montiert, die bei eBay zum Verkauf steht. Leider hing kein Preisschild mit Hersteller an den Spannern 😉.
Hi Eldor,
nur so mal als Tipp - wenn irgendwas auf den Bildern NICHT von deinem Boot ist, solltest du das dazuschreiben. Sonst sorgt das für Verwirrung. Wie auf dem Jütbild. Hattest du nicht geschrieben, du hast da unten im Mast kein Loch? Oder ein anderer? Oder ist das nicht dein Mast? Und dass du eine Jütgabel bauen willst, obwohl du schon eine beinahe kippsichere Jütstange hast? Ich komme nicht mehr mit...
Eine Jüt, die sich in den Mastfuss krallt und nicht seitlich wegkippen kann, muss auch nicht seitlich abgespannt werden. Ein Problem gelöst.
Allerdings würde ich mich das so nicht trauen.
Bei meiner Jüt sitzt das Druckrohr weiter oberhalb und der Stützwinkel, der sich unter den Mastfuss schiebt, reicht mit dem anderen Schenkel bis an das Jütloch im Mast. So ist das Risiko für die kleine Schweissnaht zwischen Blech und Rohr minimiert bis aufgehoben.
Jetzt wieder Wantenspanner?
Aber genau so welche hätte ich im letzten Herbst an der Müritz gerne gehabt!😁 Denn die Einstellerei mit dem Maßband am Großfall fand ich ziemlich lästig.
Was?
Also - jeder von uns hätte gerne solche Regatta-Wantenspanner... MRT • MonoRacingTuning
Der BLUE WAVE Regatta Wantenspanner MRT aus Edelstahl 1.4401 für die ambitionierten Regattasegler. Mit der schwarz verchromten Einstellmutter aus Aluminiumbronze und der eingeprägten Skala kann der Spanner schnell und genau justiert werden...usw.
Die Scala zeigt gleichzeitig, was die Dinger kosten.
Was genau misst du eigentlich mit deinem beliebig reckbaren Grossfall?
Das ist rauf und runter gut 16 m lang, die Dehnung dürfte über einem Prozent liegen. Das ist 1 cm pro Meter. Selbst bei einem Promill kannst du die Länge bis zum Püttingeisen auch gleich schätzen. Nee, gemessen wird an den Wanten, die sind gleich lang und aus Stahl. Wenn dein Mast liegt, kannst du sie ganz einfach mal aushaken und nebeneinanderlegen und ziehen, dann weisst du, ob sie wirklich gleich lang sind und das verändert sich auch nicht.
Das Grossfall kann dir im Frühjahr nur ungefähr sagen, ob der Mast gerade steht, aber selbst das ist nicht notwendig, denn wenn du vorher die Spanner gleich lang eingestellt hast und auf beiden Seiten das selbe fummelst, dann steht der Mast auch gerade. Mit dem Grossfall verschaffst du dir nur einen Überblick über den Mastfall und selbst das nur grob.
Aber bei weitem nicht so schlimm, wie das mastlegen/-stellen 🤬, das stresst mich einfach nur.
Das geht allen so, auch denen mit einer Gabeljüt, denn das ändert ja nichts am eigentlichen Problem, nur dass die noch Stress haben beim Anbauen und Bezahlen. Der Jantarmast kann auch mit einer Jütgabel noch gefährlich auspendeln. Die Geometrie des Bootes und der kipplig lebendige Charakter sind fantastisch gelungen, stehen aber einer einfachen und sicheren Mastlegerei diametral entgegen.
Deshalb knobeln hier alle und basteln sich was oder lassen sich was aufs Deck tackern. Hat alles seine Fans und seine Berechtigung. Einfach wird es dadurch aber nicht. Einfach im Sinne von ausgereiften Bootsklassen, die an die Brücke ransegeln, den Spargel kippen, durchrutschen, hinstellen und weitersegeln. Ich habe anfangs versucht, das ohne ankern hinzubekommen, aber das stresst in einem befahrenen Gebiet nur noch mehr. Selbst beim Wandersegeln auf unseren oft einsamen Seen, hau ich das Grundeisen rein, so dass ich mich erstmal nicht mehr ums Boot kümmern muss. Irgendwas ist immer. Letztes Jahr - es fehlen noch 2 cm bis zur Locheisenreihe unter der Refftrommel, die Jüt ist schon ausgehakt, zwei Mann zerren ergebnislos an der Genuareffanlage - was ist los?! Achterstag ist frei, Wantenspanner stehen gerade, Vorstag straff, Dirk hängt mal weder am Motor noch unter der Pinne, kein Fall, kein Strecker klemmt im Mastfuss, keine der Rollen blockiert, der vordere Bolzen sitzt exakt in der Führung und steht nicht auf der Mutter... Irgendwas stimmt aber nicht. Jetzt bloss nicht einfach weiterziehen!
Wenn die üblichen Problemchen alle ausgeschlossen sind, hat man vermutlich zu viel Druck auf den Oberwanten, aber die hatte ich gelöst - je 4 Umdrehungen. Ein Blick hoch in den Mast zeigte im Oberwant ein seitlich abstehendes T-Terminal. Bei wirklich keinem anderen Boot kann das passieren. Die sind immer gesichert. Bei Jantar hat man genau das eingespart. An einem ansonsten erstaunlich durchdachten Boot.
Maststellen mit der Jantar kostet leider Zeit und die sollte man sich auch nehmen. Keine Hektik. Denn geht da was schief hat man richtig Zeit. Momentan bastele ich mir ein System aus „geworfenen Hilfswanten“😂 Zusammen. Falls das funktioniert, stelle ich euch das vor.
Falls nicht, zeig mal, wo der Mast eingeschlagen ist... Was sind geworfene Hilfswanten? Wie man ein verlässliches, wegnehmbares Hilfswantensystem baut, hatte ich hier neulich beschrieben.
Als Jüt benutze ich ein kräftiges edelstahlrohr, das unten in den mastfuß gesteckt wird.
Das auf dem Foto? Ist das deins oder nur wo abfotografiert? Ich frage nur, weil das nicht gesichert ist gegen abknicken der unteren Stecklasche. Alles, was sich an der Jüt bewegt, geht direkt auf die winzige Schweissnaht und das macht man eigentlich nicht, Schweissnähte auf Biegung und Scherung zu belasten, schon garnicht so kleine. Naheliegend wäre ein kräftiger Ausleger, der noch ins Mastloch passt.
Das gleiche am anderen Ende der Jüt. Auch hier sind der obere und untere Anschlagpunkt in einem durchgehenden Stahblech vereint und das ist dann angeschweisst. So vermeidet man Zugkräfte auf der Schweissnaht. Die wesentlich Aufgabe des Schweissers ist ja, sich sowas zu überlegen, das bisschen Anschweissen ist ja nur Beiwerk. Sieht jetzt für ein Edelstahlteilfür ein Boot auch aus, wie naja--- kennst du keinen, der das kann?
Da rede nochmal mit deinem Schweisser, wenn du es nicht selbst warst - dann wird das Gespräch kompliziert, denn sich selbst zu sagen, dass man da Murks gebaut hat, das kann ja nicht jeder. Dafür braucht es jahrelange Erfahrung in Selbstkritik.
Der Unterschied zur ins Mastloch gesteckten, seitlich verstagten Jüt ist, dass die dort ausschliesslich Druckkräfte abbekommt.
Und eric: ich arbeite tatsächlich fast nur mit dem Handy... 😂 Du armer...
Aber wie heisst es doch so schön: 'Einen Tod muss man immer sterben.'
Einerseits mit einer perfekten Jütanlage verwöhnt (Auf-u. Abriggen) träume ich mitunter davon einmal mit voll ausgefahrenem Kiel auf unserem SM zu Segeln.
Beste Grüsse, Frank
Hallo Frank, genau, einen Tod stirbt man immer...
Segeln mit Kiel unten ist doch total überbewertet.
ich knobel tatsächlich schon ewig, weil ich verwöhnt bin. Mastlegetechnisch hat es mich mit der Jantar in die Vorsteinzeit zurückkatapultiert. Das ist mal was, wo sie nicht mitgedacht haben und komme mir ja nicht mit der Bedienungsanleitung, ala einer steht auf dem Steg und zieht am Vorstag und der andere stellt einfach den Mast hin. Witzig. Und wo steht der, wenn ich unterwegs bin? Kein Wort davon, dass der Mast unhaltbar abgeht, wenn ein Motorboot vorbeifährt oder nur einer auf dem Nachbarboot hustet. Mastlegen ohne Hilfsgedöns ist beim Jantarchen nicht nur der totale Krampf, sondern auch total gefährlich. Gerade für den auf dem Nachbarboot.
Dabei habe ich die Kleine aus einem Revier geholt, das praktisch nur aus Brücken besteht und wo man denkt, ach hübscher Hafen und so viel Platz für all die Boote - nee, das ist schon das Revier.
Hat man sich für eine tolle Anlage entschieden, kommt sowieso irgend ein Döskopp vorbei und meckert - zu teuer, zu kompliziert, zu viel Metall, zu unhübsch und der hat dann auch noch eine Lösung für unter Hundert Euro und ist damit auch noch schneller...
Wird mir hier im Heimatrevier andauernd unter die Nase gerieben.
Ja, bei dem bislang grössten Boot, das ich vor der Jantar hatte, (7,75 m), also etwas größer, (deutlich schneller) habe ich einfach über die frei fliegende Genua gelegt, alles von Hand, ohne Hilfswanten, ohne Jüt, ohne Talje und nur den letzten Meter mit der ohnehin am Koker angebrachten Taljenbox angeknallt. Wanten stramm, segelklar, weiter gehts, ohne Gefummel und riskante Betriebszustände. Und das Schwert konnte ich auch noch wegziehen. Na wenn du am SM zuhause bist, kennst du ja die ausgereifte Bootsklasse.
Jantar kann das eben alles nicht und das ist das Problem.
Aber das kriegen wir irgendwann auch noch hin.
Bootsklasse wechseln - natürlich, warum nicht. Sicher, ich bin ein grosser Fan, kannte die Jantar schon vorher und doch hat sie mich überrascht. Viele Werte schätze ich erst jetzt, nachdem ich modernere Boote kennengelernt habe. Aber sie passt eben exakt auf die derzeitige Interessenlage und das Revier. Ein zusammenhängendes Seengebiet, klassische Wasserwanderrevier mit Verbindung an Ost- und Nordsee und in die Mecklenburger Seenplatte, Kinder aus dem Haus, Enkel rücken nach, Wochenend-Wasserwandern, ab und an auf Club- oder Revierregatten mitheizen oder sich auch mal verheizen lassen, (kommt auch vor), und einmal im Jahr auf einen grösseren Törn an die See, auf eigenem Kiel oder Trailern, Mc-Pom, DK oder Schweden.
Wäre ich in einem anderen Revier zuhause, hätte ich ein dazu passendes Boot, da bin ich vollkommen leidenschaftslos.
VG Eric
Ach übrigens - bei mir ist es ja Leiden auf kleiner Flamme, also ich kann ja den Mast legen, auch von unterwegs, mache ich ja oft genug, auch an der See - Brückenöffnung verpasst oder der Brückenknilch lässt die mal wieder ausfallen, weil er keinen Bock hat, da lege ich das Ding mal eben um, auch im Urlaubsmodus. Dauert eben nur und ist Gerödel und unelegant, kostet dafür nichts, denn den toten Mann habe ich geschenkt bekommen. (War schon tot ) Eine 1:4 Talje habe ich sowieso an Bord.
Ich bin halt einfach nur verwöhnt und will nicht akzeptieren, dass die kleine Jantar als hervorragendes Wanderboot genau das nicht kann - Mastlegen einfach und schnell und single handed.
Im Zuge der allgemeinen Aufrüstung wurden bei uns im Revier Boote angeschafft, die einfach nicht dafür gedacht sind, dafür eben schön gross, schön lahmarschig, aber schön wohnlich, falls man mal mit acht Kumpels unter Deck einen Regentag verbringen will, die dann alle noch duschen und aufs Klo wollen, kommt ja andauernd vor, mit zuviel Tiefgang fürs Heimatrevier und die haben sich beim Edelstahlfritzen auch noch Anlagen drauftackern lassen, dafür würde ich einen Satz nagelneue Regattasegel kriegen, vom besten der Besten. (der zufällig auch der teuerste der teuren ist). Deren Edelstahlschlacht ist dann zufällig auch noch so schwer, dass sie an Bord bleiben muss, weil sie sowieso keiner runterschleppen kann und deren Gabeljüt ist dann auch noch so riesig, (durch einen warum auch immer, weit zurückgesetzten Drehpunkt) dass sie abgesenkt werden muss, damit sie mit dem Trumm von Jütanlage unter den Brücken durchpassen. Also der Mast liegt, aber die Jüt selbst passt nicht durch die Brücke - klasse oder? Ist ja nicht bekannt, beim hiesigen Edel-Stahlbauer, wo man die Brückenhöhen nachlesen kann.
Einige von denen müssen mit ihrem Steckmast sogar an den Mastkran, um überhaupt mal vom Hausrevier runterzukommen.
Eine wirklich durchdachte Lösung, aber einfach kann ja jeder. Nur dass hier schon der Hersteller mitgedacht hat.
Was auf einer 28ft Yacht geht, geht so oder ähnlich auch bei Jantar, jede Wette. Nur dass das bei Friendship schon so fertig gebaut ist, mit entsprechend supereleganten, an Einfachheit nicht zu toppenden Drehpunkten. Auf denen werden die Oberwanten permanent gefahren und sind damit gleichzeitig die Hilfswanten. (Genau das geht bei allen nach achtern gepfeilten Salingen leider nicht).
Jütbaum rein, zwei Leinen oder Gurte ran, damit er nicht wegdrehen kann, ferdich...
Den wantenspanner habe ich Gestern zufällig gefunden. Der ist vllt. Für alle, die öfter legen/stellen müssen, interessant.
Gruss Eldor
Hi an alle Tüftler,
Eldor, wie findet man denn zufällig so scharfe Wantenspanner? Und wo? Und wie teuer?
Zur 1 : 6 Talje - ist die wirklich notwendig? Für das schwerste Stück, so bis 30 grad aus der Horizontalen, kann man ja mitdrücken oder man nutzt eine der ohnehin viel mächtigen Kraftmaschinen, die jeder auf dem Kajütdach hat. Die Harken St16 hat eine Kraftübersetzung von 1:16. Das wird wohl satt genügen, den kleinen Mast hochzuwinschen. Es ist vielmehr so, dass es eigentlich schon zu viel des Guten ist. Aber das kann man ja bei den Taljenblöcken wieder einsparen.
Maststellen und -Legen sollte schnell gehen, je schneller, um so besser. Die Belastung für den auf halb acht wippenden und pendelnden Mast sind das eigentliche Risiko. Da ist eine 1:6 Talje nur hinderlich. Sieht man aber auch auf Jütanlagenvideos, wo man sich fragt, was macht der denn da so lange, in der Zeit habe ich das Ding dreimal oben.
Notwendig sind Talje UND Winsch zusammen nur, wenn man grad akut Rücken hat. Stellt man sich hinten auf die Seitenbänke und drückt das Ding mal etwas hoch, hat man das schlimmste schon hinter sich und dann stört eine 1:6 Talje eigentlich nur noch und am Ende zerrt man Meter um Meter Seil durch die Rollen, ohne dass da noch Kräfte im Spiel sind. Sieht man übrigens bestens, wenn man mit der Winsch arbeitet, dass die steiler als 45 Grad garnichts mehr zu tun hat und nur noch im Weg ist.
Spibaum als toter Mann - Vorsicht - die Jantar wurde auch mit verjüngten, extrem dünnwandigen Spibäumen ausgeliefert. Wenn der wegknickt, kommt der Mast hinterher und einen fallenden Mast fängt keiner auf. Ansonsten ist das legen und stellen mit Spibaum gängige Praxis - siehe Sportina 680 oder Pretty 24. Nur die haben dafür einen teleskopierbaren, fixierbaren und vor allem deutlich stärkeren Spibaum, der in jedem Fall auch seitlich abzuspannen ist.
Genau diese Abspannerei verhindert man mit einer Jütgabel. Der Mast kann dann trotzdem noch pendeln und sollte mit Hilfswanten gesichert werden.
Wie man die Längeneinstellung bei Wanten gleich hinbekommt, damit der Mast gerade im Boot steht? Im Frühjahr nebeneinander legen? Notfalls kann man es auch messen, denn der Rigger hat die Wantendrähte definitiv gleich lang gebaut.
App. von anderen Ideen abgucken und genauso bauen - die Verstrebung zwischen zwei Relingsstützen trägt beim Ausschwingen des Mastes hohe Kräfte in die Relingsfüsse, denn der Angriffspunkt ist ziemlich weit oben, so knapp über der Hälfte der Stütze. Die Relingsstützen in dem Beispielbild waren üppig ausgesteift. Möglicherweise hängt das mit der Mastlegerei zusammen, sonst ist es nicht so leicht nachvollziehbar.
Ich würde das nicht da anbammeln, ohne die Gussrelingsstützen entsprechend zu entlasten.
Dieses System mit den verstellbaren Püttingpunkten kommt von Schöchel, die haben das bei den älteren Sunbeams m.E. serienmässig. Nur dass da die höhergesetzten Püttingeisen neben der Kajüte sind und die Unterwanten da ständig in der nach achtern versetzten Stellung angeschlagen sind. Will man jetzt den Mast legen, werden die Unterwanten entlastet und mittels Gleitring genau so auf einer Schiene nach vorn in den Drehpunkt verschoben. Fertig sind die Hilfswanten. Ein permanent gefahrenes System, dass nicht im Weg ist und mit zwei Handgriffen umgerüstet wird. Funktion bestechend genial - Aussehen - naja...
VG Eric
Übrigens - nur in Old Gemany wird über die Fock/Vorstag der Mast gelegt. Das macht man anderswo anders. Ist im Grunde die ungünstigste Stelle, um den Mast aufzurichten und nur bei segmentierten Rollreffanlagen erforderlich, weil die Profile so empfindlich auf durchhängen reagieren, aber eigentlich nicht mal da.
Kräftetechnisch ideal wäre es, wenn die Jüt in einer Winkelhalbierenden steht und damit würde man den Mast eigentlich nicht am Vorstag hochzerren, sondern irgendwo mittig. Da bietet sich eine entsprechend ausgelegte Topnante an oder man macht es wie die Amis, man hakt einfach kurz unter der Saling ein T-Terminal in den Mast. Diese Cowboys, scheren sich einfach nicht um Traditionen...
Hallo Frank,hallo an alle anderen, die ihren Mast öfter mal legen wollen oder müssen.
sicher funktioniert deine Legevorrichtung, es ist jedoch genau so ein Beispiel für eine sehr lange Jütgabel und dazu noch frei tragende Stützen für die Hilfswanten, bei denen hohe Hebelkräfte entstehen können, die dann nur übers Deck abgeleitet werden.
Halte ich für gewagt. Vor allem für ein nicht notwendiges Risiko. Die Jütgabel kann deutlich weiter vorn verankert werden, wodurch eine geringere Durchfahrthöhe erreicht wird. Die solide gebauten Stützen liessen sich mit geringem Aufwand nach vorn verstagen. Hier können bei einem Auspendeln des Mastes durch Wellenschlag oder Gewichtsverlagerung der Mastlegecrew hohe Kräfte an den oberen Fixpunkten entstehen, die dann über einen Hebelarm von geschätzten 25 cm ins Deck eingeleitet werden. Das ist Maulschlüssellänge für Industrieverrohrungen, mit diesem Hebelarm kann man richtig was festknallen oder eben kaputt machen.
Schau mal auf die Edelstrahl-Haese-Seite, da sind solche Konstruktionen auch zu finden, aber alle nach vorn verstagt, um eben genau diese Kräfte abzufangen. Gut finde ich auch nicht, dass das Ding danach im Weg rumsteht und in einen Dauerkonflikt mit Schienbeinen und Genuaschot gerät.
Aber genug gemosert, wenn es funktioniert, hat es sicher seine Berechtigung. Es gibt ja einen Grund, weshalb das ein Dauerthema ist, seit Jahrzehnten. Egal, was angeboten wird, es ist entweder zu teuer, sieht orthopädisch aus, funktioniert nicht richtig oder steht im Weg rum, ist nicht zuende gedacht oder dauert zu lange oder ist zu schwer oder alles zusammen. Diese Anlagen sind alle ähnlich, ich meine ausdrücklich keine spezielle. Wer mit seiner Lösung zufrieden ist, hat sein Ziel erreicht.
Meine erste eigene Jütkonstruktion war nicht berechnet. Damals wusste ich noch nichts über Knicklängen und habe mit einem Adrenalinschub zugesehen, wie sich beim Legen eines baumlangen Holzmastes meine zierliche, schön lackierte Holzjüt zu einem Mongolischen Langbogen verbiegt. Ich wollte es halt eleganter haben, als den ebenfalls schön lackierten Holzbalken, den ich vorher durch den Mast gesteckt habe. Der übrigens von alleine stand, ohne Abspannungen. Auch der Mast war durch einen soliden Koker aus unkaputtbarer Eiche geführt. Der Grossbaum konnte beim Legen dran bleiben. Genial, aber in Vergessenheit geraten.
Das Problem ist ja nur, dass trial and error bei der Mastlegeanlage mit kostenintensiven Schäden enden kann oder mit Personenschäden. Der Mastfangereflex ist im Seglergehirn genetisch tief verankert. Keiner macht sich klar, dass es da nix zu fangen gibt, sondern dass man lieber beherzt über Bord springen sollte, wenn das Ding abrauscht. Jantarmast ca 50 kg, dynamisch beschleunigt, Zugriffhebel, wenn man vorn auf der Seitenbank steht, 1:7 - 1:8.
Eine der letzten, supereleganten Lösungen habe ich an zwei Edel-Jollenkreuzern gesehen. Da war die permanent gefahrene Jütgabel nahezu unsichtbar das vordere Teil der Teak-Fussleiste. Aber OK, die hatten auch furnierte Kohlefasermasten. Da war das nur das i-Tüpfelchen auf der Angeberei.
Federdynamische Elemente gibt es auf jedem 10. Wanderjollenkreuzer. In der Regel unsichtbar, unter Deck, vielleicht nicht schön, aber wirkungsvoll. aus dieser Ecke kommt auch das Wellrad, zu Mastlegen (Gottschald, Rathenow) mit dem wir ja unseren Kiel hochwuchten. App. Kiel - hier ziehen 230 kg in die Senkrechte, genau überm Mast und da lässt sich nichts ausknobeln, um das einzusetzen?
Einige der neuernen Boote der 21ft-Klasse haben hydraulische Kielhebeanlagen,mit denen auch der Mast gelegt wird. Sowas ist heute ziemich klein und handlich und wir haben einen mächtigen Kielkasten und ebenso starke Wrangen, an denen das verankert werden könnte.
Es gibt Knobelpotential ohne Ende. Oder man packt Stahl aufs Deck. Geht auch.
Hilfswanten sind ein MUSS!
Der Jantar-Mast ist praktisch nicht gegen Ausscheren gesichert. Diese Hilfswanten müssen während des gesamten Legevorgangs straff gespannt sein. Hat man einen exakten Drehpunkt, so wie bei dir, können die Hilfswanten permanent gefahren werden, so dass keiner drüber fliegt und die Genua nicht hängen bleibt. Da Hilfswanten an- und abbauen lange dauert, drückt deine Lösung erheblich aufs Tempo.
Bei denjenigen, bei denen die Genuaschiene bis vor die Püttingeisen reicht (von Jantar zu Jantar verschieden), liesse sich mit etwas geschick ein Schotwagen so umbauen, dass man eine Lösung ala Sportina 680 bekommt, eben elegant. Alle Jantars, die das bei uns hatten, haben eigene lösungen gefunden, den Drehpunkt auf der schiene zu verankern. leider sind die inzwischen verkauft, Fotos kann ich nicht liefern. Die Schiene ist nur ins Deck geschraubt, liesse sich aber unauffällig hinterfüttern.
Ich selbst habe nach der Erfahrung, dass man einen ausschwingenden Mast definitiv nicht halten kann, die Hilfswanten nachgerüstet. Diese soll man laut Empfehlung über die Winsch nachführen, was ich für wenig praktikabel halte. Bei mir setze iuch die Hilfswanten in den zweiten Fusspunkt nach dem Bugkorb, also deutlich vor dem Mast. Mit dem Grossfall werden sie in einem etwas grösseren Fallschlitten bis unter die Salinge vorgeheisst. Zwischen Grossfall und Fallschlitten sitzt ein langer, 10mm Gummistropp doppelt. Der wird über die Winsch auf gut 150 Prozent vorgepannt. Dann sind die Leinen der Hilfswanten mit Dyneema-Kern wie Klavierseiten straff und beim Legen werden sie noch straffer. Da pendelt nichts mehr.
Die Jüt habe ich mal geschenkt bekommen. Die ist ein Edelstahlrohr aus der Trinkwasserinstallation und hat einen wirklich genialen Fusspunkt, der sich zwischen den Bolzen des Mastfusses festhakt und in den bei allen Jantarmasten vorhandenen Jütloch mit einer Hintergreifschraube gesichert wird. Das ist etwas fummelig und die Jütlänge ist ziemlich lang. Der Vorteil dieser Konstruktion ist jedoch, dass die Jüt ohne Abspannung steht und auch nicht zur Seite wegknicken kann. Im Wasserwanderrevier passe ich unter der tiefsten Brücke eine Handbreit drunter durch. Ich kann also mit gegtem Mast fahren, was auch der empfindlichen Rollanlage zugute kommt, die es garnicht mag, wenn sie ungespannt durchhängt.
Es geht aber noch richtig minimalistisch, denn noch viel, viel grössere und schwerere Masten werden über einen Drehpunktring gelegt, bei dem sich die Jüt, die Hilfswanten und zwei Verstagungen des Ringes nach vorn und Achtern an Deck, sowie nach oben zur saling und nach vorn zur Jüt in genau einem Punkt treffen, nämlich exakt im Drehpunkt. Bei diesem System wechseln beim legen die Funktionen der Abspannungen, aber es bleibt die ganze Zeit stabil.
Ein solider Ring und vier stahl- oder Dyneemaseile. Das ist so genial, wie einfach.
Dazu musst du mal den Edelstahlbauer deines Vertrauens befragen, da guckt der aber sauertöpfig. Das dürfte die Lösung sein, bei der man in Kombination mit einem etwas stärkeren, Teleskop-Spibaum gar keinen Stahlbauer braucht. Ausser für den verschweissten, zugelassenen Ring, aber den gibts auch im Bergsportladen.
Du siehst, alle tüfteln und das wird noch Jahre so weitergehen, denn diese lösung ist zwar unschlagbar günstig, wiegt praktisch nichts und ist nicht im Weg, dauert aber definitiv länger, als mal eben über eine permanent gefahrene Jüt den Spargel abzusenken auf exakt markierte Brückenhöhe und unter der Brücke durchzuschliddern und danach eine Minute später weiterzusegeln.
Wer das will, sollte sich mal auf polnischen Kleinkreuzerseiten umschauen oder auf Messen mit polnischen Kleinkreuzern. Ist alles schon da und fertig erfunden. Jüt weit vorm Drehpunkt, Grossbaum kann draufbleiben. (Bei der Jantar nicht, aber auchg dafür gibt es Lösungen.) https://www.youtube.com/watch?v=aiHHt9qWRB8